Im 257. Derby zwischen der SpVgg Greuther Fürth und dem 1. FC Nürnberg erfuhren die Gäste aus Nürnberg eine herbe Niederlage und wurden mit 5:1 nach Hause geschickt. Beim Schützenfest fürs Kleeblatt traf Abdul Rahman Baba doppelt. Die weiteren drei Treffer besorgten Goran Sukalo per Elfmeter, Tom Weilandt und Neuzugang Robert Zulj. Das Spiel nahm von Anfang an Fahrt auf und war von vielen Zweikämpfen auf beiden Seiten geprägt. Die Elf von Frank Kramer verteidigte ab der 1. Minute hoch gegen unsicher wirkende Nürnberger. Das Pressing der Spielvereinigung zahlte sich in der 8. Minute aus, als die Abwehr vor Raphael Schäfer einen Einwurf von Niko Gießelmann direkt vor die Füße von Baba köpfte. Die Nummer 18 der Spielvereinigung zog volley aus zentraler Position ab und Nürnbergs Schlussmann konnte den Ball nur ins eigene Tor abwehren. Die Führung für das Kleeblatt. Fürth setzte weiter auf Pressing und zwang so die Mannschaft von Valerien Ismael immer wieder zu Fehlern. Durch das frühe Attackieren der Fürther Offensive um Przybylko und Stiepermann kam der 1. FC Nürnberg in der 15. Minute durch Robert Koch zu einem Konter und der ersten gefährlichen Aktion. Den Flachschuss von Nürnbergs Nummer 16 konnte Hesl stark parieren. Röcker klärte anschließend. Die linke Seite über Baba und Gießelmann spielte sich ein ums andere Mal nach vorne und konnte in der 16. Minute nur durch ein Foul an Baba im Strafraum gestoppt werden. Alessandro Schöpf brachte Baba unsauber zu Fall und Schiedsrichter Stark, der viel zu tun hatte, zeigte auf den Punkt. Den fälligen Elfmeter verwandelte Goran Sukalo zum 2:0 fürs Kleeblatt. Das Bild der ersten viertel Stunde setzte sich fort: Die Spielvereinigung störte früh, Nürnberg versuchte es über Konter. So auch in der 20. Minute, als ein Angriff von Nürnbergs linker Seite durch Niklas Füllkrug in den Sechzehner von Wolfgang Hesl gespielt wurde. Nachdem Sukalo den Ball abwehren konnte, holte er sich in einer kleinen Auseinandersetzung die erste gelbe Karte der Partie ab. In der 25. Minute kam Kacper Przybylko zu seiner ersten Chance, als Baba nach einem schönen Diagonalball eine scharfe Flanke vors Nürnberger Tor brachte. Der Kleeblatt-Stürmer verpasste denkbar knapp. Wenn es von Seiten der Gäste gefährlich wurde, dann durch Ecken. In der 34. Minute konnte Korcsmar einen Eckball von Ramirez nur ins Toraus klären. Die darauffolgende Ecke führte in der 35. Minute zum 2:1 Anschlusstreffer durch Javier Pinola, der aus dem Getümmel heraus traf. Kurz vor dem Halbzeitpfiff konnte sich Nürnberg nochmal in Szene setzen, als sich Peniel Mlapa gegen Röcker durchsetzte, jedoch aus aussichtsreicher Position vergab und Hesl in die Arme spielte. Nach dem Seitenwechsel setzte Ex-Fürther Niklas Füllkrug ein erstes Ausrufezeichen. In der 50. Minute schlug sein Freistoß aus rund 18 Metern am linken Pfosten ein und sprang von da zurück ins Feld. Die Heimelf ließ sich davon nicht beeindrucken und setzte auch in Halbzeit zwei auf Pressing und schnelle Vorstöße. In der 57. Minute zwang man so Javier Pinola zu einem Fehler, als dieser einen Ball im eigenen Strafraum verstolperte. Baba schnappte sich die Kuigel und schob locker unten rechts zum 3:1 für sein Team ein. Die Kramer-Elf dominierte weiterhin das Geschehen und so kam das Kleeblatt in der 65. Minute durch Niko Gießelmann zu einer weiteren Chance. Nach einer Ecke von Tom Weilandt köpfte der Außenverteidiger am langen Eck an den Außenpfosten. Auf der anderen Seite versuchte sich der eingewechselte Gebhart mit einem Heber auf Füllkrug, jedoch zu unpräzise. Wenn Nürnberg zu Chancen kam, dann nutzte man diese nicht konsequent. So auch Pekhart, der freistehend in der 71. Minute am Tor vorbeiköpfte. In der 76. Minute erzielten die Hausherren das 4:1. Wieder brachte Nürnbergs Abwehr einen hohen Ball von Trinks nicht konsequent hinten heraus und Tom Weilandt schaltete am schnellsten. Überlegt ließ er zwei Abwehrspieler stehen und schob unten rechts ein. Kramer wechselte jetzt noch einmal aus. Pledl kam für Stiepermann und Neuzugang Robert Zulj durfte sein erstes Heimspiel fürs Kleeblatt bestreiten, als er für Stephan Schröck den Platz betrat. Nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung besorgte Zulj den 5:1 Endstand, wieder nachdem Nürnberg einen langen Ball nicht klären konnte. Danach passierte nicht mehr viel und somit gewann die Spielvereinigung am Ende mit 5:1. Frank Kramer: "Das ist natürlich ein emotionaler Moment. Ich finde die Jungs haben einfach ein tolles Spiel gemacht. Insgesamt einfach eine richtig gute kompakte Mannschaftsleistung gezeigt. Der Sieg ist natürlich für alle hier in Fürth ein tolles Fußballfest. Man muss die Dinge natürlich auch richtig einordnen bei aller Freude, die man im Moment hat." Valerien Ismael: "Heute haben wir die Emotionen nicht in den Griff bekommen.Wir haben krasse individuelle Fehler gemacht. Wir müssen daraus lernen. Das war erst der 2. Spieltag und es bleiben noch 32." Goran Sukalo: "Wir haben von der ersten Minute alles gegeben, haben für die Fans, die Stadt und auch für Ilir gekämpft. Es war eine schwierige Woche für uns. Wir haben viel Willen gezeigt, immer Druck gemacht, waren bissig und haben die Fehler der Gegner eiskalt genutzt. Derbys sind Spiele, bei denen Du, wenn Du viel gibst, noch viel mehr gewinnen kannst." Stephan Schröck: "Geile Sache! So ein Derbysieg tut immer gut. Wir haben das ganze ein Stück weit natürlich auch für Ilir gemacht. Er war in jeder Sekunde, jeder Minute in unserer Mitte. Ilir ist nicht nur ein Teamkamerad, er ist wie ein Bruder für uns, deswegen waren wir alle tief betroffen, was unter der Woche passiert ist." Marco Stiepermann: "Es war heute etwas sehr Besonderes. Ein riesiger Abend, den man in den nächsten Jahren nicht vergessen wird. Wir wollten heute für Ilir kämpfen und das Spiel gewinnen und dafür haben wir alles auf dem Feld gegeben. Jetzt heißt es dennoch runter kommen und einfach genießen. Am Samstag steht bereits das nächste Duell im DFB-Pokal auf dem Programm."
Albert Bowinzki
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