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Saison 2016/2017
22. Spieltag - Sa., 03.06.2017, 17:00 Uhr
SpVgg Greuther Fürth - TSV Frickenhausen
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Sie haben es spannend gemacht. Nach vergebenen Matchbällen in Forstern und Hof entschied die SpVgg Greuther Fürth das Titelrennen (erst) am letzten Spieltag für sich. Am Ende reichte ein torloses Unentschieden gegen den TSV Frickenhausen, um mit einem einzigen Punkt Vorsprung Bayerischer Meister zu werden und damit den Aufstieg in die Regionalliga klar zu machen.

Das Gesicht der SpVgg war schon etwas anders als beim Spiel in Hof vor Wochenfrist: mutig, aggressiv und zielstrebig ging das Kleeblatt zu Werke. Bereits nach nur zwei Minuten der erste Warnschuss: Laura Felbinger hatte den Ball nach Zuspiel von Alicia Kohl knapp daneben gesetzt. Felbinger war es auch, die in der 10. Minute noch einmal den Puls der Zuschauer nach oben trieb, doch wieder hatte sie kein Glück beim Abschluss – die Keeperin klärte zur Ecke. Diese flog in den Strafraum, wo sich Christina Maier zum Kopfball hochschraubte. Ihr Aufsetzer aber strich hauchdünn am Pfosten vorbei uns so mussten sich die bereits zum Jubel aufgesprungenen Kolleginnen auf der Bank wieder hinsetzen.

Die Gäste aus Frickenhausen – für sie ging es um nichts mehr – standen tief und versuchten durch Nadelstiche zu Erfolgen zu kommen. Deren weit nach vorne geschlagenen Bälle wurden aber stets von der Fürther Abwehr abgefangen und so konnte sich Sandra Abersfelder, die gefährlichste Torschützin der Gäste, nicht in Szene setzen. Stephanie Schropp, Mareike Langer und Ann-Kathrin Wolfram versuchten sich mit mehreren Fernschüssen, brachten aber nichts Zählbares auf das Tableau.

So konnten sich die Frickenhausenerinnen doch einmal zeigen. Nach einer Unachtsamkeit musste Laura Felbinger ein taktisches Foul „ziehen“ und sah dafür die gelbe Karte. Den fälligen Freistoß schlug Sabine Müller in den Strafraum, wo Sandra Klug – trotz mächtig Verkehr in ihrem Revier – den Ball im Nachfassen sichern konnte.

Unmittelbar vor der Pause hätte das Kleeblatt dann in Führung gehen können – ja müssen. Nach einem tollen Spielzug kam Ann-Kathrin Wolfram an den Ball. Sie umkurvte drei Gegenspielerinnen und ging auf Torhüterin Anja Schreck zu. Diese konnte den guten Abschluss der Fürtherin klären, der Ball aber fiel direkt vor die Füße von Christina Maier. Diese wurde noch von einer Verteidigerin gestört und so konnte sie die Kugel nicht im leeren Tor unterbringen, sondern setzte sie stattdessen über den Kasten. Folglich ging es ohne Tore in die Halbzeitpause. „Wir haben heute wieder versucht Fußball zu spielen und versucht auf unsere Stärken zu setzen. Allerdings waren wir im letzten Drittel nicht zwingend genug.“, befand der Trainer nach dem Spiel.

Am Spielverlauf änderte sich auch in den zweiten 45 Minuten recht wenig. Fürth versuchte zu spielen, Frickenhausen versuchte immer wieder zu kontern. Beiden gelangen Teilerfolge, doch 20 Meter vor den jeweiligen Toren war meistens Schluss und die Abwehrreihen konnten die Situationen bereinigen. Auf spektakuläre Strafraumszenen warteten die rund 200 Zuschauer so vergebens. Katharina Vornehm und Andrea Walter hatten zwar Möglichkeiten, blieben aber ohne Glück.

Auch auf der Gegenseite sah es nicht besser aus, denn als nach einem Fürther Ballverlust der Ball zu Sarah Schmidt kam, verzog auch die TSV-Spielerin deutlich. SpVgg-Trainer Kevin Schmidt brachte mit Lara Schmidt und Nadine Lang zwei frische Kräfte für die Offensive. „Natürlich sorgt es immer für Gefahr, wenn man offensiv spielt. Ich wollte außerdem der Mannschaft damit signalisieren, dass wir uns auf keinen Fall in die Defensive zurückziehen wollen“, begründete der Trainer seine Entscheidung.

