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Saison 1980/1981
19. Spieltag - Sa., 13.12.1980, 14:00 Uhr
VfR Bürstadt - SpVgg Fürth
2:3 (2:2)
Mit Gesängen unter der Dusche feierten die Kleeblatt-Spieler ein seltenes Erfolgserlebnis: mit 3:2 (2:2) beim VfR OLI Bürstadt gelang der SpVgg Fürth der zweite Auswärtssieg der Saison nach dem 3:2 beim ESV Ingolstadt am 9. August.
„Erleichtert und erlöst" war Trainer Dieter Schulte, für den der unbedingte Siegwille und die Begeisterung seiner Mannschaft den Ausschlag gegeben hatten. „Nach unserer Durststrecke der letzten Monate gilt der gesamten Mannschaft mein Lob."

Am verdienten Sieg, mit einer Leistungs- und Temposteigerung vor allem in der zweiten Halbzeit erkämpft, gab es keinen Zweifel. Aber nur wenige Gegner werden in Zukunft selbst bei einem 2:1-Vorsprung so unbedarft zu Werke gehen wie die Bürstädter, die sicherlich nicht zufällig die vierte Heimniederlage (bei zwei weiteren Punkteteilungen) erlitten haben.

Darum sollte im Fürther Lager bei aller verständlichen Freude über den Erfolg, der sich in der Tabelle noch nicht niederschlug, nicht der Blick für Realitäten verloren gehen.

Mit Schultes Forderung nach einem Heimsieg im Nachholspiel am Samstag gegen Borussia Neunkirchen ist nur ein Existenzminimum erreicht; keineswegs aber bereits die Gewähr gegeben, das Saisonziel des Coaches zu schaffen: „Wir müssen nicht nur von einem Abstiegsplatz weg, um uns für die eingleisige zweite Liga zu qualifizieren. Das kann uns nicht befriedigen, denn mit diesem Team ist mehr zu erreichen als ein 15. Platz."

Auf dem sehr seifigen Untergrund in Bürstadt zeigten die Fürther recht erfreuliche Ansätze für einen Aufschwung, ließen jedoch besonders in den ersten 20 Minuten Abwehrschwächen erkennen, die ein cleverer Gegner wohl schon entscheidend genutzt hätte.
Dabei gelang den „Kleeblättlern" ein Auftakt nach Maß: die erste Flanke des ebenso geschickten wie energischen Metzler, der immer wieder auf den rechten Flügel auswich, köpfte der völlig freistehende Bulut aus kurzer Entfernung zum schnellen Führungstreffer (2.) ein. Aber die Freude währte nur kurze Zeit. Beim 1:1 von Jordan, dem „Torjäger mit Ladehemmung" (sein zweites Saisontor), assistierte mit einem zu schwachen Kopfball Grabmeier (4.), der vor allem in der ersten Halbzeit einmal mehr seiner Bestform und seinem Gegenspieler Hupp meistens hinterherlief. Schon drei Minuten später der nächste Schock: Torwart Löwer, ansonsten ohne Fehl und Tadel, war bei einem Eckball nicht entschlossen genug, so dass Müllner mühelos zum 2:1 (7.) einköpfen konnte.

Dieser furiose Auftakt beeinflusste das gesamte Spiel, denn beide Mannschaften setzten auf Offensive, so dass sich ein zügiger Schlagabtausch mit zahlreichen guten Szenen vor beiden Toren entwickelte. Schon bald übernahmen die Fürther die Initiative, nachdem Löwer mit einer Glanztat gegen Jordan (15.) nach Seelmann-Fehlpass das sichere 1:3 verhindert hatte. Angetrieben vom überall auftauchenden Baier dauerte es aber trotz etlicher Chancen bis zur 41. Minute, ehe Metzler mit Kopfball nach einer von Suchanek verlängerten Ritschel-Ecke das 2:2 gelang. Bei etwas mehr Abgeklärtheit und Konzentration wäre in den folgenden Minuten schon eine Vorentscheidung möglich gewesen, aber Weber und Bulut scheiterten zweimal an Stars, der sich im Bürstädter Tor über Mangel an Arbeit nicht zu beklagen brauchte.

Dass gerade er am Siegtreffer von Bulut (69.) durch unmotiviertes Herauslaufen maßgeblich Schuld besaß, störte die Fürther nicht. Sie gewannen im zweiten Abschnitt fast alle Zweikämpfe, so dass das Mittelfeldspiel der Gastgeber ins Stocken geriet. Schauß (gegen Baier) und Müllner (gegen Suchanek) gelang immer weniger und Jordan konnte sich der Bewachung von Seelmann nur noch einmal entziehen. Seinen Drehschuss (51.) parierte Löwer jedoch glänzend und legte damit den Grundstein zum Erfolg, der aufgrund der deutlichen Überlegenheit und klaren Torchancen in den zweiten 45 Minuten höher hätte ausfallen können.

Stützen der Fürther, die jedoch in erster Linie von einer geschlossenen Mannschaftsleistung gegen die zu hektischen Gastgeber profitierten, waren neben Löwer Vorstopper Seelmann bei seinem ersten Auftreten im Kleeblatt-Trikot, der ebenso lauf- wie spielstarke Baier und Metzler als Sturmspitze. Libero Bergmann, im Defensivbereich durchaus umsichtig, ließ bei seinen zahlreichen Ausflügen in den Angriff Passgenauigkeit vermissen und brachte sich damit selbst um größere Wirkung.

Ein Lob hat auch Bulut verdient - und das nicht nur wegen seiner beiden Tore. Vielleicht haben sie ihm für die Zukunft Mut gegeben, entschlossen mit in die Spitze zu gehen, was leider dem zu umständlichen Stempfle fehlte.

Insgesamt ein Silberstreif am dunklen Fürther Fußballhimmel, wobei jedoch nicht vergessen werden darf, dass Bürstadts „Spielerei" den Gästen sehr entgegenkam.
VfR Bürstadt: Stars - Brenner, Vetter (46. Reuter), Grimm, Allig - Stetter (70. Rohatsch), Müllner, Schauß, Kappes - Jordan, Hupp - Trainer: Lothar Kleim
SpVgg Fürth: Löwer - Grabmeier, Seelmann, Bergmann, Baier - Suchanek, Ritschel, Weber - Bulut, Metzler, Stempfle (75. Klein) - Trainer: Dieter Schulte
Tore: 0:1 Bulut (2.), 1:1 Jordan (4.), 2:1 Müllner (7.), 2:2 Metzler (41.), 2:3 Bulut (69.)
Schiedsrichter: Kuhn (Orscholz)
Zuschauer: 1000
Gelbe Karten: Kappes
Gelbe Karten (Gast): Bulut, Ritschel
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