Gut tausend Zuschauer waren mit hochgesteckten Erwartungen gekommen, um die Spitzenbegegnung der Landesliga Mitte zwischen dem FC Herzogenaurach und der SpVgg Fürth zu sehen. Der FC-Kassier konnte sich freuen. Lange hatte man auf solche Einnahmen warten müssen. Weniger Freude gab es allerdings für den FC Herzogenaurach, der sich in einer insgesamt gesehen mäßigen Partie am Ende mit 0:1 gegen Fürth geschlagen geben musste. Beide Mannschaften schenkten sich auf dem glatten aber gut bespielbaren Rasen nichts. Die spielerische Linie musste da natürlich zurückstehen.
In der Anfangsphase übernahmen die Gäste aus Fürth zwar weitgehend die Initiative und schnürten den FC in dessen Hälfte ein, doch zwingende Torchancen konnten sich Zettl, Ebner & Co. nicht herausarbeiten. Zu sicher stand die FC-Abwehr um Libero Steffen Nahr, die die zu durchsichtig vorgetragenen Angriffsversuche der Gäste immer wieder entschärfen konnte. In der achten Minute hätte Braun fast das Leder an Torwart Kastner vorbei ins Netz spitzeln können, doch er kam um Haaresbreite zu spät. Die erste Chance für die Gäste hatte Libero Lunz, als er in der 20. Minute mit einem Freistoß an Torwart Mösle scheiterte.
Die Gäste wirkten optisch überlegen, man übertrieb allerdings die Einzelspielerei und rannte sich so immer wieder fest. Nach zwanzig Minuten ließ die Überlegenheit der Gäste nach, Und der FC kam seinerseits zu Entlastungsangriffen. Pech hatte Harald Kupfer, daß er in der 32. Minute aus 25 Metern mit einem Schuss nur einen Fürther Abwehrspieler traf, und der Ball zur Ecke abgefälscht wurde. In der 36. Minute versuchte sich Studtrucker aus 20 Metern, doch das Leder strich am linken Gebälk vorbei. Die beste Chance zur Führung bot sich in der 38. Minute Harald Kupfer, als dieser herrlich von Adler angespielt wurde, doch Kupfer zeigte im Strafraum der Gäste Nerven, zögerte zu lange mit dem Abschluss und vergab so eine Riesenchance. So mussten beide Mannschaften mit dem 0:0 zur Halbzeit zufrieden sein, wobei die Stürmer auf beiden Seiten klar von den jeweiligen Abwehrreihen beherrscht worden waren. In der zweiten Halbzeit sollte sich am Spielverlauf nicht viel ändern. Die trotz gelegentlicher Regenschauer unverdrossen ausharrenden Zuschauer, von denen mehr als die Hälfte aus Fürth und Umgebung angereist war, sahen zwar viele verbissene Zweikämpfe, aber wenig Spiel ohne Ball und gelungene Kombinationen. Gefahr für das Tor von Klaus Mösle drohte nur, wenn aus der zweiten Reihe geschossen wurde. In der 65. Minute zog Gaetgens ab, doch Torwart Mösle konnte das glitschige Leder noch unter Kontrolle bringen. In der 81. Minute dann Pech für die Gäste, als Ebner im Strafraum am Ball vorbeirutschte.
In der 82. Minute faßte sich Zettl ein Herz und zog aus 30 Metern ab. Torwart Mösle konnte den Ball gerade noch über den Querbalken lenken. Der FC Herzogenaurach stand nun mächtig unter dem Druck der immer wieder angreifenden Gäste. Der Gastgeber hatte nur noch eine nennenswerte Chance in der 83. Minute, als der Ball von Dellermann zu Adler kam, der aus 18 Metern aber am Gehäuse von Kastner vorbeizielte. Viele der Zuschauer hatten sich schon mit einem Unentschieden vertraut gemacht, als Zettl in der 88. Minute nach einem Freistoß mit einem Kopfballtorpedo Mösle aus kürzester Entfernung überwinden konnte und damit den knappen 1:0-Sieg für Fürth herstellte.
Stimmen zum Spiel: Trainer Nüssing (FC Herzogenaurach): „Eine insgesamt gesehen unglückliche Niederlage für meine Mannschaft, die sich ein Unentschieden verdient gehabt hätte. Die Fürther hatten nicht mehr Torchancen als wir, wenn sie uns auch in den letzten 20 Minuten stark unter Druck gesetzt haben."
Trainer Hesselbach (SpVgg Fürth): „Ein verdienter Sieg meiner Mannschaft, die mehr Spielanteile hatte und in der Hintermannschaft sicher stand. Spielerisch muss man zwar Abstriche machen, doch wir waren seit drei Wochen ohne Spielpraxis. Unsere Stürmer müssen noch etwas durchschlagskräftiger werden."