Beinahe hätte es danach auch mit der Führung geklappt. Nach einem Missverständnis der TSV-Abwehr war Christina Maier dazwischen gegangen und köpfte den Ball über Keeperin Schreck. Allerdings war wieder eine Verteidigerin zur Stelle und konnte die Kugel von der Linie kratzen. Sieben Minuten vor dem Ende war es dann noch einmal Ann-Kathrin Wolfram, die einen Freistoß nach Foul an Lang einen Meter über den Querbalken hob.

Als Schiedsrichter Patrick Hanke die Partie schließlich abpfiff, war der Jubel beim Kleeblatt grenzenlos. Der Aufstieg war geschafft und alle Spielerinnen lagen sich in den Armen. Alle? Nein. Eine Ausnahme bildete die Spielführerin Andrea Walter. „Ich konnte mich erst gar nicht freuen und musste mich erst einmal hinsetzen.“, beschrieb sie ihre Gemütslage. „Ich dachte mir erst 'Was? Schon rum?', dann haben mich sämtliche Gefühle übermannt – von Freude und Stolz bis hin zu bloßer Erschöpfung. Mir ist meine ganze Zeit bei der SpVgg durch den Kopf gegangen, weil das gerade für mich, die ich schon so lange – eigentlich seit Anfang an – dabei bin, ein sehr besonderer Moment war.“

Stürmerin Christina Maier brachte ihre Gefühlswelt knapp auf den Punkt: „Das war der Lohn für das ganze anstrengende Training.“ Torhüterin Sandra Klug war „umso froher, dass wir den nötigen Punkt geholt und diese geile Saison mit dem Aufstieg perfekt gemacht haben.“

„Heute war natürlich nicht unser bestes und schönstes Spiel,“ machte Kevin Schmidt klar, „aber nach einer extrem langen Saison ging es auch nicht darum. Wir wollten diesen einen Punkt unbedingt holen. Am Ende reichte der und wir sind überglücklich den Aufstieg in trockene Tücher gebracht zu haben.“ Auch dafür, dass der fürstliche Vorsprung in den vergangenen Spielen so deutlich zusammengeschrumpft war, hatte er eine Erklärung: „Die letzten Wochen war extrem schwierig, denn wir hatten unheimlich viele verletze Spielerinnen. Der Druck wuchs natürlich Woche für Woche, je näher das Saisonende rückte und fast alle Spielerinnen kannten das Gefühl nicht, solange an der Tabellenspitze zu stehen. Ich bin unheimlich stolz auf die Mannschaft und das was sie geleistet hat. Diesen Erfolg kann den Spielerinnen niemand mehr nehmen und sie werden in der neuen Liga viele Erfahrungen machen und sich sicher noch weiter entwickeln.“

Der Trainer hatte noch ein besonderes Opfer zu bringen. Nachdem er – getreu dem Motto „Wer rasiert verliert“ –  in den letzten Monaten mehr und mehr zugewuchert war, waren nach dem feststehenden Aufstieg natürlich sofort Schere und Rasierer zur Hand und die Kleeblatt-Mädels befreiten ihren Trainer umgehend von dessen Gesichtsbehaarung.

Mit dem Aufstieg konnte sich die SpVgg Greuther Fürth gleichzeitig über den Titel „Bayerischer Meister der Frauen“ freuen. Die zugehörige Ehrung mit Urkunde, Medaillen, Spielball und Meisterwimpel führte Sabrina Bucher durch. Im Anschluss daran zog das Team in die Fürther Innenstadt, um ihren großen und völlig verdienten Erfolg endlich ausgiebig zu feiern.

Andreas Goldmann

SpVgg Greuther Fürth: Klug – Wolfram, Kohl, Held, Walter, Felbinger (70. Schmidt), Schroll (65. Lang), Maier, Vornehm, Schropp (89. Kohout), Langer - Trainer: Kevin Schmidt
TSV Frickenhausen: Schreck – Ettinger (60. Mantlik), Müller, Schwarz, Özdemir (60. Roll), Barthel (83. Väth), Abersfelder (83. Kullmann), Thormann, Rauschenberger, Dietze, Schmidt - Trainer: Christian Golden
Schiedsrichter: Patrick Hanke
Zuschauer: 200
Gelbe Karten: Felbinger
Gelbe Karten (Gast): Barthel
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