Als das Spiel der SpVgg Greuther Fürth in der Bezirksliga zu Ende gegangen war, konnte noch niemand ahnen, welche Chance sich die Fürstenhöfer-Elf hatte entgehen lassen, denn am Folgetag patzte die SG 83 Nürnberg Fürth bei der Zweitvertretung des Post SV Nürnberg und mit einem Sieg wäre das Kleeblatt bis auf zwei Zähler an den 2. Platz herangerückt.

Starkregen hatte den Hans-Lohnert-Sportplatz unbespielbar gemacht, so musste die U23 auf den Kunstrasen des neuen Trainingszentrums ausweichen. Dort zeigte sich die SpVgg als das mit Abstand aktivere Team und rannte immer wieder gegen das von Frankonia errichtete Abwehrbollwerk an. Leider blieben die meisten Angriffe irgendwo im Vorfeld der Festung liegen. Trainer Fürstenhöfer musste von außen mit ansehen, wie die Sturmläufe seiner Mannschaft immer wieder an den dichten Abwehrreihen des Tabellenvorletzten abprallten.

Erst in der zweiten Halbzeit sollte sich daran etwas ändern. In der 49. Minute gelang es Nadine Lang eine Bresche in das Frankonia-Bollwerk zu schlagen. In einer schönen Einzelaktion spielte sie sich von Links durch die Deckung der Gäste und schloss erfolgreich ab. Zwar bemühte sich die Spielvereinigung nach der Führung nachzulegen, die sehr disziplinierte Verteidigung fand allerdings immer eine passende Antwort auf die Angriffsversuche.

Lange freuen konnte sich die SpVgg zudem über die Führung nicht. Die erste nennenswerte Offensivaktion der Nürnbergerinnen – eingeleitet durch einen unnötigen Ballverlust im Mittelfeld – führte zum überraschenden Ausgleich: Ein halbhoher Ball in den Strafraum erwischte die Kleeblatt-Hintermannschaft unvorbereitet und auf dem falschen Fuß und so konnte Vanessa Kraus per Kopf zum Ausgleich einnicken (56.).

Trainer Fürstenhöfer war nach dem Spiel enttäuscht über den verschenkten Sieg und die damit  verschenkten Punkte im Kampf um Platz zwei. Zwar versuchte seine Mannschaft nach dieser kalten Dusche alles, um ihrerseits wieder in Führung zu gehen, doch bis Spielende hielt die Verteidigung der Gäste dicht. Diese entwickelten schließlich sogar noch Siegeswillen und versuchten durch Entlastungsangriffe noch einmal zum Erfolg zu kommen. Zweimal sollte Frankonia noch in aussichtsreicher Position zum Abschluss kommen, in beiden Fällen fehlte aber die nötige Kaltschnäuzigkeit, sonst hätte die SpVgg sogar als Verlierer vom Feld gehen können.

Aufgeben will Fürstenhöfer die Saison aber trotz dieses kleinen Misserfolges noch auf keinen Fall: „Dieser Tag sollte dazu führen, noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren um am Ende doch noch einmal in den Kampf um Platz zwei eingreifen zu können.“ Sollte das Kleeblatt wieder auf die Siegerstraße finden, sollte sich die SG 83 Nürnberg/Fürth keinen Ausrutscher mehr erlauben, denn dann könnte es in der Tat noch einmal spannend werden.

Andreas Goldmann