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Saison 1980/1981
20. Spieltag - Sa., 03.01.1981, 14:30 Uhr
Stuttgarter Kickers - SpVgg Fürth
2:1 (2:0)
Die „maßlose Enttäuschung" von Trainer Dieter Schulte nach der 1:2-Niederlage der SpVgg Fürth zum Rückrundenauftakt bei den Stuttgarter Kickers war zwar verständlich, aber die Angriffsleistung seiner Spieler war insgesamt zu dürftig. So reichten den Gastgebern bei äußerst widrigen äußeren Bedingungen - glitschiger, tiefer Boden und sturmartiger Wind - zwei Elfmeter, um die allzu hochgerechneten Kleeblatt-Ambitionen auf den zweiten Tabellenplatz auf Normalmaß zurechtzurücken.

Sicherlich hätten die Fürther aufgrund ihrer kämpferischen und spielerischen Steigerung in der zweiten Halbzeit eine Punkteteilung erreichen können. Dazu hätte aber eben mehr als nur einmal das Kickers-Tor getroffen werden müssen.

Neuzugang Schaub weckte bereits in der 51. Minute neue Hoffnung, als er die glänzende Vorarbeit des bei Halbzeit eingewechselten Hinterberger ausnutzte. Aber Kapital konnten die Gäste aus ihrer folgenden Überlegenheit nicht schlagen. Viele gewonnene Zweikämpfe, gute Ballstafetten im Mittelfeld und enorme Laufarbeit zahlten sich nicht aus. Die entscheidenden Duelle in der Spitze gingen nämlich an die Kickers, die nach dem Anschlusstreffer nervös und zerfahren agierten, aber aufgrund der Fürther Schussschwäche kaum einmal ernsthaft in Gefahr gerieten.

Geschlagen hatten sich die Fürther bereits im ersten Durchgang, als sie die starke Windunterstützung nicht zu ihren Gunsten zu nutzen vermochten. Die zwei Sturmspitzen Metzler und Schaub standen allzu oft allein, weil in der Angriffsmitte ein Loch klaffte. Das Nachrücken aus dem Mittelfeld - Trainer Schulte: „Suchanek und Weber sollten abwechselnd mit nach vorn stoßen" - geschah nur zögernd und langsam, es fehlte die Entschlossenheit zu risikoreicherem Spiel.

Vielleicht wäre nach zwei Löwer-Paraden gegen den ungemein agilen und gefährlichen Klaus Täuber und einem Susser-Schuss an den Pfosten alles anders gekommen: aber in der 24. Minute verwehrte die allzu bereitwillig gehobene Abseitsfahne einem, schönen Suchanek-Kopfball ins Tor die Anerkennung.

Zwei Minuten später begann das Verhängnis in Form des ersten Elfmeters. Bergmanns Attacke gegen Buchwald nach einem verlorenen Duell war völlig unnötig - Nickel (26.) ließ sich die Chance nicht entgehen. Dass der gleiche Spieler in der 45. Minute erneut bei einem Strafstoß - eine umstrittene Entscheidung nach einem Zweikampf zwischen Grabmeier und Täuber - die Nerven behielt, erwies sich in der zweiten Halbzeit als großes Glück für die Gastgeber.

Das schnelle Schaub-Tor nahm ihnen nämlich buchstäblich den Wind aus den Segeln, ihren Angriffen fehlte die Genauigkeit und auch konditionell hinterließen die Fürther den besseren Eindruck. Nur: am und im Strafraum waren sie mit ihrem Latein am Ende. Bergmann, der sich immer wieder in die Offensivbemühungen einschaltete, brachte sich mehrfach durch zu ungenaues Abspiel um die Früchte seiner Arbeit. Überhaupt war auffällig, dass viele Pässe auf dem schweren Boden zu schwach gespielt und damit für den Mitspieler unerreichbar wurden. Außerdem machte sich das Fehlen eines Mittelstürmers negativ bemerkbar, denn Metzler und Schaub wichen meistens auf die Flügel aus, sorgten für Unruhe und Platz im Zentrum - aber niemand war da, der Kickers-Torwart Vollack hätte auf die Probe stellen können. Wenn sich einmal ein Fürther zu einem Schuss durchringen konnte, was bei diesen Bodenverhältnissen viel zu selten geschah, wurde das Ziel weit verfehlt. So besaßen die Gastgeber selbst im zweiten Abschnitt die klareren Einschussgelegenheiten, aber vor allem Löwer verhinderte weitere Gegentreffer.

Was Kickers-Trainer Cendic hinterher bemängelte - „meine Spieler haben auf diesem Boden Vor allem in der zweiten Halbzeit nicht einfach genug gespielt" -, galt ebenso für die Fürther. Zu oft wurde der Zweikampf gesucht, wurde der Ball getrieben und kompliziert gespielt, wo ein einfacher Pass oder ein weiter Schlag möglich gewesen wäre. Das kostete nicht nur Kraft, sondern gab den in der Deckung keineswegs immer sattelfesten Stuttgartern die Zeit, um sich immer wieder zu formieren.

Allerdings darf bei aller Kritik nicht unberücksichtigt bleiben, dass die Bodenverhältnisse an die Akteure höchste Anforderungen stellten. Und wenn auch aus dem Fürther Punktgewinn nichts wurde, so muss der Mannschaft doch enormer Kampfgeist und spielerische Aufwärtsentwicklung bescheinigt werden. Nur: Stuttgart als Tabellenzweiter war eben nicht mit dem 0:8-Opfer Neunkirchen zu vergleichen. Darum sollte man sich im Ronhof schnellstens von unrealistischen fielen lösen. Ein Platz im vorderen Mittelfeld aber ist durchaus erreichbar.
Stuttgarter Kickers: Vollack - E. Müller, Dollmann, Stichler, Ackermann - Hayer, Buchwald, Nickel - Susser (69. Dreher), Täuber, Reisinger - Trainer: Slobodan Cendic
SpVgg Fürth: Löwer - Grabmeier, Bergmann, Seelmann, Baier - Suchanek (46. Hinterberger), Ritschel (83. Stempfle), Orf, Weber - Metzler, Schaub - Trainer: Dieter Schulte
Tore: 1:0 Nickel (26., Foulelfmeter), 2:0 Nickel (45., Foulelfmeter), 2:1 Schaub (51.)
Schiedsrichter: Hontheim (Trier)
Zuschauer: 2900
Gelbe Karten (Gast): Bergmann, Seelmann, Grabmeier
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