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Saison 2017/2018
BFV-Verbandspokal, Viertelfinale - Di., 01.05.2018, 13:00 Uhr
SV Frensdorf - SpVgg Greuther Fürth
2:1 (0:0)

Die Pokal-Saison 2017/18 ist für die SpVgg Greuther Fürth im Viertelfinale des BFV-Verbandspokals zu Ende gegangen. Beim SV Frensdorf unterlag das stark ersatzgeschwächte Team von Trainer Kevin Schmidt in buchstäblich letzter Minute mit 1:2 (0:0). Während des Spiels kam es zu unerträglichen Beschimpfungen seitens eines Teils der Zuschauer.

Dem Kleeblatt-Team, dessen Bank nur noch von drei Jugendspielerinnen besetzt war, waren die Belastungen der letzten Wochen deutlich anzumerken. Die Gastgeberinnen wirkten vom Anstoß weg viel frischer und ausgeruhter. Sie drängten vom Anstoß weg in Richtung Fürther Tor. Das Kleeblatt musste sich zunächst einmal finden und war damit beschäftigt, die Gegnerinnen möglichst weit vom Tor weg zu halten. Zwangsläufig waren die ersten Versuche – zwei Fernschüsse von Nadine Janousch – leichte Beute von Sandra Klug. Es sollte zehn Minuten dauern, bis sich die SpVgg einmal in der Nähe des SV-Tores zeigte. Doch auch der erste Versuch der Fürtherinnen blieb harmlos und ging neben das Tor.

Langsam bekamen die Gäste Frensdorf besser in den Griff und das Spiel wurde ausgeglichener. Zwar versuchte sich Marsia Gath an einem Sturmlauf, den lang auf sie gespielten Ball konnte Klug aber rechtzeitig klären. Auf der anderen Seite war es ein Ball von der rechten Seite. Dieser landete über drei Stationen bei Sabrina Schroll, deren Schuss im letzten Moment noch von einer Verteidigerin unterbunden wurde. Nach einer guten halben Stunde war erneut Schroll im Mittelpunkt des Geschehens. Anna Buckel hatte mit dem Rücken zum Tor einen Ball annehmen und behaupten können. Sie spitzelte das Leder auf Schroll durch, die von der Strafraumkante abzog, allerdings etwa 20 Zentimeter zu hoch gezielt hatte (34.).

Nur eine Minute später gab es Eckball für das Kleeblatt. Lara Schmidt hob diese von der linken Seite herein und Schroll schraubte sich in die Luft. Ihren Kopfball konnte Christine Endres im SV-Tor parieren und eine Abwehrspielerin beförderte die Kugel aus dem Strafraum. Allerdings direkt zu Daniela Balda, die aus der zweiten Reihe abzog – vorbei!

Für Fußballästheten war wenig geboten. Die Partie war von Hektik und Zweikämpfen geprägt. Besonders die Gastgeberinnen griffen immer wieder in die „Grauzone“ zwischen Foul und gerade noch fairer Aktion. Immer waren die Hände am Gegner oder der Körper grenzwertig eingesetzt. Meist waren es auch weit geschlagene Bälle, mit denen Frensdorf versuchte die Fürther Abwehr zu überwinden. So auch in der 43. Minute, als ein weit geschlagener Freistoß in den Fürther Strafraum segelte. Antonia Kupfer ging mit dem Kopf zum Ball, doch wieder blieb Sandra Klug Siegerin.

In der zweiten Hälfte war besonders bei den Gastgeberinnen ein Nachlassen des Angriffsschwunges zu merken. Dies verschob das Gewicht ein kleines – und gemeint ist wirklich ein kleines – Stück zu Gunsten der Fürtherinnen. Daniela Held prüfte Christine Endres erneut und auch hier blieb die Keeperin sicher.

Trotzdem war es das Kleeblatt, welches in Führung ging. Zu diesem Zeitpunkt dann nicht einmal unverdient. Anna Buckel hatte versucht sich in den Strafraum durchzutanken, verlor aber den Ball. Die Abwehrspielerin passte diesen aber direkt in die Beine von Sabrina Schroll. Diese wiederum legte hinüber zur emsigen Lara Treuheit, die sich nun ihrerseits versuchte durch die Abwehr zu kämpfen. Dabei zog sie gleich vier Gegenspielerinnen auf sich. Als sie auf Lara Schmidt zurücklegte, hatte die freie Bahn und konnte die Kugel mit Macht ins Tor hämmern (52.).

Lange freuen konnte sich die Schmidt-Elf aber über die Führung nicht. Gerade einmal fünf Minuten später fiel der Ausgleich. Ausgehend von einem Einwurf auf der rechten Seite kam der Ball zu Verena Lechner. Die fackelte nicht lange und schoss. Da Annalena Lauger im Strafraum noch den Fuß in den Schuss hielt, lenkte sie diesen so ab, dass er unhaltbar für Sandra Klug im Netz landete.

