Eigentlich hatte die SpVgg noch einmal Platz zwei angreifen und die über ihnen in der Tabelle stehenden Gegner ärgern wollen, doch nach dem direkten Duell gegen den Tabellenzweiten FC Ezelsdorf musste Trainer Arno Erlwein konsterniert festhalten: „Ezelsdorf war die bessere und clevere Mannschaft, genau darum stehen sie vor uns in der Tabelle.“

Dabei begann das Spiel recht gut für die SpVgg. Schon in den ersten Minuten hatte sich das Kleeblatt einige Gelegenheiten erspielt und hätte durch Jasmina Carosella sogar in Führung gehen können, leider aber gelang es der Spielführerin nicht, den Ball im gegnerischen Tor unterzubringen.

Die Gastgeberinnen ließen sich davon nicht beeindrucken und spielten ruhig und konzentriert ihr Spiel. Einen Eckball nutzte der FC schließlich zur frühen Führung. Zwar hatte Torhüterin Janina Leipold den ersten Schuss auf ihr Tor noch abwehren können, gegen den zweiten Ball der völlig freistehenden Emma Ring war sie dann allerdings machtlos und so lag ihre Mannschaft nach zwölf Minuten in Rückstand.

In der Folge versuchte sich das Kleeblatt neu zu orientieren und wieder zum eigenen Spiel zu finden. Allerdings blieben viele Aktionen Stückwerk und wurden zu hektisch und leichtfertig verschenkt. Kurz vor der Pause nutzte Ezelsdorf schließlich einen Fehler eiskalt aus. Nach einem Fehlpass der Fürther Hintermannschaft machte sich Annika Görrissen auf den Weg zum Tor und konnte zum 2:0-Halbzeitstand vollstrecken (42.).

Im zweiten Durchgang drehte sich der Wind und die Kleeblatt-Mädels zeigten was möglich gewesen wäre, hätte man nur von Anfang an so gespielt. Der Ball lief flüssig durch die Reihen und dies wurde schnell belohnt. Nach einem Sahne-Zuspiel von Nachwuchsspielerin Sara Heinikel, die – wie ihr Trainer festhielt – ein starkes Spiel auf den Rasen zauberte, erzielte Jasmina Carosella den Anschlusstreffer (53.). „Ich habe den Ball vom Gegner abfangen können und habe ihn dann durchgesteckt. Die Flügelspielerin (Jasmina Carosella Anm. d.R.) hat den Ball dann einfach am Torwart vorbei eingeschoben.“, beschrieb Heinikel die Situation aus dem Gedächtnis.

Das gab der Erlwein-Elf noch mehr Auftrieb und so erspielte sich die Mannschaft eine Möglichkeit nach der anderen. Allerdings zeigte sich hier wieder das große Dilemma, das die Kleeblatt-U23 zu verfolgen scheint. Die Fürther Angreiferinnen hatten erneut kein Glück beim Abschluss, so dass der SpVgg der Ausgleichstreffer verwehrt blieb.

Der FC Ezelsdorf spielte die Partie souverän zu Ende und beschränkte sich dabei auf das konzentrierte Verteidigen. Die gelegentlich angesetzten Konter brachten aber auch den Gastgeberinnen nichts mehr ein, so dass es beim 2:1 blieb.

„Und wieder stehen die Mädchen ohne Punkte da, in einem Spiel, das man so nicht hätte verlieren müssen“, zeigte sich der Trainer etwas ratlos. „Wir haben uns durch individuelle Fehler selbst das Leben schwer gemacht und dann auch noch die erste Hälfte verschlafen. Das darf uns gegen Obereichstätt nicht passieren. Wenn wir da von der ersten Minute an hellwach sind, ist alles möglich.“

Jede Niederlage ist überflüssig, klagt Sara Heinikel. „Allgemein war das ein ausgeglichenes Spiel und wir haben unnötig drei Punkte liegen lassen.“ Auch die Gründe sind ihr klar: „Es war wirklich unnötig, weil das erste Tor nicht hätte fallen dürfen und andererseits haben wir unsere Chancen nicht verwerten können.“

Andreas Goldmann