suche   |   kontakt  
  spieldetails   startseite » saison 1980/81 » lizenzmannschaft » 2. liga sã¼d
Saison 1980/1981
28. Spieltag - Sa., 14.03.1981, 15:30 Uhr
SpVgg Fürth - FC Homburg
1:1 (0:0)

Wenigstens ein Drittel der 3500 Zuschauer hatte am Samstagnachmittag dem Ronhof bereits den Rücken gekehrt, ehe der mäßig leitende Schiedsrichter Andres die auf bescheidenem Niveau abgelaufene Partie SpVgg Fürth gegen FC Homburg beendete, die mit 1:1 (0:0) einen gerechten Ausgang nahm, denn einen Sieg hatten weder die einen noch die anderen verdient.

Auch der Trainerwechsel, der den Fürthern den populären Heinz Lucas für den ungeliebten Dieter Schulte bescherte, vermochte die Kleeblatt-Mannschaft nicht zu beflügeln, die zusätzliche „Motivation", um bei der „Fachsprache" zu bleiben, fand nicht statt.

Heinz Lucas nahm den Punktverlust nicht tragisch: „Das Spiel aus der Tiefe ist viel leichter als gegen eine Mannschaft anzurennen, die tief gestaffelt ist. Um solch ein Spiel herausreißen zu können, muss man bessere Fußballer haben als sie uns teilweise zur Verfügung standen."

Daran führt kein Weg vorbei: was verschiedene Akteure im Fürther Dress boten, reicht für die künftige eingleisige zweite Bundesliga nicht aus.

Es krankte im Mittelfeld, wo die Techniker Hinterberger und Weber klar unter ihren Möglichkeiten blieben. Nachwuchsmann Suchanek, "einbeinig" und ohne Antritt, brachte nur wenig zuwege. Obwohl Ritschel neuerdings das Grau aus seinen Haaren heraus gezwungen hat - vielleicht war"s auch der Friseur -, ist sein Aktionsradius nicht größer geworden.

Selbst auf die Gefahr hin, Eulen nach Athen zu tragen: ohne Bergmann ist das Kleeblatt weiterhin nur die Hälfte wert. Und Orf, der kaum Bindung zum Spiel fand, kann bei aller Anerkennung der Bemühungen weder mit Bergmann noch mit Ritschel in einem Atemzug genannt werden. So konnte nicht verwundern, dass das Homburger Mittelfeld insgesamt, effektiver agierte als das der Fürther. Besonders imponierten Beck und Jambo. Der Riese Mörsdorf räumte hinten zwar mächtig auf, beging jedoch so viele Fouls, dass ihn Homburgs Trainer Siegfried Melzig nach einer Stunde vom Feld holte, um ihn vor der „Roten" zu bewahren.

In der Fürther Abwehr verrichtete Kastner die wenige Arbeit ohne Fehl und Tadel, Seelmann hatte überraschend Schwierigkeiten mit dem Isländer Gretarson, während Wirbelwind Baier sich selbst von Homburgs gefährlichstem Angreifer Demange nicht abhalten ließ, sich in die Offensive einzuschalten. Der unermüdlich kämpfende Grabmeier - nach Bergmanns Ausfall Kapitän - nutzte die Freiheit, ohne direkten Gegenspieler zu sein, weidlich zu Soli über das halbe Feld, doch mangelte es seinen Torschüssen an der nötigen Wucht.

Die beiden Angriffsspitzen Metzler und Schaub - längst ist es „chic" geworden, auch daheim nur noch zwei Spieler in der vordersten Linie zu haben - bissen sich meist an der massierten Homburger Abwehr fest. Während man Metzler mit etwas Wohlwollen noch eine halbwegs akzeptable Leistung bescheinigen kann, war Schaubs Darbietung abermals indiskutabel. Schon zur Pause hatte ihm Lucas angekündigt: „Entweder eine eindeutige Leistungssteigerung oder ich nehme Sie raus." Nach einer guten Stunde war Lucas" Geduld zu Ende. Lange genug hatte sie gehalten. Nur: Nachfolger Klein war eben noch schwächer.

Insgesamt dominierten die Abwehrreihen eindeutig. Mit Lenz als Dirigent fegte das Homburger Bollwerk gnadenlos dazwischen. Da seufzte Lucas: „Unsere jungen Spieler agieren in Zweikämpfen noch wie Leute aus der A-Jugend, da fehlt jegliche Cleverness."

So geriet letztlich das Homburger Tor nur selten in Gefahr. Ex-Cluberer Hummel wirkte zwischen den Pfosten sicher, provozierte jedoch Gegner und Zuschauer mit Zeitschinden.

Hummel streckte sich lediglich nach dem Strafstoß Ritschels (67. Minute) vergebens. Gellweiler hatte Weber im Strafraum gefoult (Originalton des mit Verhaltensweisen eines Trainers noch nicht so recht vertrauten Siegfried Melzig: „Gellweiler näherte sich etwas unbeherrscht dem Gegner"). Da wäre dem Ex-Homburger Trainer Uwe Klimaschefski sicher etwas Besseres eingefallen. Mit einem Eckball war der FC Homburg in Führung gegangen (54. Minute), als Mörsdorf bei einem Eckball am höchsten sprang, den Ball zu Jambo lenkte, der aus kürzester Entfernung eindrückte.

Nach dem Spiel grenzte Heinz Lucas seine Möglichkeiten verständlicherweise ein: „Ich bin Fußball-Lehrer und kein Zauberer." Wünschenswert wäre es dennoch, verstünde er etwas von der Magie. Denn diese Kleeblatt-Mannschaft mit den üblichen Mitteln auf Erfolgskurs zu bringen, scheint ein schier hoffnungsloses Unterfangen zu sein.

SpVgg Fürth: Kastner - Grabmeier, Seelmann, Bergmann (34. Orf), Baier - Ritschel, K. Suchanek, Hinterberger, Weber - Metzler, Schaub (65. Klein) - Trainer: Heinz Lucas
FC Homburg: Hummel - J. Suchanek, Gellweiler, Lenz, Petersen - Beck, Mörsdorf (57. Knoll), Fritsche, Jambo - Gretarsson (71. Wittmann), Demange - Trainer: Siegfried Melzig
Tore: 0:1 Jambo (54.), 1:1 Ritschel (67., Foulelfmeter)
Schiedsrichter: Andres (Niederkirchen)
Zuschauer: 3500
Gelbe Karten: Ritschel
Gelbe Karten (Gast): Mörsdorf, Lenz
Ist uns ein Fehler unterlaufen oder könnt Ihr weitere Informationen geben?
Dann schreibt uns bitte eine E-Mail!
« zurück
vorschau frauen
SV Kirchberg im Wald

SV Kirchberg im Wald
Sa., 04.05.2024
14:30 Uhr
vorschau frauen2
SpVgg Erlangen

SpVgg Erlangen
So., 05.05.2024
17:00 Uhr