Mit einem 1:12-Kantersieg setzte sich unsere Bezirksligamannschaft beim Tabellenletzten SC Oberreichenbach durch. In einem doch sehr einseitigen Spiel trat die SpVgg von Beginn an sehr selbstsicher auf. Es sollte jedoch bis zur 14. Minute dauern, ehe Stürmerin Lena Bieber die Führung erzielen konnte. Schön in die Gasse bedient, nahm Bieber das Leder an der Strafraumkante mit und konnte an der Torhüterin vorbei einschieben.

In der Folge ergaben sich schöne Spielzüge und dementsprechend auch Tore. Direkt vom Anstoß weg eroberte Bieber den Ball und nach Doppelpass mit Sturmpartnerin Nadine Lang stand sie im Strafraum. Gerade als Bieber abschließen wollte, wurde sie gefoult und es gab Strafstoß, den Carolin Adlung sicher verwandelte (15.). Elf Minuten später war es abermals Bieber, die auf 3:0 erhöhte. Weitere vier Minuten später befand sich die Stürmerin wieder in Schussposition, hatte bereits ausgeholt, ehe sie sich wieder auf dem Boden liegend fand – und wieder erkannte der Unparteiische zu Recht auf Elfmeter. Diesmal führte Francesca Hau aus, die ebenso sicher verwandelte, wie Adlung zuvor.

Das Kleeblatt nahm das Spiel sehr ernst und dachte nicht daran zurück zu schalten. Für den 5:0-Pausenstand sorgte schließlich Nadine Lang in der 35. Minute. Auch wenn es zwei Elfmeter gewesen waren, darf das nicht darüber hinwegtäuschen, welche mannschaftliche Leistung die Fürstenhöfer-Elf gezeigt hatte. Immer wieder wurde das Spiel variabel – mal über die Mitte, mal über die Flügel – aufgezogen und Chancen erarbeitet.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich nicht viel. Gerade einmal vier Minuten waren gespielt, ehe wieder Bieber im Strafraum gefoult wurde und Andreas Schirm wieder auf den Punkt zeigte. Jennifer Costanzo hieß die nächste Schützin und auch sie verwandelte zum 0:6 (49.). Nadine Lang erhöhte nur drei Minuten später auf 0:7, dann drehte Carolin Adlung – erneut per Strafstoß – den Spielstand um ein weiteres Tor nach oben. Schlag auf Schlag ging es weiter und Francesca Hau besorgte das neunte Tor (71.), ehe Adlung zum dritten Mal traf und es per direkt verwandeltem Freistoß auf ein zweistelliges 0:10 stellte (73.). Nadine Lang erhöhte in der 81. Minute noch auf 0:11, ehe den Gastgeberinnen zumindest der Ehrentreffer gelang.

Eine einzige Unachtsamkeit – nicht verwunderlich bei dem Spielstand, aber ärgerlich – in der Fürther Hintermannschaft nutzte Oberreichenbach aus. Silke Dorner kam nicht an den Ball, Francesca Haus Eingreifen war zu spät und so konnte Honisch an der sich ihr entgegen werfenden Janina Leipold vorbei zum 1:11 einschießen (82.). Für den Schlusspunkt sorgten ebenfalls die Gastgeberinnen, denn mit einem Eigentor besorgten diese drei Minuten vor dem Ende den 1:12 Endstand.

Lena Bieber, die kurz vor dem Ende nach einem erneuten Foul an sich, noch die gelbe Karte gesehen hatte, schüttelte mit dem Kopf: „Immer wenn ich am Strafraum war, war ich plötzlich am Boden gelegen. Immer wenn ich gerade schießen wollte, bin ich von einer Gegnerin getroffen worden. Das war nicht mehr schön.“

Positiv hervorzuheben ist aber noch die Tatsache, dass die Mannschaft 90 Minuten durch gespielt hat, ohne die Füße hoch zu legen, ohne das Tempo heraus zu nehmen. Bis zum Schluss wurde das Spiel ernsthaft und konzentriert durchgezogen, wurde als Mannschaft aufgetreten und sowohl mit, als auch füreinander gespielt und gekämpft. Symptomatisch dafür auch die Versuche einer nicht gerade als Torjägerin bekannten Spielerin ein Tor aufzulegen. Das zeigt den Charakter und die Entwicklung dieser Mannschaft, die in der Rückrunde zu sich gefunden und den Zuschauern eine Menge Freunde bereitet hat.

Andreas Goldmann