Eine kaum mehr als durchschnittliche Leistung hatte dem TSV Brand gereicht, um auf der Charly-Mai-Sportanlage Sieger über die U23 der SpVgg Greuther Fürth zu bleiben. Nur selten zeigte die SpVgg, dass auch sie auf dem aufgeweichten und schmierigen Platz stand. Das Heft des Handelns hatte allerdings über 90 Minuten der Gastverein, der sich dazu nicht einmal sonderlich anstrengen musste.

Bereits in der 8. Minute hatte Evi Schlagenhaufer die Führung auf dem Fuß, sie verpasste das Fürther Tor jedoch knapp links. Nach zehn Minuten zeigte sich das Kleeblatt erstmals vor dem Gästetor. Francesca Hau hatte Lena Bieber von der linken Seite kommend bedient. Bieber wurde von den Beinen geholt und den anschließenden Freistoß trat Hau auf das Tor. Die ehemalige Fürtherin Tatjana Auterhoff konnte jedoch zur Ecke klären.

Zwei Minuten später leitete Theresa Ratei beinahe die Führung der Gäste ein: Viel zu schwach hatte Ratei auf Silke Dorner quergelegt, so dass eine Angreiferin dazwischen gehen konnte. Janina Leipold hatte aufgepasst, war aus dem Kasten gekommen und konnte der Stürmerin das Leder gerade noch von den Füßen schnappen. Möglicherweise verunsichert von dieser Aktion leistete sich Ratei einen erneuten kapitalen Schnitzer. Nach einem Einwurf landete der Ball bei Schlagenhaufer, die den Ball allerdings nicht kontrollieren konnte. Ratei wollte klären, produzierte allerdings einen Querschläger, der bei Daniela Puscha landete. Die Stürmerin nutzte das Geschenk eiskalt aus und stellte auf 0:1 (15.).

Fürth antwortete einige Minuten später in Person von Francesca Hau, die einen Freistoß aus knapp 30 Metern allerdings nur auf das Tornetz beförderte. 20 Minuten waren gespielt, da musste Keziban Ugurlu für die bereits geschlagene Leipold auf der Linie retten – ein weiterer Beleg dafür, wie unsicher die Mannschaft der Fürtherinnen war. Schließlich vergab Nadine Lang in der 28. Minute eine Gelegenheit, als sie im letzten Moment – nach langem Pass von Jasmina Carosella – noch von einer Verteidigerin gestört wurde. Die folgende Ecke brachte nichts ein. Was zu diesem Zeitpunkt niemand ahnen konnte: dies sollte die letzte Tormöglichkeit der SpVgg in der Partie gewesen sein.

Stattdessen erhöhte Brand – einen erneuten Fehler nutzend – auf 0:2: Carolin Horlamus schlug aus gut 40 Metern den Ball einfach in Richtung Fürther Tor. Eigentlich nicht wirklich gefährlich, war es diesmal Janina Leipold, die patzte. Der Ball kam vor der Torhüterin auf dem Boden auf, die Keeperin hatte sich bereits nach unten bewegt und ehe sie feststellte, dass sie sich dabei verschätzt hatte, war der Ball bereits über sie hinweg ins Tor gesegelt (44.).

Auch nach der Pause war es ein wenig beeindruckender Auftritt des TSV Brand, der ausreichte, um dem total verunsicherten Kleeblatt-Team die Grenzen aufzuzeigen. Brand begann mit zwei guten Möglichkeiten, die allerdings nichts einbrachten, weil Janina Leipold – wütend über ihren Fehler – glänzend parierte. Im weiteren Spielverlauf war es erneut mehrfach die – sich dann sogar verletzende – Keeperin, die durch einige gute Paraden einen höheren Rückstand verhinderte.

Auf Fürther Seite gab es in der Offensive nicht viel zu sehen. Im zweiten Durchgang war der Ball lediglich ein einziges Mal harmlos auf das Tor von Auterhoff gekommen. Auf der anderen Seite war es Janina Leipold, die – nach ihrem Fehler, der zum 0:2 geführt hatte – mit einer glänzenden 2. Halbzeit eine höhere Niederlage verhindert hatte.

Unter dem Strich haben die Euphorie und Zuversicht nach dem Sieg gegen Dietenhofen nicht lange angehalten. Wieder bleibt festzuhalten, dass bis zum kommenden Nachholspiel bei der SpVgg Erlangen viel Arbeit auf Stefan Sattler und seine Mannschaft wartet.

Andreas Goldmann