Strömender Regen, das war der erste Eindruck unter dem das Spiel unserer U23 bei der 2. Mannschaft des FC Pegnitz stand. Entsprechend schwierig waren auch die Platzverhältnisse. Schwierig waren aber auch noch andere Umstände, denen sich die Fürstenhöfer-Elf zu stellen hatte, denn der Sieg gegen den Post SV Nürnberg in der Vorwoche hatte seine Spuren hinterlassen und gleich mehrere Spielerinnen fielen verletzungsbedingt aus. Darunter – abgesehen von Urgestein Keziban Ugurlu – der gesamte Abwehrblock und so musste Fürstenhöfer sein Team kräftig umbauen. Lediglich vier Spielerinnen, einschließlich Torhüterin Leipold, begannen auf der gleichen Position wie in der Vorwoche.

Trotz der vielen Wechsel fand sich das Kleeblatt schnell zu einer funktionierenden Einheit zusammen. Die Abwehr stand sicher und konnte sich dadurch auch immer wieder mit in die Spieleröffnung einschalten. Bald entwickelte sich ein ansehnliches Bezirksligaspiel, in dem die Fürtherinnen die Kontrolle übernahmen. Den Pegnitzerinnen sollte es die gesamte erste Halbzeit über nur ein einziges Mal durch einen Freistoß gelingen, halbwegs gefährlich vor das Fürther Tor zu kommen. Ansonsten spielte das Kleeblatt druckvoll nach vorne, blieb nur zunächst wenig effektiv.

Erst in der 34. Minute gelang Lena Bieber das 0:1. Schön von der sehr konzentriert auftretenden Flügelspielerin Sabrina Kühnlenz bedient, ließ die Stürmerin ihre Bewacherin buchstäblich im Regen stehen und schob, frei vor der Torhüterin, überlegt zur Führung ein. In der Folge konnten sich ihre Mitspielerinnen bei Bettina Schott im Pegnitzer Tor bedanken, denn mit mehreren Paraden verhinderte sie bis zur Pause einen höheren Rückstand.

Auch nach der Pause nahm die Spielvereinigung das Heft wieder in die Hand und gestaltete das Spiel aus einer souveränen Defensive heraus deutlich zu ihren Gunsten. Zu keinem Zeitpunkt ließen die Fürtherinnen daran zweifeln, dass sie heute als Siegerinnen vom regendurchweichten Platz gehen würden. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff untermauerten die Weiß-grünen Ihren Anspruch: Nadine Lang bediente erneut Lena Bieber und diese stellte einmal mehr ihre Nervenstärke unter Beweis, als sie Schott ein zweites Mal überwinden konnte (55.).

Erst nach diesem 0:2 tat Pegnitz mehr für die eigene Offensive. Zweimal konnte sich nun auch Janina Leipold im Fürther Tor auszeichnen, als sie zunächst einen Schuss aus der Kurzdistanz entschärfen konnte und anschließend noch eine zweite Chance der Oberfränkinnen vereitelte.

Die endgültige Entscheidung führte schließlich erneut Lena Bieber mit ihrem dritten Tor herbei. Aus 25 Metern nahm sie sich ein Herz und zog ab. Der Ball sprang auf dem glitschigen Untergrund auf und wurde damit für die Torhüterin unberechenbar, so dass er schließlich ungehindert im Tor einschlagen konnte (81.). Unmittelbar vor dem Ende vergab Bieber sogar noch die Chance zum 0:4, doch ihr freier Schuss aus vier Metern ging – verzeihbar – am Tor vorbei.

Nach dem Spiel freute sich die Stürmerin über ihre drei Tore: „Ich hatte heute von Anfang an ein gutes Gefühl, ich habe mich sicher gefühlt. Die drei Tore sind für mich natürlich etwas sehr schönes, aber alleine schafft man das nicht. Es war eine super Mannschaftsleistung, wir haben sehr gut zusammen gespielt und gekämpft.“

Auch Oliver Fürstenhöfer attestierte seiner Mannschaft „eine der besten Leistungen in der Rückrunde“. Über die Punkteausbeute von 19 Zählern aus sieben Spielen ist er natürlich sehr zufrieden. „Meine Mannschaft organisiert sich im Spiel weitestgehend selbständig, die Kommunikation funktioniert hervorragend. Wir arbeiten sehr gut gegen den Ball und stellen gut zu, damit haben wir es geschafft, den Spielaufbau des Gegners immer wieder schon in deren eigener Hälfte zu unterbinden.“

Andreas Goldmann