Die Serie hält: Gegen den TSV Lonnerstadt musste die SpVgg bislang noch kein einziges Tor hinnehmen. So war es auch am Sonntag, im Rückspiel der diesjährigen Bezirksoberliga-Saison. Am Ende gewann die SpVgg Greuther Fürth dieses Spiel mit 1:0 (0:0) und schob sich damit auf den dritten Tabellenplatz vor.

Allerdings waren es die Gäste, die zum ersten Mal auf sich aufmerksam machten. Bereits in der 2. Minute war Kathrin Litz durchgebrochen und Janina Leipold im Fürther Tor musste viel riskieren, um ihren Schuss abzuwehren. Bevor die Angreiferin noch einmal an den Ball kommen konnte, schlug die inzwischen herbei geeilte Jasmina Carosella den Ball aus der Gefahrenzone. Dann übernahm die SpVgg die Initiative, ohne aber wirklich gefährlich zu werden, denn hier fehlte es im Gästestrafraum an Ideen und Durchsetzungsvermögen.

Nach einer Viertelstunde war es zweimal Verena Haberkamm, die auf das Kleeblatt-Tor schoss, den Ball aber nicht unterbringen konnte. Anschließend wurde auch die Heim-Elf zielstrebiger. Daniela Balda brachte einen Ball von der rechten Außenbahn in die Mitte, wo Laura Bahmann mitgelaufen war. TSV-Keeperin Brandt aber kam heraus und konnte gerade noch vor der Stürmerin klären, nicht ohne Bahmann dabei kräftig abzuräumen (19.). Nur eine Minute später gab es Freistoß für die Fürtherinnen und Jana Schubert zirkelte diesen genau auf das lange Eck. Brand war jedoch erneut zur Stelle und fischte das Leder noch aus dem Winkel.

Die Fürtherinnen blieben weiter spielbestimmend und so kam Kirsten Ipolt noch zu einer guten Gelegenheit, zielte aber knapp am Tor vorbei (28.). Auf der anderen Seite wurde es erst kurz vor der Pause noch einmal gefährlicher, als ein Fernschuss aus rund 30 Metern nur knapp an Leipolds Tor vorbeistrich (40.).

Da keine der beiden Mannschaften traf, ging es mit diesem torlosen Remis in die Kabinen. Trainer Arno Erlwein war dies allerdings etwas zu wenig: „Wir hätten schon längst mit 2:0 führen können“, merkte er nach dem Spiel kritisch an. „Unsere Chancenverwertung ist noch etwas ausbaufähig.“

Nach dem Seitenwechsel gehörten die ersten Minuten wieder den Gästen und Janina Leipold musste einen 40-Meter-Freistoß aus der Ecke fischen (57.), ehe auch die SpVgg wieder nach vorne spielte, was beinahe schief ging. Über die linke Seite hatten die Fürtherinnen einen Angriff nach vorne getragen und versuchten diesen mit hohem personellem Aufwand druckvoll zu Ende zu spielen. Der Ball ging verloren und kam zu Kathrin Litz, die sich auf den Weg Richtung Tor machte. Nur Carosella und Adlung sicherten hinten ab. Letztere setzte den Körper ein, um den Angriff zu unterbinden, Litz kam zu Fall. Adlung hatte in dieser Situation wohl Glück, dass es Schiedsrichter Prechtl bei einer gelben Karte beließ und nicht auf Notbremse entschieden hatte. Allerdings war dieses Foul auch noch weit vor dem Tor gewesen, so dass Carosella vielleicht noch einmal hätte eingreifen können und damit keine eindeutige Torchance zunichte gemacht wurde. Bitter für Litz, denn sie fiel so unglücklich auf die Schulter, dass sie nicht mehr weiterspielen konnte.

Für Stefanie Schubert kam nun Sara Heinikel – eine von zwei U17-Spielerinnen, die Arno Erlwein heute in sein Aufgebot genommen hatte – auf das Feld, was sich kurz darauf auszahlen sollte. „Ich habe den Ball halbhoch von links auf Lara Taleb gespielt, die ist auf das Tor zugelaufen und hat der Torhüterin den Ball durch die Beine geschossen.“, beschrieb die eingewechselte Vorbereiterin die entscheidende Szene des Spiels. Auch der Trainer hatte nach dem Spiel lobende Worte für das Tor von Taleb: „Man muss schon einmal sagen, das war schon cool abgeschlossen von Lara und das mit ihren erst 16 Jahren!“

Nach diesem Tor war die SpVgg endgültig überlegen und die Gäste brachen regelrecht ein. Zehn Minuten vor dem Ende vergaben Lara Taleb und Sara Heinikel noch eine Doppelchance – Talebs Schuss wurde geblockt und Heinikel zielte beim Nachschuss neben das Tor, so dass es beim 1:0 blieb.

„Der Gegner hatte zwar auch seine Chancen und wir haben ein-, zweimal Glück gehabt, aber unter dem Strich muss man sagen – von den Spielanteilen und Chancen her – haben wir das Spiel verdient gewonnen. Kleinigkeiten haben heute den Unterschied gemacht, aber meine Mannschaft wollte den Sieg wohl etwas mehr.“, fasste Trainer Erlwein die Partie zusammen. Gerade auch für seine jungen Spielerinnen hatte er viel Lob übrig: „Ohne die Leistungen der älteren Spielerinnen zu schmälern: Unsere Youngster haben sich heute hervorragend geschlagen.“

Andreas Goldmann