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Saison 2014/2015
10. Spieltag - Sa., 15.11.2014, 14:30 Uhr
FC Karsbach - SpVgg Greuther Fürth
3:4 (2:1)

Nichts für schwache Nerven war die Partie der SpVgg Greuther Fürth beim Tabellenletzten FC Karsbach. Im Spiel zogen die Fürtherinnen alle Register, um das Wort „Langeweile“ gar nicht erst auch nur im Entferntesten aufkommen zu lassen. Die Damen von Oliver Fürstenhöfer wussten, was ihr neuer Trainer von ihnen erwartete und mit viel Schwung begann das Kleeblatt auch, selbst wenn es der FC Karsbach war, der durch Steffi Kneitz nach sechs Minuten den ersten Torschuss hatte.

Es sollte aber nur knapp zwanzig Minuten dauern, bis die Fürtherinnen aus ihrer Überlegenheit Kapital schlagen konnten. Sabrina Schroll war gestartet und Laura Felbinger hatte das erkannt. Die Fürtherin spielte einen wunderschönen Pass in die Schnittstelle der Abwehr und so stand Schroll einsam und verlassen vor Denise Nehls. Die Keeperin hatte keine Chance, als die Stürmerin zum 0:1 einschob (19.). Für viel Sicherheit sorgte dieser Führungstreffer allerdings nicht, denn Karsbach nutzte die Gunst der Stunde und einen Abstimmungsfehler auf der rechten Fürther Seite. Anstatt zu klären, wurde der Ball leichtfertig verloren und Pauline Kleinhenz konnte nur drei Minuten nach der Fürther Führung wieder ausgleichen.

Die Fürtherinnen ließen in der Folge die Köpfe etwas hängen und dem Gegner damit mehr Spielanteile. Diese Freiheiten wussten die Karsbacherinnen schließlich kurz vor dem Pausenpfiff auch zu nutzen. Eine zweifelhafte Entscheidung des Linienrichters führte zu einem Einwurf für die Gastgeberinnen. Noch während die Fürtherinnen versuchten den Schiedsrichter umzustimmen, trug Karsbach einen Angriff vor, drang über die linke Fürther Abwehrseite in den Strafraum ein und schließlich vollendete Marie Theres Franz zur überraschenden Karsbacher Halbzeitführung (42.).

Gestärkt durch Obst und Tee fand das Kleeblatt komplett verwandelt auf das Feld zurück. Und wieder war es Sabrina Schroll, die zur entscheidenden Person wurde. Die Fürtherinnen hatten einen Eckball und Schroll hatte sich ein Stück nach hinten abgesetzt. Das Leder landete schließlich genau vor ihren Füßen und die Stürmerin zog von der Strafraumkante ab. Steffi Kneitz fälschte die Kugel unhaltbar für ihre Keeperin ab und so war der Spielstand erneut ausgeglichen (49.). „Der Ball wurde noch leicht abgefälscht, wäre aber so auch rein“, beschrieb Schroll die „Hilfe“ der Karsbacher Spielerin.

Ihre längere Zeit gut versteckten Torjägerqualitäten bewies Sabrina Schroll schließlich noch ein drittes Mal in diesem Spiel: Kathrin Fink hatte sich – von Stefanie Schwarz in Szene gesetzt – auf ihrem linken Flügel ins Dribbling getraut, konnte sich allerdings nicht an ihrer Gegenspielerin vorbeispielen. Also legte sie den Ball quer auf Schroll und diese hämmerte die Kugel vom Elfmeterpunkt aus per Vollspannschuss zur erneuten Fürther Führung ins Netz (62.).

Das Kleeblatt zog sich nun zurück und konzentrierte sich darauf, den Gegner vom eigenen Tor fern zu halten, gelegentlich von – im Gegensatz zu den vorherigen Spielen stark verbesserten – überlegten Konterangriffen unterstützt. Karsbach drängte zwar, aber Fürth blieb gefährlich. Zweimal hatte das Kleeblatt die Chance auf 2:4 zu stellen, ehe Stefanie Schwarz im dritten Anlauf endgültig dafür sorgte. Auch sie stand – wie Schroll beim 0:1 – alleine vor der gegnerischen Torhüterin. Geschickt spielte sie Nehls aus und es stand verdientermaßen 2:4. Genau 20 Minuten waren da noch zu spielen, doch wer glaubte, dass damit alles entschieden gewesen wäre, sollte sich irren.

