Eine der vielzitierten Weisheiten lautet „Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss.“ Das scheint im Augenblick auch auf die U23 der SpVgg Greuther Fürth in der Bezirksoberliga zuzutreffen. Zum dritten Mal hintereinander reicht ein einziges Tor, um drei Punkte einfahren zu können. Zuletzt beim SV Sulzkirchen.

Vom Anstoß an waren die Frauen von Trainer Arno Erlwein spielbestimmend. Wie bereits im Hinspiel konzentrierte sich der Gegner auf die Abwehrarbeit und versuchte durch ihre gefährliche Stürmerin Kerstin Lux zum Erfolg zu kommen. Dieses Rezept hatte ja bereits im Hinspiel gegen eine spielerisch deutlich überlegene Fürther Mannschaft gewirkt, warum also nicht auch diesmal? Auch wenn das Kleeblatt das Spiel eigentlich im Griff hatte, tauchte Lux zweimal gefährlich vor dem Fürther Tor, diesmal von Anne Engler gehütet, auf. In der 15. und 26. Minute zeigte die Torfrau ihre Qualitäten und entschärfte die Versuche von Lux. „Anne war heute definitiv ein Faktor“, lobte der Coach die Torhüterin nach dem Spiel.

Sulzkirchen machte es wieder einmal sehr geschickt. Die Räume in der gegnerischen Hälfte waren sehr eng und so führten auch die gefühlten 75% Ballbesitz zunächst nicht zu zählbaren Erfolgen. Laura Bahmann, Nadine Perlwitz und Jasmina Carosella tauchten immer wieder in der Nähe des SV-Tores auf, die engmaschige Abwehr machte es den Fürther Stürmerinnen aber schwer zu richtigen Abschlüssen zu kommen. So war es nicht verwunderlich, dass es torlos in die Kabinen ging.

Im zweiten Durchgang legte das Kleeblatt noch einmal eine Schippe drauf. Das eigene Spiel wurde immer besser und druckvoller und die Gastgeber bekamen mehr und mehr Probleme, die Fürtherinnen vom Tor abzuhalten. Nun kamen die Gäste auch zu Abschlüssen und Chancen, die aber zunächst nicht genutzt werden konnten.

Zur verdienten Führung brauchte es erst einen Traumpass der toll aufgelegten Kirsten Ipolt. Diese setzte Jasmina Carosella mit einem Diagonalzuckerpass in Szene und die Spielführerin nutzte diese Vorlage um überlegt zur befreienden Führung einzunetzen (71.). „Wir haben letztlich auf einen Fehler des Gegners gehofft, um das entscheidende Tor zu erzielen. Diese Strategie ist aufgegangen.“, freute sich Vorlagengeberin Kerstin Ipolt nach dem Spiel.

Anschließend wurde die SpVgg noch sicherer und beherrschte das Spiel. Laura Bahmann und der eingewechselten Lara Taleb boten sich noch zwei gute Möglichkeiten, leider konnten sie diese nicht nutzen, um die Führung auszubauen. In beiden Fällen hatte Torhüterin Miriam Mößler noch irgendein Körperteil am Ball und konnte ihre Mannschaft vor einem höheren Rückstand bewahren.

Mit guter Moral und Teamleistung ließ aber die SpVgg hinten nichts anbrennen und blieb so zum vierten Mal in Folge ohne Gegentor. Lux blieb diesmal ein Tor ebenso verwehrt, wie ihren Kolleginnen und so nahm das Kleeblatt nach dem Schlusspfiff völlig verdient drei Punkte mit nach Hause.

Ganz zufrieden war Arno Erlwein aber nicht: „Die Vorgabe mal ein zweites oder drittes Tor zu machen ging leider nicht auf. Aber trotzdem ein Kompliment an meine Mannschaft, die nie den Glauben daran verloren hat, das entscheidende Tor zu machen.“

Andreas Goldmann