Auf den Tag genau sechs Jahre war es her, da trat die SpVgg Greuther Fürth zum ersten Mal mit der frisch gegründeten Frauenfußballmannschaft zu einem Testspiel an. Der Gegner damals hieß TSV Frauenaurach. Der Spielplan wollte es so, dass auch an diesem 13.09.2015 eben jene Begegnung stattfinden sollte. Diesmal allerdings nicht auf dem A-Platz, sondern auf dem deutlich kleineren B-Platz hinter dem Frauenauracher Sportheim.

Nach kurzem Abtasten legte die – vertretungsweise von Kevin Schmidt gecoachte – Kleeblatt-U23 den Vorwärtsgang ein und übernahm das Kommando. Während es die Gastgeberinnen hauptsächlich mit langen Bällen versuchten, die stets eine leichte Beute der Fürther Defensive wurden, zeigten die Fürtherinnen einfachen, aber strukturierteren Angriffsfußball. So erspielte sich die Elf um Spielführerin Jasmina Carosella eine gute Chance nach der anderen. Am Ende musste Francesca Hau allerdings kritisch anmerken: „Wir haben uns Chancen für zehn Spiele erspielt, die aber leider nicht effektiv genug genutzt.“

Diese Aussage hatte Bestand, bis Vanessa Faßold aus dem Mittelfeld heraus den Ball auf Nadine Perlwitz gepasst hatte. Die Angreiferin ließ Lena Rödel im Frauenauracher Tor keine Chance und verwandelte zur hochverdienten Fürther Führung (39.).

Auch nach dem Seitenwechsel lief das Spiel nach dem gleichen Muster ab. Erst in der Schlussphase kamen die Gastgeberinnen noch einmal zurück. Da das Kleeblatt es versäumt hatte, den Deckel auf das Spiel zu machen, witterte der TSV die Möglichkeit, hier doch noch etwas mitnehmen zu können. Jetzt konnte sich Lena Fenzl im Kleeblatt-Tor auszeichnen und ihre Farben im Spiel halten. Mit einer Glanztat rettete die Keeperin in höchster Not gegen eine durchgebrochene Stürmerin.

Am Ende griff dann noch das Glück in die Partie ein: Nach einer strittigen Handspiel-Entscheidung des Schiedsrichters gab es Freistoß an der Strafraumgrenze. Der erste Schuss wurde von der Mauer geblockt, doch Laura Vogel bekam die Gelegenheit zum Nachschuss. Dieser klatschte an den Querbalken und die Fürther Abwehr konnte letztlich klären. Erleichtert nahmen die Fürtherinnen den unmittelbar folgenden Schlusspfiff zur Kenntnis.

„Statt mit einem 5:0 in die Pause zu gehen, haben wir Frauenaurach im Spiel gelassen“, so Schmidt nach dem Spiel. „Trotzdem haben die Mädels das gut gemacht, haben den Gegner über weite Strecken aus dem Spiel genommen und sich viele Chancen heraus gespielt. Am Ende hatten wir bei dem Freistoß noch einmal Glück, aber trotzdem ist der Sieg mehr als verdient.“ Auch Francesca Hau freute sich und kommentierte „Sechs Punkte zum sechsten Geburtstag, das passt doch perfekt!“

Andreas Goldmann