„Es ist schwer sachlich zu bleiben“, zeigte sich Trainer Stefan Sattler nach dem Spiel seiner U23 gegen den TSV Mörsdorf sehr erregt. Schuld daran war der mehr als fragwürdige Elfmeter, den die Gastgeberinnen in der Nachspielzeit noch zum Ausgleich nutzen konnten.

Dabei zeigte sich der TSV Mörsdorf im ersten Durchgang als klar bessere Mannschaft. Die Fürtherinnen spielten sehr leichtsinnig und luden damit die Mörsdorferinnen immer wieder zu Angriffen ein. Oft führten Fehlpässe der Verteidigung zu gefährlichen Situationen und Torhüterin Janina Leipold verlebte alles andere als einen ruhigen Nachmittag. Die Raumaufteilung stimmte anfangs beim Kleeblatt besonders im Mittelfeld gar nicht und so hatten die Gastgeberinnen Räume, die sie auch zu nutzen wussten.

Dass es nach 45 Minuten noch 0:0 stand, war ein Stück weit dem Glück, aber auch den teilweise hervorragenden Aktionen der Torhüterin zu verdanken. Janina Leipold konnte – und musste – sich mehrfach auszeichnen, was ihrer Mannschaft half weiter im Spiel zu bleiben. Das wusste auch Trainer Sattler zu schätzen, der sich lobend über seine Keeperin äußerte: „Janina hat ein ums andere Mal Kopf und Kragen riskiert um uns zu retten“

Erst nach dem Seitenwechsel fanden die Fürtherinnen besser in die Partie. Die Abwehr stand um Längen besser, als in der ersten Hälfte des Spiels und ließ nun kaum noch etwas zu. Die Spielanteile lagen nun mehr beim Kleeblatt und das Team trat nicht nur als solches auf, sondern biss sich in das Spiel und wollte zeigen, dass es zu einer Reaktion in der Lage war. Man erspielte sich einige Gelegenheiten, doch es dauerte bis zur 80. Minute, ehe sich die gesteigerte Leistung auch in Zählbarem niederschlug. Nach einem schnellen Gegenangriff über die rechte Seite landete das Leder bei Francesca Hau am rechten Strafraumeck. „Ich habe mir den Ball noch einmal vorgelegt und dann einfach abgezogen. Dann hat er im linken Eck gezappelt“, beschrieb die Torschützin hinterher unaufgeregt ihren sehenswerten Treffer.

Beide Mannschaften stemmten sich jetzt nach Kräften in das Spiel. Mörsdorf machte nun immer mehr Druck, um wenigstens einen Punkt zu retten, die Fürtherinnen wehrten sich so gut es ging. Allerdings war den Fürtherinnen etwas anzumerken, dass die Kräfte nachließen. So schlich sich in der Schlussminute ein Leichtsinnsfehler in Form eines „unnötigen“ Foulspiels auf der Linksaußenposition ein. Bei der Ausführung kam eine TSV-Spielerin im Strafraum zu Fall. Angeblich hatte die eingewechselte Jenny Roßmeißl ein Foulspiel begangen, jedenfalls war das die Meinung des Schiedsrichters, die die Fürtherinnen natürlich nicht teilen wollten. So war dieser Strafstoß zumindest sehr fragwürdig und verhagelte Stefan Sattler die Laune. Yvonne Regnet ließ sich die Möglichkeit jedenfalls nicht entgehen und erzielte bereits in der Nachspielzeit den 1:1-Endstand.

Auf die kompletten 90 Minuten gesehen geht diese Punkteteilung allerdings wohl in Ordnung, denn gerade in der ersten Halbzeit war der TSV Mörsdorf doch die deutlich bessere Mannschaft gewesen und hätte durchaus in Führung gehen können. So dürfen sich am Ende beide Teams über einen Punkt freuen, auch wenn das Zustandekommen – gerade aus Fürther Sicht – sehr unglücklich war.

Andreas Goldmann