Eine „tolle kämpferische Leistung“ attestierte Trainer Peter Münz seiner Mannschaft nach dem Spiel beim SV 67 Weinberg. Buchstäblich auf dem Zahnfleisch gehend, holte das personell geschwächte Kleeblatt den ersten Sieg der neuen Saison und gewann mit 1:0 beim Bundesligaabsteiger.

Mit nur 13 Spielerinnen war der Kleeblatt-Tross nach Weinberg gefahren, darunter zwei Torhüterinnen. Auf die Personalsorgen der Fürtherinnen aber nahm der Spielplan natürlich keine Rücksicht. Die Elf, die zu Beginn des Spiels auf dem Feld stand, setzte die taktischen Anweisungen des Trainerteams gut um. Aus einer soliden Grundordnung heraus versuchte man den Absteiger unter Druck zu setzen und offensiv Akzente zu setzen. Einer dieser Vorstöße führte zu einem Freistoß, den Sarah Leuthard direkt in die Maschen setzte und die SpVgg damit – etwas überraschend – in Führung brachte (7.).

Weinberg schüttelte sich einen Moment, konnte sich gegen die diszipliniert und kompakt stehenden Fürtherinnen aber zunächst nicht in Szene setzen. Dies änderte sich erst langsam in der Mitte der ersten Halbzeit, als langsam die Konzentration des SpVgg-Nachwuchses nachließ und die Zuordnung nicht mehr ganz passte. Trotzdem hielt die Fürther Abwehr dicht. Das, was auf das von Lena Eichfelder gehütete Tor kam, war sichere Beute der Torsteherin.

Auch wenn der Druck der Gastgeberinnen nun von Minute zu Minute zunahm, waren die Fürtherinnen weiterhin präsent. Allein Laura Bauer hatte drei gute Möglichkeiten, das Ergebnis auszubauen, scheiterte allerdings zweimal an der Weinberger Torhüterin und einmal zielte sie am Tor vorbei.

Besonders in der zweiten Hälfte kamen die Gastgeberinnen dem Ausgleich sehr nahe. Zweimal musste Lena Eichfelder mit guten Paraden die Führung verteidigen, einmal half der Pfosten den Ausgleich zu verhindern. Die wenigen Konter, die die SpVgg nun setzte, blieben ungenutzt, weil Kraft und Konzentration des geschwächten Kaders mehr und mehr nachließen. Besonders deutlich wurde dies am Beispiel von Stefanie Büttner, die aus kurzer Distanz den Ball deutlich über das Tor hob – eine Chance, die sie sich normalerweise nicht hätte nehmen lassen.

Nach dem Spiel lobte Co-Trainer Evangelos Tsekos den guten Mannschaftsgeist des Kleeblatt-Teams: „Da ist richtig etwas zusammen gewachsen. Das hat man gesehen.“ Und tatsächlich, alle zehn Feldspielerinnen waren kompromisslos bereit, auch noch den letzten nötigen Schritt zu machen und alles in diese intensive Partie zu investieren. Mit dem Mut der Verzweiflung kämpften die Spielerinnen mit- und füreinander, auch wenn die Beine immer schwerer wurden. Erst spät in der Partie konnte Trainer Münz reagieren und mit Carolina Schultz eine frische Spielerin auf das Feld schicken. In der Nachspielzeit kam schließlich mit Sarah Körber eine Torhüterin zum Einsatz, die Stefanie Büttner als Feldspielerin ersetzte.

Ein Tor gelang den Weinbergerinnen gegen die aufopferungsvoll kämpfende Fürther Mannschaft nicht und so blieb es bei diesem knappen 1:0-Sieg der SpVgg. „Das war ein glücklicher Sieg, ein Unentschieden wäre wohl fairer gewesen.“, konstatierte Evangelos Tsekos, schob aber schmunzelnd hinterher: „Aber man freut sich über jeden Arbeitssieg.“