| Saison 1987/1988 |
|
17. Spieltag - Sa., 07.11.1987, 14:30 Uhr
|
|
FC Miltach - SpVgg Fürth
3:0 (2:0) |
|
|
Die SpVgg Fürth droht ins Mittelmaß der Landesliga abzusacken. Was im Ronhof besonders schmerzt, ist nicht allein die 0:3-Niederlage vom Samstag im Spitzenspiel beim Tabellenführer FC Miltach, sondern vor allem die Tatsache, dass man in den noch ausstehenden fünf Punktspielen des Jahres auf Torwart und Kapitän Roland Kastner verzichten muss. Der Keeper zog sich beim Abschlusstraining für die Miltach-Partie einen Trümmerbruch in der rechten Hand zu und fällt damit für mehrere Wochen aus. Bei den Oberpfälzern stand somit der erst 17jährige Schlussmann der A-Jugend, Marco Schulz, zwischen den SpVgg-Pfosten. Anzulasten ist ihm diese Schlappe, welche die Kleeblättler wohl auf längere Zeit aus dem Titelrennen wirft, nicht. Der Jugendliche bekam so gut wie nichts zu halten. Der erste Treffer war unhaltbar, der zweite und dritte sind auf Fehler der Abwehr zurückzuführen. Schulz wird auch am kommenden Sonntag, im Heimspiel gegen den Post/Süd Regensburg, das SpVgg-Tor hüten, weil die Nummer zwei hinter Kastner, Siebenkaess, nach einem Platzverweis noch eine Woche pausieren muss. Miltach, eine beschauliche Gemeinde im Bayerwald vor den Toren von Cham, erlebte am Kirchweih-Samstag einen großen Fußballtag. Für die Partie gegen Fürth wurden eigens zwei Zusatztribünen aufgebaut. Dennoch platzte die kleine Anlage der Oberpfälzer, auf der sich rund 3000 Zuschauer (ausverkauft) eingefunden hatten, aus allen Nähten. Sicherlich wirkte sich das Fehlen von Leistungsträger Kastner hemmend auf die Mannschaft von Trainer Paul Hesselbach aus. In der Oberpfalz wurde allerdings der Trend bestätigt, der sich schon in den Spielen in Zirndorf (2:2) und gegen Vilshofen (3:3) angedeutet hatte. Die meisten Fürther Fußballer sind weit von ihrer Bestform entfernt. Es fehlt nicht am Einsatz, dafür aber am Selbstvertrauen und der mannschaftlichen Geschlossenheit. Außerdem haben die Kleeblättler enorme Probleme mit kleinen Plätzen, wie sie bei den meisten der Landesliga-Gegner, auch in Miltach, zu finden sind. Das 0:3 war durchaus gerecht, auch wenn es vom Ergebnis her zu hoch ausfiel. Torszenen waren auf beiden Seiten rar. Miltach nutzte aber Standardsituationen konsequent zu Treffern. Dass die Fürther kaum Chancen hatten, lag daran, dass Mittelstürmer Zettl über eine Statistenrolle nicht hinauskam, Ebner sich in Mittelfeld-Zweikämpfen aufrieb und Hermann ebenfalls nicht die von ihm gewohnte Leistung brachte. Mit kleinen Abstrichen konnten lediglich Libero Lunz und die Verteidiger Hütter sowie Müller gefallen. Miltach begann wie erwartet offensiv und ging auch nach 22 Minuten in Führung. Spielführer Zöllner zog aus rund 20 Metern ab. Der Ball passte genau ins entlegene Dreieck. Auch Kastner hätte diesen Sonntagsschuss kaum abwehren können. In der 40. Minute musste Libero Lunz knapp hinter der Mittellinie gegen Franz Martin die „Notbremse" ziehen. Der kleinlich, aber souverän pfeifende Schiedsrichter Kaspar schickte ihn dafür für zehn Minuten vom Platz. Sekunden vor der Pause wiederholte sich praktisch die Szene, die zum 1:0 geführt hat. Diesmal erhielt der FC einen Freistoß zugesprochen. Die Fürther vergaßen zum zweiten Mal eine Mauer zu bilden. Nur drei Mann stellten sich auf. Ludwig Martin sah die Lücke und zog das Leder an den Verteidigern vorbei. Der Ball sprang vom Pfosten Schulz an den Körper und schließlich über die Torlinie: 2:0. In der 57. Minute schließlich landete ein Schuss von Roland Heigl, in den Müller hineinsprang, aus spitzem Winkel im Tor: 3:0. Hatten die Fürther vor der Pause noch mehrere einigermaßen brauchbare Chancen, so gelangen nach dem Seitenwechsel nur noch ungenaue Verzweiflungsschüsse. Nach dem 3:0 machte sich ohnehin Resignation breit. Das Kleeblatt verstand es außerdem nicht, die Zehn-Mann-Verteidigung der Miltacher zu knacken. Die Einwechslungen von Kohler für Hermann (!) und Studtrucker für Granel brachten auch keinen neuen Schwung.
|
| FC Miltach: |
Nemmer - Neumeier - R. Heigl, Münch - L. Martin, Scheuerer, F. Martin, G. Heigl, Zöllner - Schwarz (78. H.-J. Heigl), J. Holzapfel - Trainer: Alois Kreis |
| SpVgg Fürth: |
Schulz - Lunz - Hütter, Müller - Neidhart, Krimm, Granel (86. Studtrucker), Gaetgens, Hermann (64. Kohler) - Ebner, Zettl - Trainer: Paul Hesselbach |
| Tore: |
1:0 Zöllner (22.), 2:0 L. Martin (45.), 3:0 R. Heigl (57.) |
| Schiedsrichter: |
Kaspar (Tröstau) |
| Zuschauer: |
3000 (ausverkauft) |
| Zeitstrafen (Gast): |
Lunz (40.) |
