Die SpVgg trennte sich vom 1. FC Köln unentschieden. In einem Spiel, das über weite Strecken von der Taktik geprägt war, gab es am Ende ein leistungsgerechtes Unentschieden.

Das Spiel begann mit Abtasten auf beiden Seiten, beide Mannschaften hatten spürbar Respekt und vermieden deshalb zunächst das Risiko. In der siebten Minute war es eine Ecke, die Sukalo verlängerte, Mavraj köpfte den Ball mit dem Hinterkopf drüber. In der 9. Minute war es Brosinski, der flankte, doch Horn fing die Kugel vor Sukalo und Azemi ab. Dann kam Drexler zu einer Aktion, der sich am Strafraum schnell drehte, seinen Flachschuss lenkte Horn zur Ecke.

Köln verlegte sich zunächst auf Ballkontrolle. Deshalb waren von den Gästen erst einmal nur Fernschüsse zu sehen, doch Halfar zielte weit vorbei und wurde dann von Kraus geblockt. Im Anschluss daran, es gab Ecke, wurde es zum ersten Mal im Fürther Strafraum brenzlig, doch Mavraj schlug den Ball aus der Gefahrenzone (20.). Eine Minute später versuchte es Przybylko, der aus 17 Metern schoss, Hesl konnte sicher klären.

Das Kleeblatt hatte in der Endphase der ersten Hälfte zwar mehr vom Spiel, doch durchdringen konnten die Stürmer durch den dichten Kordon der Kölner nicht. Stiebers Versuch aus 17 Metern ging deutlich vorbei, zwei Pässe von Sparv beziehungsweise Sukalo fanden ihre Abnehmer im Sturmzentrum nicht. Bei einem Konter nach einem abgeblockten Brosinski-Schuss war es Ujah, der abzog, doch sein Versuch aus 24 Metern ging meterweit daneben. So ging es mit einem torlosen Remis in die Pause.

Nach dem Wechsel standen beide Teams weiterhin gut in den Räumen. Es gab so nur wenig Szenen vor den beiden Gehäusen. Stieber wurde beim Schussversuch geblockt, auf der anderen Seite verhaspelte sich Halfar nach einem Dribbling und schoss weit daneben.

Mavrajs Kopfball nach Ecke ging eine Meter neben dem kurzen Pfosten ins Aus. Erneut Mavraj hatte die bis dato beste Chance bei einem Stieber-Freistoß. Am langen Eck ungedeckt köpfte er über die Querlatte. Das leitete eine kleine Drangphase der SpVgg ein, doch Azemis Kopfball ging vorbei, Stiebers Schuss traf Nascimento am Kopf.

Die Kölner konnten sich wieder befreien, auf der anderen Seite kam Lehmann zum Schuss, verfehlte das Tor aber klar. Risses Gewaltschuss faustete Helsl ins Feld zurück. Kurz darauf war Hesl bei einem Schuss Gerhardts erneut da, den Nachschuss verwertete Exslager, doch der war beim Schuss im Abseits gestanden und der Treffer wurde zu Recht nicht gegeben.

Die letzte gefährliche Situation kam dann vom Kleeblatt. Sukalo köpfte einen Freistoß quer, Kraus kam aber in guter Position nicht an den Ball (85.).

Frank Kramer: Ich denke, wir haben heute ein taktisch geprägtes Spiel gesehen, in dem beide Mannschaften immer die Ordnung hinter dem Ball behalten haben. Deshalb war es sehr schwierig, Chancen herauszuspielen. Das aggressive Verteidigen stand im Vordergrund: Beide Mannschaften haben präzise taktisch gespielt, dann kommt so ein leistungsgerechtes 0:0 heraus. Wir haben alles reingelegt, aber man muss auch mal mit dem Remis leben können.

Peter Stöger: Als Trainer sollte man mit 0:0 nie zufrieden sein, bei mir ist das heute nicht so der Fall. Ich habe eine Mannschaft gesehen, die in der 1. Halbzeit versucht hat, das Spiel zu kontrollieren. In der zweiten Hälfte sind wir noch besser ins Spiel gekommen, haben uns vorgenommen, uns nicht auf dem 0:0 auszuruhen. Wir hatten auch Möglichkeiten vorgefunden. Aber die Konter nicht gut zu Ende gespielt. Die Tendenz geht aber nach oben.

Tim Sparv: Die drei Punkte hatten wir heute nicht verdient, ich glaube, das Remis und ein Punkt für jeden ist ein gerechtes Ergebnis. Wir waren oft zu schlampig, haben den Ball zu oft weggeben. Es hat uns heute die letzte Energie gefehlt. Die müssen wir uns nun unter der Woche wieder holen, bevor es nach Frankfurt geht.

Niko Gießelmann: Defensiv haben wir nicht viel zugelassen. Aber vorne hat uns die Durchschlagskraft gefehlt. Das hat natürlich auch mit dem Fehlen von Niko Djurdjic zu tun. Aber wir müssen daran arbeiten, das zu kompensieren. Insgesamt haben wir eine richtig gute Truppe zusammen, die im Vergleich zu Kaiserslautern oder Köln eben noch richtig jung ist. Aber die haben eben finanziell auch noch andere Möglichkeiten.

Jürgen Schmidt