Mit großer Entschlossenheit war die Mannschaft von Stefan Sattler zum letzten Vorrundenspiel nach Altdorf gefahren. Unbedingt wollte man in diesem Spiel noch etwas mitnehmen, um die Aufwärtstendenz der letzten Spiele zu unterstreichen und mit einem positiven Gefühl in die nun folgende Winterpause zu gehen. Am Ende reichte es zu einem glücklichen Punkt – glücklich deswegen, weil er in den letzten Minuten des Spiels zustande gekommen war.

Dabei zeigten sich die Fürtherinnen von Anfang an auf Zack, auch wenn die größte Chance zunächst die Altdorferinnen hatten. Sabine Walter hatte auf der rechten Seite den Ball bekommen und stürmte auf das Gästetor zu. Es kam zum kurzen Laufduell mit Larissa Schwabe, die zu Fall kam. Auch wenn Walter in dieser Situation schließlich den Ball im Tor unterbrachte, hatte Schiedsrichter Püntzner auf Stürmerfoul entschieden und das Tor nicht anerkannt. In dieser Situation hatten die Fürtherinnen noch Glück, doch schließlich waren es doch die Gastgeberinnen, die nach einer guten halben Stunde in Führung gingen. Ein von Walter in den Fürther Strafraum getretener Freistoß knallte – aus Sicht von Torhüterin Janina Leipold – an den rechten Pfosten. Die Fürther Hintermannschaft war nicht ganz bei der Sache und so konnte Christina Endres den Ball zur Führung über die Linie stochern (35.).

Davon ließ sich die SpVgg nicht aus der Ruhe bringen und versuchte weiter beharrlich ihr Spiel aufzuziehen. Besonders über Francesca Hau und von ihr lang nach vorne geschlagene Bälle, versuchte die Sattler-Elf die Stürmerinnen zu bedienen. Die Streuung dieser Zuspiele war jedoch dafür ausschlaggebend, dass es bis zur Pause keine wirklich gefährliche Situation der SpVgg zu bestaunen gab.

Nach dem Seitenwechsel waren es dann noch einmal die Altdorferinnen, die sich freuen konnten: Ein von der Abwehr nach vorne geschlagener Ball landete bei Sabine Walter, die sich Francesca Hau gegenüber sah. Die Fürtherin trat an der Kugel vorbei. Damit stand Walter alleine vor dem Fürther Tor. Mit dem rechten Fuß zirkelte sie den Ball unhaltbar für Janina Leipold in die lange Ecke (51.).

Die Reaktion von Trainer Sattler war bereits einen Augenblick vor dem 2:0 erfolgt und er hatte Carina Nastvogel aufs Feld geschickt. Die SpVgg wurde jetzt auch von Minute zu Minute stärker. Im Zuge einer Ecke landete der Ball dann auch in der 55. Minute endlich im Tor der Altdorferinnen. Allerdings versagte Schiedsrichter Püntzner diesem Treffer die Anerkennung, er wollte gesehen haben, wie eine Fürtherin die Altdorfer Keeperin behindert hatte.

Nun aber hatte das Kleeblatt Blut geleckt und drängte immer mehr auf den Anschluss. Nun setzten sich auch mehr und mehr die individuellen Qualitäten der Fürtherinnen durch, die ihren Gegnerinnen meistens überlegen waren. Altdorf hatte es in dieser Phase verpasst den „Gnadenstoß“ zu setzen und bekam nun kein Bein mehr auf den Boden. So kam, was kommen musste:

Sabrina Kühnlenz bediente die eingewechselte Nastvogel, die in der Mitte zwei Verteidigerinnen austanzte und schließlich alleine vor Torhüterin Sylke Perl stand. Die Angreiferin ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und verwandelte eiskalt zum 2:1 (67.). Spätestens jetzt fightete jede Fürtherin – das Ziel „Punkte“ vor Augen – um den Erfolg. Mehrere Chancen ergaben sich, die ungenutzt blieben. Schließlich wechselte Altdorf die bis dahin starke Miriam Grasser aus und das öffnete der SpVgg weitere Räume auf dem rechten Flügel.

Altdorf verteidigte mit Mann und Maus und die Fürtherinnen rollten immer wieder unermüdlich an. Schließlich versuchte Carolin Adlung einen Fernschuss aus 25 Metern. Krachend donnerte das Geschoss an die Querlatte, doch diesmal waren – anders als in der ersten Halbzeit – die Fürtherinnen reaktionsschneller und wieder war es Carina Nastvogel, die den Abpraller zum hochverdienten Ausgleich verwandeln konnte.

Am Ende waren es Moral, Einsatz und individuelle Klasse, die den Punktgewinn sicherte. „Nach einem 2:0 musst du erst einmal wieder so zurückkommen“, lobte Stefan Sattler die Leistung seiner Mannschaft nach dem Spiel. „Die Mädels haben die Stärke aus den letzten Spielen bewiesen und viel Moral gezeigt.“ Auch Lena Bieber freute sich am Ende über einen „auf jeden Fall ein gewonnenen Punkt“. Doppeltorschützin Nastvogel war allerdings der Meinung, dass „drei Punkte schon verdient gewesen wären“ Außerdem stellte auch sie fest: „Wir waren als Team auf dem Platz gestanden und spielerisch überlegen“.

Andreas Goldmann