Einen blitzsauberen Auftritt lieferte die U23 der SpVgg Greuther Fürth beim Tabellenführer SC Gremsdorf und erspielte sich durch den 4:0-Auswärtssieg eine glänzende Ausgangslage, um noch in den Aufstiegskampf in die Bezirksoberliga eingreifen zu können.

Als beste Rückrundenmannschaft war die SpVgg nach Gremsdorf gekommen und begann nach kurzem Abtasten, sich den Tabellenführer zurecht zu legen. Die Fürtherinnen zeigten keinen Respekt und ließen sich auch nicht lange von der erwartet körperbetonten Spielweise ihrer Gegnerinnen beeindrucken. Nach etwa zehn Minuten hatte sich die Fürstenhöfer-Elf auf das Spiel der Gremsdorferinnen eingestellt und hielt nun dagegen. Immer dominanter wurde die SpVgg, nachdem sie auch die Zweikämpfe mit der nötigen Konsequenz angenommen hatten und so kamen die Gastgeberinnen schließlich lange zu keinen Torchancen.

Das Kleeblatt störte den Aufbau der Gremsdorferinnen frühzeitig, zwang diese zu Fehlern und kombinierte sich seinerseits immer wieder mit schönen Spielzügen in die gegnerische Hälfte. Leider fehlte es hier mehrfach in der Präzision und so kam der letzte Pass noch nicht so an, dass es wirklich gefährlich für das Gremsdorfer Tor wurde. Auch die – aus den zahlreichen Fouls der Gastgeberinnen resultierenden – Freistöße verpufften wirkungslos.

Erst kurz vor dem Seitenwechsel ließen die bärenstarken Fürtherinnen den Gegnern wieder etwas Luft, woraus diese aber kein Kapital schlagen konnten. Stattdessen gelang den Fürtherinnen endlich die Führung. Lena Bieber hatte ein schönes Zuspiel angenommen, den Ball an der Strafraumkante durch die Füße ihrer Gegenspielerin gelegt und ihn schließlich an der Keeperin vorbei zur Halbzeitführung ins lange Eck geschoben (42.).

Nach der Pause kam die SpVgg sofort wieder ins Spiel und kurz nach dem Wiederanpfiff hatte Nadine Lang den Ball erobert und ihre Sturmkollegin Bieber bedient. Deren Schuss konnte die Torhüterin parieren, jedoch landete der Ball wieder bei Lang. Leider zielte die Fürtherin zu hoch und so blieb es vorerst beim 0:1.

Die SpVgg behielt ihre Souveränität und ließ sich nicht aus der Fassung bringen. Jessica Engelhardt hatte bei einem Flankenlauf eine Ecke herausgeholt und Vanessa Faßold trat an. Sie zog den Eckball mit Schnitt auf die Torhüterin, die sich den äußerst scharf auf den kurzen Pfosten getretenen Ball bei ihrem Klärungsversuch selbst ins Tor schoss (52.). Auch in der Folge blieb das Bild wie gehabt. Teilweise überharte Zweikämpfe dominierten das Spiel, wobei der Schiedsrichter eine Spielerin der Gastgeber bereits mit gelb-rot vorzeitig zum Duschen geschickt hatte. Den Gastgeberinnen war aber auch anzumerken, dass sie selbst nicht das Potential hatten, spielerisch Druck auf die Fürtherinnen aufzubauen. Stattdessen ließen sie sich noch selbst von ihren eigenen Zuschauern unter Druck setzen.

In der Schlussphase machte Nadine Lang mit einem Doppelschlag schließlich den Deckel auf das Spiel. Zunächst verwandelte sie eine von Lena Bieber auf den Elfmeterpunkt gebrachte Ecke per Volleyschuss unhaltbar zum 0:3 (80.) und nur vier Minuten später nutzte sie eine missglückte Abwehr der Gremsdorferinnen, als sie eine Bogenlampe zum 0:4-Endstand per Grätsche über die Torlinie drücken konnte.

Mit diesem Sieg hat sich das „kleine Kleeblatt“ eine großartige Ausgangsposition für das letzte Saisonspiel erkämpft. Als beste Mannschaft der Rückrunde haben sich die Frauen von Oliver Fürstenhöfer nicht nur auf den 3. Tabellenplatz vorgespielt, sondern damit auch die Chance, mit einem Sieg im letzten Spiel gegen die SpVgg Hüttenbach an der Relegation um den Aufstieg in die Bezirksoberliga teilzunehmen. Die beiden Führenden spielen gegeneinander und nehmen sich so zwangsläufig gegenseitig die Punkte weg. Nutznießer kann und wird die SpVgg sein, sofern sie ihre Hausaufgaben im letzten Heimspiel erledigt.

Andreas Goldmann