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Saison 1980/1981
25. Spieltag - Sa., 14.02.1981, 14:30 Uhr
SpVgg Fürth - SpVgg Bayreuth
2:1 (1:1)
Das „Kleeblatt" ist auf dem besten Weg, die sportliche Pflicht für die Eingliederung in die eingleisige zweite Bundesliga zu erfüllen: das 2:1 (1:1) der SpVgg Fürth im früher einmal große Begeisterung auslösenden Frankenderby über die SpVgg Bayreuth war ein weiterer Schritt in dieser Richtung.

Dass der Erfolg der Schulte-Schützlinge verdient war, steht schon deshalb außer Zweifel, weil die insgesamt arg enttäuschenden Bayreuther - sieht man einmal vom frühen Führungstor ab, bei dem die Abwehr einschließlich Torwart Löwer Hilfestellung leistete - nicht eine klare Torchance herausspielen konnten. Sie bekamen die Quittung für eine ganz auf einen Punktgewinn ausgerichtete Einstellung, die sie erst nach dem zweiten Fürther Tor aufgaben.

Dass sie trotzdem „bis zur letzten Minute zittern mussten" (Trainer Schulte), lag bei einem Eckenverhältnis von 18:3 zugunsten der Fürther in erster Linie an der schwachen Tagesform ihrer beiden Neueinkäufe Metzler und Schaub sowie mehreren guten Abwehrparaden des Bayreuther Torwarts Mahr, der die Fehler seiner bei Flanken und Eckbällen nicht immer gut gestaffelten Vorderleute bei einem Schaub-Kopfball (23.) und einem Volleyschuss von Hinterberger (24.) ausbügelte.
In der knappen halben Stunde nach Seelmanns Kopfball zum Ausgleich (18.) lag die beste Zeit der Fürther. Mit weiträumigen Kombinationen und Halt geschicktem Kurzpassspiel wurden die zaghaften Bayreuther erheblich unter Druck gesetzt, wurde angedeutet, dass die „Kleeblättler" durchaus wieder zu den spieltechnisch starken Mannschaften zu zählen sind.

Allerdings dauerte dieses „Feuerwerk" nur bis zur Pause, wofür es plausible Erklärungen gibt: nach fünfwöchiger Zwangspause und Training unter mehr als schlechten Bedingungen - Trainer Schulte: „Wir haben heute erstmals wieder ein großes Tor gesehen und sind froh, dass wir diesen Neubeginn erfolgreich überstanden haben" - fehlte die Wettkampfpraxis, konnte der Rhythmus nicht beibehalten werden.

Das zeigte sich vor allem nach dem 2:1 (57.), als Weber in einen verunglückten Hinterberger-Schuss grätschte und damit Mahr und seine Vorderleute überraschte. Plötzlich orientierten sich die Bayreuther verstärkt nach vorne, forcierten das vorher verschleppte Tempo und machten deutlich, dass sie sich mit ihrem allzu defensiven Verhalten selbst wohl am meisten geschadet hatten. Die Fürther verloren nämlich die Übersicht, immer öfter Zweikämpfe und hätten noch eine unliebsame Überraschung erleben können, wenn der Gast nicht in Strafraumnähe jede Gefährlichkeit und Konsequenz hätte vermissen lassen. „Unsere Misere liegt im Abschluss. Wir hatten kaum zwingende Torchancen und müssen hier den Hebel bei unserer Arbeit ansetzen", erkannte der Bayreuther Coach Gerhard Pfeifer richtig.

Die Gesamtkritik beider Trainer rief jedoch ungläubiges Kopfschütteln in der Pressekonferenz hervor, denn beide lobten den Gegner über Gebühr. Dieter Schulte sprach von einer „sehr stark spielenden Bayreuther Mannschaft", sein Kollege von „einem guten Gastgeber, gegen den wir mit einem Unentschieden sehr zufrieden gewesen wären".

Das stimmte nach den gezeigten Leistungen seiner Mannschaft sicherlich, aber alles Lob konnte eine Menge Schwäche nicht kaschieren und diente wohl mehr zum Aufbau eines positiven „Feindbildes" als einer sachlichen Kritik. Allein Einsatz und Kondition reichen für ein gutes Spiel nicht aus - schon gar nicht, wenn auch in der eingleisigen zweiten Bundesliga mitgespielt werden soll.

Darum hätten auch die im technischen und taktischen Bereich lange Zeit wesentlich besseren Fürther für eine klarere Entscheidung sorgen müssen. Aber von den drei „Neuen" konnte nur Seelmann die Erwartungen erfüllen. Metzler war schwächer als bisher und Schaub blieb erneut den Nachweis schuldig, eine deutliche Verstärkung zu sein.

Was beide an diesem Tag „auszeichnete", war lediglich ihr unbeherrschtes und manchmal arrogantes Auftreten. Schaub erhielt für seine provozierende Art nach einem zu Recht nicht anerkannten Bulut-Treffer (74.) die gelbe Karte und konnte kurz darauf froh sein, dass der Schiedsrichter seinen unmotivierten Tritt nach einem Bayreuther Spieler nicht gesehen hatte. „Rot" wäre wohl die Folge gewesen. Und auch Metzler leistete sich eine Entgleisung am Rande einer Tätlichkeit, die ungeahndet blieb.

Allerdings soll nicht verschwiegen werden, dass der eine Stunde lang gut leitende Schiedsrichter zuletzt ebenso etwas die Übersicht verlor wie die Akteure auf beiden Seiten. So verweigerte er in der 80. Minute den Fürthern einen klaren Elfmeter, als Hoffmann den bei seinen Vorstößen oftmals zu wenig unterstützten Libero Bergmann foulte.

Der „Kleeblatt"-Kapitän zählte einmal mehr zusammen mit den abwehrstarken Seelmann und Grabmann sowie dem sehr agilen, wenn auch in einigen entscheidenden Situationen unkonzentrierten Baier, dem später zurückhaltend spielenden Hinterberger und dem routinierten Ritschel zu den Aktivposten. Trainer Schulte bedauerte hinterher das Fehlen „eines geistigen Lenkers im Mittelfeld, denn Hinterberger, Baier und Weber sind dafür noch nicht reif genug".

Da aber die beiden Punkte gewonnen worden waren, galten die Trainer-Gedanken schon dem nächsten Spiel am Dienstag (19:30 Uhr) bei Kickers Offenbach: „Ich hoffe, dass unsere Kraft nach dieser Anstrengung reicht, denn der Boden hat allen Spielern eine Menge abverlangt."
SpVgg Fürth: Löwer - Grabmeier, Seelmann, Bergmann, Baier - Hinterberger, Ritschel, Weber - Metzler, Bulut (85. Klein), Schaub - Trainer: Dieter Schulte
SpVgg Bayreuth: Mahr - Bleckert, Dörr, Wolf, Weiß - Bender, Horn, Größler (46. Hoffmann), Jobst - Besl, Schmitz (64. Sommerer) - Trainer: Gerhard Pfeifer
Tore: 0:1 Größler (11.), 1:1 Seelmann (18.) 2:1 Weber (57.)
Schiedsrichter: Schweiger (Ingolstadt)
Zuschauer: 4000
Gelbe Karten: Schaub
Gelbe Karten (Gast): Sommerer
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