Mit etwas Glück und durch eine kuriose Situation kam der FC Karsbach nämlich sechs Minuten vor dem Schlusspfiff noch einmal zum Anschluss: Andrea Reisch hob den Ball in den Fürther Strafraum und schließlich landete dieser direkt im Fürther Gehäuse. Ob nun absichtlicher Torschuss oder –wahrscheinlicher – verunglückte Flanke, es wurde noch einmal eng. Die Fürther Keeperin Sandra Klug meinte hinterher „Ich glaube der war nicht so gewollt, aber der Ball wurde länger und länger und ich bin nicht mehr hingekommen.“

Für noch mehr Dramatik und Spannung sorgten schließlich die Fürtherinnen noch einmal selber in Person von Laura Felbinger. Kurz vor dem Anschlusstreffer bereits gelb verwarnt, musste sie das Feld mit der Ampelkarte verlassen. Was war passiert? Es gab Einwurf für die SpVgg, Felbinger nahm sich den Ball, wollte jedoch nicht selbst ausführen, sondern auf Julia Gerber warten. Statt ihr den Ball zu übergeben, angelte sich Felbinger eine Flasche aus dem Getränkekasten der Fürther und setzte zu einem ausgiebigen Schluck an. Dies wertete Kay Urbanczyk verständlicherweise als Zeitspiel und zeigte zunächst auf den Getränkekasten und anschließend leuchteten zuerst die gelbe und anschließend die rote Karte vor Felbingers Augen auf und die Fürtherin konnte sich nun ausführlichst ihrem Durst widmen.

Während die Mittelfeldspielerin also nun für den Rest des Spiels in Begleitung ihrer Flasche auf der Bank sitzend verbrachte, warf der FC Karsbach noch einmal alles nach vorne. Abgesehen von einem Freistoß, der in der Fürther Abwehrmauer hängen blieb, kam allerdings nichts mehr dabei rum und nach ausgiebiger Nachspielzeit konnten sich die Fürtherinnen endlich wieder über einen Sieg freuen.

Überglücklich war Sabrina Schroll nach dem Spiel: „Das ich dreimal treffen konnte war für mich auch sehr geil. Dadurch ist mir eine richtige Last abgefallen!“ Doch auch für die Mannschaft war es wichtig, dachte „Schrolli“ gleich wieder an ihre Mitspielerinnen: „Nach der Führung haben wir etwas nachgelassen, dann nach der Pause aber gleich wieder den Ausgleich geschossen. Wir waren dann wieder voll da und haben uns verdient den Sieg geholt. Das tut uns allen richtig gut!“

Auch Trainer Oliver Fürstenhöfer war nach dem Spiel größtenteils zufrieden: „Es war über weite Strecken wieder ein Spielsystem erkennbar, das an den Saisonanfang und die erfolgreiche letzte Saison erinnert hat. Ansonsten war in diesem Spiel alles geboten: von Kampf bis Krampf, von Missverständnissen bis hin zu schönen Spielzügen, alles dabei. Und auch wenn der Sieg am Schluss knapp und kurios war, so war er doch in jedem Fall verdient.“

Andreas Goldmann

FC Karsbach: Nehls – Rehm (73. Stegmann), Bauer, Siedler, Reisch, Hehrlein (79. Dittmeier), Kneitz, Franz (88. Fischer), Brandenstein, Rosenberger, Kleinhenz - Trainer: Michael Lang
SpVgg Greuther Fürth: Klug – S. Walter, Kohout, A. Walter, Gerber – Held – Schmidt (32. Schwarz), Fink (70. Costanzo) – Felbinger – Schroll, Maier (86. Nastvogel) - Trainer: Oliver Fürstenhöfer
Tore: 0:1 Schroll (19.), 1:1 Kleinhenz (22.), 2:1 Franz (42.), 2:2 Schroll (49.), 2:3 Schroll (62.), 2:4 Schwarz (70.), 3:4 Reisch (84.)
Schiedsrichter: Kay Urbanczyk
Zuschauer: 50
Gelb-Rote Karten (Gast): Felbinger (85.)
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