Für die SpVgg Greuther Fürth hat es auch beim Aufsteiger Hannover 96 nicht zum dritten Auswärtserfolg gereicht. Nach einer nur phasenweise überzeugenden Leistung hieß es am Ende 1:1 (1:1). Da Ulm, Unterhaching und Bielefeld ihre Spiele gewannen, liegen die Fürther weiterhin auf Rang fünf, aber mit 28 Punkten ist der direkte Kontakt zum Spitzentrio verloren gegangen. Um vor der Winterpause auf Tuchfühlung mit den Aufstiegsplätzen zu bleiben, ist für Fürth am Sonntag im Heimspiel gegen den Tabellenführer Ulm ein ! Sieg erforderlich. „Insgesamt geht das Unentschieden in Ordnung", äußerte sich SpVgg-Coach Benno Möhlmann, denn zumindest in kämpferischer Hinsicht konnte seine Mannschaft überzeugen überzeugen.
Auch 96-Trainer Reinhold Fanz zeigte sich zufrieden, gestand aber: „Wir hatten uns zwar noch mehr vorgenommen, doch gegen die starken Fürther war heute nicht mehr drin." Trainer Möhlmann entschied sich mit Arie van Lent und Carsten Klee nur für zwei Stürmer. Mit einem kompakten Mittelfeld wollte er die Angriffe der Hannoveraner schon im Keim ersticken. Dieses Vorhaben gelang jedoch in den ersten 30 Minuten nur unzureichend. „Wir hatten in der ersten Halbzeit mit den schnellen und beweglichen Leuten der Hannoveraner einige Probleme", so Möhlmann, der in der 32. Minute bereits auswechseln mußte.
Rachid Azzouzi fand überhaupt keine Bindung zum Spiel und war überdies Gelbrot gefährdet. Deshalb reagierte der Fürther Coach und brachte mit Christian Möckel einen zusätzlichen Offensivspieler. Das zahlte sich aus, denn die Angriffe wurden druckvoller und hätten wenig später fast zum 1:0 geführt. Eine Flanke von Hassa leitete Möckel mit der Hacke zu Klee, der jedoch aus wenigen Metern nur den Pfosten traf. Dies war bis dahin die größte Chance der Fürther, die sich einer engagiert aufspielenden Heimmannschaft gegenübersahen. Allerdings sprangen auch bei allen Bemühungen der Hannoveraner keine klaren Tormöglichkeiten heraus.
Das änderte sich erst in der 39. Minute, als Martin Reichel, der einen rabenschwarzen Tag erwischte, Addo im Strafraum ungeschickt zu Fall brachte. Markus Kreuz ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte den Elfmeter zum 1:0. Als alle mit dem Halbzeitpfiff rechneten, sorgte van Lent in der Nachspielzeit für das 1:1. Möckel köpfte eine weite Flanke von Klee auf den Holländer, der sich gegen Reinhardt durchsetzte und per Kopf seinen achten Saisontreffer markierte. Richtig freuen konnte er sich darüber nicht: „Wir hätten heute gewinnen können. So aber steht mein Tor nur an zweiter Stelle."
Gleich nach Wiederbeginn prüfte Nico Sbordone aus 20 Metern 96-Keeper Sievers, der den plazierten Schuß vom Kleeblatt-Kapitän zur Ecke lenken konnte. Dies sollte ein Signal für die Fürther sein, die in der zweiten Hälfte deutlich zielstrebiger agierten, jedoch den Gastgebern immer wieder Chancen ermöglichten. Zunächst brachte Gerber (60.) das Kunststück fertig, aus drei Metern nur die Latte zu treffen, ehe Reichold hervorragend gegen Degen reagierte.
Aber auch die Fürther hatten noch Chancen, doch erst rettete Kreuz auf der Linie (70.), bevor Torwart Sievers prächtig hielt. Beide Male hatte der aufgerückte Libero Skarabela mit seinen Kopfbällen Pech. Die größte Chance hatte allerdings Milan Kerbr, in der 69. Minute für Klee ins Spiel gekommen. Aber seinen Schuß aus kurzer Distanz meisterte Torwart Sievers hervorragend.
Zwar wurde mit dem 1:1l endlich wieder auswärts gepunktet, die Bilanz wurde jedoch kaum verbessert. Der letzte Auswärtserfolg liegt schon fast sechs Wochen zurück — 2:0 in Uerdingen. Aber dennoch herrscht bei den Fürthern Gelassenheit, ist das bisher Erreichte doch aller Ehren wert. Entsprechend zuversichtlich reagierte denn auch Manager Edgar Burkart: „Naja, jetzt gewinnen wir halt gegen Ulm."