Wieder alles beim Alten. In der Folge verflachte das Spiel etwas, dafür kochten die Emotionen bei einem Teil der Zuschauer hoch. Die Fürther Spielerinnen mussten sich eine gute halbe Stunde lautstark und auf unterstem Niveau beschimpfen und beleidigen lassen. Gleich mehrere Fürther Spielerinnen bekundeten nach dem Spiel so etwas noch nie erlebt zu haben. Noch nicht einmal da, wo man es vielleicht am ehesten annehmen könnte, im Derby waren die Fürtherinnen derart beleidigt worden – ein ganz unrühmlicher Auftritt der „Fans“ auf Seiten der Gastgeberinnen.

Es sah so aus, als würde sich ein Elfmeterschießen über den Protagonistinnen zusammenbrauen. Von Seiten des SV Frensdorf kam gar nichts mehr auf das Fürther Tor, von Seiten der Fürtherinnen ebenfalls nur wenig. Eine große Chance das Spiel zu entscheiden hatte in der 76. Minute noch Mareike Langer. Nachdem Anna Buckel von der linken Seite geflankt und die Keeperin die Flanke unterlaufen hatte, kam Langer am zweiten Pfosten nur einen Hauch zu spät, um die Kugel über die Linie drücken zu können.

Kurios wurde die spielentscheidende Szene unmittelbar vor Schluss: Marsia Gath hatte versucht in den Fürther Strafraum zu kommen. Hier stellte sich ihr Daniela Balda entgegen, Gath kam zu Fall, die Schiedsrichterin aber entschied auf Weiterspielen. Balda dagegen glaubte gefoult zu haben – im Strafraum – und schlug sich die Hände vor das Gesicht. Dies schien der Linienrichter als Schuldeingeständnis zu werten und hob daraufhin die Fahne, was wiederum Jana Oberländer bewog nun doch ihre Entscheidung von „weiter“ zu „Strafstoß“ zu ändern. Dies nutzte letztlich Lechner zum umjubelten Siegtreffer.

„Wir haben aus unserer Feldüberlegenheit zu wenig gemacht. In Halbzeit eins noch gute Chancen gehabt, merkte man in Halbzeit zwei irgendwann die schwindenden Kräfte. Selbst da haben wir keine gegnerische Chancen zugelassen.“, befand Trainer Kevin Schmidt nach dem Spiel und merkte sarkastisch an: „und der Elfmeter, die Entscheidung ist schon super gelaufen.“

„Schwere Beine, ein grausamer Platz und dann noch der Elfmeter in der 93. Minute. Wir haben versucht zu spielen, aber es war einfach schwer. Die Gegner standen mehr oder weniger mit Libero und haben alles einfach nur nach vorne gebolzt“, analysierte Anna Buckel, „und wir haben es nicht geschafft sauber bis vors Tor zu spielen und unsere Chancen zu machen.“

Auch das Verhalten der Zuschauer war Kevin Schmidt noch einen Kommentar wert: „Ich finde es ja gut, dass 250 Leute da sind und Krach machen. Aber dann die letzten 30 Minuten nur Beleidigungen gegen meine Mannschaft ist meiner Meinung nach nicht angebracht. Das war schon brutal asozial muss man sagen. Mal einen Spruch oder sonst was belebt doch unseren geliebten Sport. Aber nur unterste Schublade fand ich heftig.“

Unter dem Strich ein Ausscheiden, das sehr unglücklich zustande gekommen war. Was bleibt ist der schale Beigeschmack, für den ein lautstarker Teil der Frensdorfer Anhänger gesorgt hatte. Nach der Partie bedankte sich die Stadionsprecherin – möglicherweise in Unkenntnis der Vorfälle – sogar noch bei diesen für die lautstarke Unterstützung ihrer Mannschaft. Die sportliche Fairness jedenfalls wurde an diesem Tag mit Füßen getreten.

Andreas Goldmann

SV Frensdorf: Endres – Geyer, Janousch, Friedel, Gath, Knauf (49. Haderlein), Lauger, Lechner, Sturm, K. Kupfer (83. Spangel), A. Kupfer - Trainer: Hubert Richter
SpVgg Greuther Fürth: Klug – Kohl, Held, Walter, Schmidt, Schroll, Buckel, Vornehm, Treuheit, Balda, Langer - Trainer: Kevin Schmidt
Tore: 0:1 Schmidt (52.), 1:1 Lauger (57.), 2:1 Lechner (90.+1, Foulelfmeter)
Schiedsrichter: Jana Oberländer
Zuschauer: 250
Gelbe Karten: Lauger
Gelbe Karten (Gast): Schroll
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