Es kam einem Paukenschlag gleich, als Trainer Stefan Sattler am Freitagabend seinen sofortigen Rücktritt als Trainer der BOL-Mannschaft der SpVgg Greuther Fürth erklärt hatte. So sah sich Betreuerin Anja Leipold plötzlich und unverhofft in der Rolle der Interimstrainerin beim Auswärtsspiel gegen den Aufsteiger SV Sulzkirchen.

Das Spiel beim Tabellenzehnten SV Sulzkirchen begann hektisch und zerfahren. Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung schalteten die Gastgeberinnen blitzschnell um und konnten bereits nach acht Minuten die überraschende Führung erzielen. Zwar kam das Kleeblatt in der Folge immer wieder bis zum SV-Strafraum, konnte sich aber nicht entscheidend durch die Abwehr spielen. So blieben die Angriffe der SpVgg zunächst Stückwerk und erfolglos.

Nur langsam fanden die weiß-grünen Gäste in die Partie. Nach und nach besserte sich das Spiel und nach der Pause war das Kleeblatt plötzlich wieder voll da. Zehn Minuten nach dem Wiederanstoß gelang, der zu diesem Zeitpunkt verdiente, Ausgleich. Aycan Yanac hatte sich auf der linken Seite durchgesetzt und in die Mitte geflankt. Dort stand Berfin Gün als Empfängerin bereit und setzte das Leder schließlich in die Maschen (55.).

Die SpVgg hatte die Partie nun total unter Kontrolle und ließ den Sulzkirchnern beinahe nichts mehr durchgehen. Doch auch wenn das Kleeblatt überlegen war, sollte die Führung zunächst nicht gelingen. Sulzkirchen kam nur noch selten in die Fürther Hälfte. Einmal musste Katja Pfann auf Kosten einer gelben Karte klären, ein anderes Mal konnte Janina Leipold mit viel Einsatz den erneuten Rückstand verhindern. Das sollte es aber gewesen sein.

Auf der anderen Seite machte Fürth Druck und wurde am Ende dafür belohnt. Nadine Lang hatte eine Ecke in den Strafraum gebracht und Stürmerin Aycan Yanac gelang in der letzten regulären Spielminute das 2:1. In der Folge verteidigte die SpVgg diesen Vorsprung erfolgreich und bleibt damit weiterhin in den oberen Regionen der Bezirksoberliga.

"Wir waren geschockt, als wir nach dem Spiel erfahren haben, dass unser Trainer zurückgetreten ist. Persönlich finde ich das mehr als Schade, aber auf unser Spiel hat sich das – weil wir es ja nicht vorher gewusst hatten - nicht ausgewirkt.", berichtete Verteidigerin Luisa Scheuerbrand nach dem Spiel. „Das hat uns natürlich unvorbereitet getroffen“, so Frauenfußball-Koordinator Harald Schroll, „von daher haben wir auch keine Lösung in der Hinterhand. Jetzt geht es eben darum schnell einen geeigneten Nachfolger für Stefan Sattler zu finden.“

Andreas Goldmann