242. Derby
Der 1. FC Nürnberg ist auf dem Weg in die Fußball-Bundesliga ausgerechnet gegen den fränkischen Rivalen SpVgg. Greuther Fürth ins Stolpern geraten. Der "Club" unterlag am 26. Zweitliga-Spieltag vor 44.700 Zuschauern im ausverkauften Frankenstadion mit 0:1 (0:0) und musste die Tabellenspitze an die einen Punkt bessere Frankfurter Eintracht abgeben.
Matchwinner für die SpVgg war Alex Dürr, der sechzig Sekunden nach seiner Einwechslung gleich mit dem ersten Ballkontakt in der 70. Minute ins Netz traf. Markus Lotter hatte Nürnbergers Torwart Andreas Hilfiker angeschossen, Dürr köpfte aus sechs Metern den Ball ein. Der vergeblich anstürmende "Club" war zu diesem Zeitpunkt bereits mit einem Spieler weniger auf dem Feld: In der 54. Minute hatte Armin Störzenhofecker wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot gesehen.
Die Nürnberger hatten es besonders in der ersten Hälfte versäumt, eine ihren vielen Chancen gegen die cleveren Gäste zu nutzen. So brachte beispielsweise Stürmer Markus Kurth in der 17. Minute allein auf das Tor zulaufend den Ball nicht im Kasten unter. Die SpVgg, die damit ihren zweiten Sieg in Folge feierte, verschaffte sich mit 35 Zählern Luft im Abstiegskampf.
Stimmen zum Spiel:
Dieter Probst: Gut gespielt haben wir zwar nicht, aber das Wichtigste sind die drei Punkte. In der ersten Hälfte hatten wir Schwierigkeiten. In der zweiten Halbzeit bekamen wir die Partie mehr in den Griff. Große Chancen hatte der Club nur noch wenige.
Edgar Burkart: Ich hoffe, dass das der entscheidende Sieg war. Nun haben wir wieder so viel Selbstvertrauen, dass wir´s rüberziehen und den Klassenerhalt schaffen werden.
Daniel Felgenhauer: Das war ein affengeiles Gefühl, zum ersten Mal vor so einer Kulisse zu spielen. Mir hat es Riesenspaß gemacht, vor allem, weil wir ja auch noch gewonnen haben.
Janos Radoki: Dass das so überragend läuft und wir gewinnen, ist schon toll. Allerdings hatten wir in der ersten Hälfte das nötige Glück. In der zweiten Hälfte kamen wir besser ins Spiel. Sicherlich hat uns die gelbrote Karte für Störzenhofecker geholfen. Das Tor haben wir sehr schön herausgespielt. Am Ende hätten wir fast wieder so ein Gurkentor gefangen.
Alexander Dürr: Wir haben die letzten zwei, drei Wochen sehr gut gearbeitet und ernten jetzt die Früchte. Wir Stürmer haben nun auch wieder das nötige bisschen Glück, das uns in den vergangenen Spielen gefehlt hatte. Ob es überhaupt schon eine Minute war, die ich bis zum meinem Treffer am Platz war, weiß ich gar nicht. Ist auch egal. Am Schluss hätten wir unsere Konter geschickter spielen müssen, um das entscheidende 2:0 zu machen. Den Club wird es nicht so stark ärgern. Die sind ja schon durch, den Aufstieg nimmt denen keiner mehr.
Frank Türr: Das war wohl ein ganz entscheidender Schritt. Nun haben wir schon 35 Punkte gegen den Abstieg – ein gutes Polster für die letzten acht Spiele. Jetzt bin ich überzeugt, dass wir die nötigen Zähler schnell holen und in den letzten Spielen ohne Druck aufspielen können.
Günther Reichold: Es freut mich besonders für die Fans, die ja in den vergangenen Wochen nicht so verwöhnt worden sind. Aber der heutige Sieg macht vieles wieder gut. Meine eigene Leistung freut mich natürlich, aber wir müssen alle konzentriert bleiben, sonst geht es auch schnell wieder anders herum.
Helmut Hack: Günther Reichold war heute wirklich überragend. Auch Nico Sbordone hat ein hervorragendes Spiel gemacht. Überhaupt hat die ganze Mannschaft außerordentlich gekämpft. Bei aller Freude über den Sieg dürfen wir aber nicht vergessen, dass es weiter geht und wir einige schwere Aufgaben vor uns haben.
Wolf Nanke: Schön, dass uns die Revanche für die Niederlage der Hinrunde geglückt ist. Mit 35 Punkten stehen wir gut da. Aber man darf nicht vergessen, dass wir ein schweres Restprogramm haben. Nun hoffe ich, dass beim nächsten Heimspiel gegen den SC Freiburg wieder einmal um die 10 000 Besucher kommen werden.
|