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Saison 1980/1981
32. Spieltag - So., 12.04.1981, 15:00 Uhr
SpVgg Fürth - SC Freiburg
3:0 (1:0)
„Ende gut, alles gut", sagte man gestern Nachmittag im Ronhof nach dem überaus glücklichen 3:0(1:0)-Sieg über den SC Freiburg im Lager der SpVgg Fürth.

Glücklich für Fürth insofern, als die Gäste aus dem Breisgau sich als die spielerisch einwandfrei bessere Mannschaft erwiesen, die die heimische Abwehr von einer Verlegenheit in die andere brachte. Allein das Eckenverhältnis von 3:14 (!) spiegelt in etwa die Spielanteile wider.

Dennoch verdient die SpVgg Fürth ein Gesamtlob: bei allen zutage getretenen spielerischen Mängeln zeigte die Mannschaft diesmal, was man in früheren Begegnungen weitgehend vermisste: Einsatz und Kampfgeist.

Seit Wochen versucht der neue Trainer, Heinz Lucas, der Mannschaft mehr Harte und größere Zweikampfbereitschaft beizubringen, „Als ich hierher kam", so Lucas, „traf ich auf eine Anhäufung netter junger Leute, die aber alle nicht genügend Biss hatten. Ich glaube, inzwischen hat sich darin einiges geändert.“

Als auffälligste Erscheinung auf dem Platz stellte Lucas nachher den Fürther Amateur Martin Fischer heraus. Der 198 Zentimeter große Riese kämpfte buchstäblich bis zum Umfallen, steckte Griffe weg, wurde wiederholt von Krämpfen befallen, biss auf die Zähne und hielt durch. Nach 20 Minuten jagte er den Ball mit Vehemenz gegen den Pfosten des Freiburger Tores und warf sich den SC-Angriffswellen immer wieder mit letztem Einsatz entgegen. „Ich kann es mir erlauben, Fischer zu loben", meinte Lucas, „denn ich weiß, dass ihm dies nicht zu Kopf steigt."

Natürlich fehlte gestern der einsatzfreudigste Kleeblattspieler, Hermann Grabmeier (4. Gelbe Karte), an allen Ecken und Enden. Er hätte es noch am ehesten geschafft, mit schnellen Gegenstößen für Entlastung zu sorgen. Dazu war Kapitän Bernhard Bergmann nicht in der Lage. Bis zur Pause gelang ihm kaum ein Zuspiel, doch steigerte er sich zum Glück für seine Mannschaft nachher doch noch. Seelmann hatte es gegen den Reißer Birner überaus schwer, doch steckte er nie auf.

Der für ihn auf das Feld gekommene, bisher fast nur geschmähte Frankfurter Leihspieler Fred Schaub wurde zur allgemeinen Verblüffung zum „Match-Winner". Verstolperte er den ersten Ball noch kläglich, nahm er sich dann endlich einmal ein Herz, ging mit einem Pass von Weber auf und davon und überwand Wienhold mit unhaltbarem Schrägschuss (79. Minute). Als Stempfle kurz vor Schluss für den verletzten Hinterberger auf das Feld kam, spielte er Schaub so geschickt frei, dass dieser den Freiburger Schlussmann abermals schlagen konnte. Die Gerechtigkeit gebietet zu erwähnen, dass auch der umstrittene Metzler diesmal mehr Kampfgeist zeigte als in vorangegangenen Spielen.

Damit die Fürther zum Führungstor kamen, mussten allerdings die Freiburger sorgen. Unglücksrabe Zele, der ansonsten Ritschel hart zusetzte, köpfte in der 23. Minute vorbei an Wienhold ins eigene Gehäuse.

Insgesamt unterschied sich dieses Spiel ganz wesentlich von dem, was man bisher im Ronhof gewohnt war: anstelle einer sich ängstlich um den eigenen Strafraum postierenden Gastmannschaft sah man mit dem SC Freiburg ein selbstbewusst aufspielendes Team, das den Angriff suchte und eine Reihe guter Einschussmöglichkeiten herausarbeitete. Dennoch scheiterte der Sportclub entweder am ausgezeichnet haltenden Roland Kastner oder an der mangelnden Entschlossenheit vor dem Fürther Tor. Zweifellos entwickelten die Freiburger dabei auch Pech.

Wenn bei den Gästen jemand enttäuschte, so der ehemalig Club-Spieler Günter Dämpfung, der zwar in der Defensive gegen den zaudernden Bulut gut aussah, nach vorne jedoch nur sehr wenig brachte. Er wurde schließlich ausgewechselt.
Ein Kompliment auch für Freiburgs Interims-Trainer Karl-Heinz Bente, der nach dem Spiel wegen des durchaus möglich gewesenen, jedoch entgangenen Sieges nicht auf seiner Mannschaft herumhackte, sondern ihr ein technisch sehr gutes Spiel bescheinigte.

Hatte die Fürther Mannschaft schon oft Grund, mit dem Schicksal zu hadern, so stand ihr diesmal gegen einen spielerisch besseren Gegner endlich auch Fortuna zur Seite. Irgendwann gleicht sich alles wieder aus.

Hält beim Kleeblatt die gestern gezeigte Einsatzfreude an, könnte der bisher vergeblich erwartete Aufschwung in der sich langsam dem Ende zuneigenden Saison doch noch späte Wirklichkeit werden.
SpVgg Fürth: Kastner - Suchanek (52. Schaub), Seelmann, Bergmann, Baier - Fischer, Bulut, Hinterberger (86. Stempfle) - Metzler, Ritschel, Weber - Trainer: Heinz Lucas
SC Freiburg: Wienhold - Wöhrlin, Zele, Faß, Bury - Löw, Dämpfling (72. Tochtermann), Binder - Reiß (75. Meisel), Birner, Zitzer - Trainer: Karl-Heinz Bente
Tore: 1:0 Zele (23., Eigentor), 2:0 Schaub (79.), 3:0 Schaub (83.)
Schiedsrichter: Matheis (Rodalben)
Zuschauer: 3000
Gelbe Karten: Baier
Gelbe Karten (Gast): Bury
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