Im fünften Anlauf gelang der Kleeblatt-U23 endlich der erste Sieg über den TSV Brand in einem Liga-Pflichtspieleinsatz. Eigentlich ist es unerheblich, wie der Sieg zustande gekommen ist, dass das Glück aber eher auf Seiten der SpVgg war, das lässt sich wohl nicht ganz von der Hand weisen.

Die erste Aktion gehörte dem Kleeblatt. Kirsten Ipolt versuchte sich von der Strafraumkante, der Ball wurde zur Ecke abgelenkt, die von Lang herein gebracht wurde. Jovana Sremcevic hatte sich am zweiten Pfosten frei gelaufen und schloss ab. Eine Verteidigerin konnte das Leder aber noch von der Linie kratzen. Dann übernahm der Gast mehr und mehr das Kommando.

Ein erster Schuss aus spitzem Winkel landete am Außennetz des von Anne Engler gehüteten Fürther Tores (8.). Sechs Minuten später ging ein Schuss nur knapp über den Fürther Querbalken. Besonders im Mittelfeld offenbarte die SpVgg heute Probleme. Die Branderinnen waren immer einen Schritt schneller am Ball als die Fürther Gegenspielerinnen und auch im Stellungsspiel war der Gast der Birkmann-Elf voraus. So bekamen die Fürtherinnen kaum Zugriff auf den Ball.

Das Kleeblatt spielte sich zwar immer wieder Möglichkeiten heraus, diese waren aber dann meistens überraschend und ohne sich vorher lange angekündigt zu haben. Jovana Sremcevic hatte einen weiten Diagonalball auf Rafaela Apostolu geschlagen. Der Ball wurde zwar von einer Verteidigerin abgefälscht, Apostolu kam aber trotzdem an die Kugel. Sie hob sie aufs Tor, wo Ex-Fürtherin Tatjana Auterhoff akrobatisch zur Ecke abwehrte (29.).

Nur selten konnte sich die SpVgg in dieser Phase befreien. Wieder kam Brand und Lisa Schreiber setzte nach einer Ecke einen Kopfball erneut über den Querbalken. Kurz vor der Pause gelang den Gästen dann aber doch ein Tor. Heidi Karger dribbelte sich von der linken Seite in den Fürther Strafraum durch, ließ als letzte Slalomstange Jasmina Carosella aussteigen und schob dann ins lange Eck ein (41.).

Wer jetzt aber glaubte, dass das Pendel endgültig zu Gunsten der Gäste ausschlagen würde, sah sich getäuscht. Beinahe im direkten Gegenzug konnte die SpVgg einen katastrophalen Schnitzer der TSV-Abwehr nutzen. Nadine Lang presste auf Gizem Keceli, die den Ball an die Stürmerin verlor. Lang schnappte sich die Kugel, ging in den Strafraum, ließ die sich ihr entgegenwerfende Auterhoff ins Leere laufen und schob anschließend lässig zum 1:1 ein (43.).

Nach der Pause stabilisierte sich das Mittelfeld der Fürther etwas. Hierzu trug auch die Einwechselung von Stefanie Schubert bei, die für Nadine Lang gekommen war. Die Gäste kamen kaum noch nennenswert vor das Fürther Tor, stattdessen kam das Kleeblatt nun zu Möglichkeiten. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff verpasste zunächst Jovana Sremcevic die Führung, als sie nach einem abgefälschten Gün-Schuss links am Tor vorbei zielte.

Berfin Gün ackerte unermüdlich und wurde von ihren Kolleginnen oft gesucht. So auch in der 59. Minute, als sie den Ball vor dem TSV-Strafraum bekam. Gizem Keceli versuchte das Leder weg zu grätschen, brachte allerdings Gün zu Fall. Freistoß war die Folge und dieser ein Fall für Carolin Adlung. Sie legte sich die Kugel zurecht und zielte auf das rechte, untere Eck. Auterhoff war zwar da, konnte den Ball aber nur neben sich vorbei rutschen lassen und so stand es – etwas überraschend – 2:1 für die SpVgg (60.).

Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Nach einem Konter schob eine Brander Angreiferin den Ball, frei vor Engler, links am Pfosten vorbei. Karger war noch mit langem Bein heran gerauscht, kam allerdings zu spät (62.). Die große Chance für die Vorentscheidung zu sorgen, hatte dann Carolin Adlung. Einen langen Ball in den Strafraum bekam Keceli an den Arm und der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt. Adlung lief an, setzte den Ball aber etwa einen halben Meter über das Tor (66.).

War hier Pech im Spiel, glich sich das in der nächsten Situation mehr als aus. Brand drückte und Karger schloss einmal mehr ab. Engler kam nicht an den Ball, dafür war Melissa Hemme auf die Torlinie geeilt und schaufelte den Ball von dort aus über das Tor. Bei der folgenden Ecke konnte Engler den Ball nur abprallen lassen. Wieder war Karger zur Stelle und fackelte nicht lange. Wieder aber rettete die Fürther Abwehr, diesmal in Gestalt von Jasmina Carosella, auf der Linie.

Weiter versuchte Brand zum Ausgleich zu kommen. Nach einem Durcheinander im Fürther Strafraum, wobei es der Abwehr mehrfach nicht gelang, die Situation zu klären, vergab Lisa Schreiber. Fürth versuchte sich immer wieder mit Kontern. Einen solchen leitete die eingewechselte Melisa Begovic ein, die von der rechten Seite einen Diagonalball in den Lauf von Sremcevic schlug. Sremcevic tanzte eine Abwehrspielerin aus – wieder war es die an diesem Tag sehr unglückliche Gizem Keceli – und schob zum 3:1 ins lange Eck (83.).

Damit war das Spiel entschieden. Zwar verpasste in den Schlussminuten Karger ein weiteres Mal, am Ergebnis aber änderte dies nichts. Trainer Christoph Birkmann fasste das Spiel treffend zusammen: „Das war nicht schön, aber gewonnen ist gewonnen.“ Der entscheidende Faktor – abgesehen von individuellen Fehlern in der Defensive der Gäste – war wohl deren mangelnde Konsequenz vor dem Tor. Trotzdem hat sich die Fürther Elf gut aus der Affäre gezogen und – wenn auch etwas glücklich – den nächsten Dreier eingefahren.