In dem so wichtigen Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg mussten sich unsere U17-Juniorinnen am Ostersamstag mit 2:3 (0:1) geschlagen geben. Mit dieser Niederlage gegen den Tabellenletzten und angesichts der Tatsache, dass auch Abstiegskonkurrent TSV Crailsheim sein Spiel gegen Eintracht Frankfurt gewonnen hatte, rutscht das Kleeblatt selbst wieder auf den letzten Platz in der Bundesliga Süd.

Eines war das Spiel der beiden um den Klassenerhalt kämpfenden Mannschaften sicher nicht: eine Augenweide für Fußballenthusiasten. Beide Teams taten sich schwer ins Spiel zu finden und zusammenhängende Aktionen auf den Weg zu bringen. Den ersten Vorteil aber sicherte sich der 1. FC Nürnberg kurz vor der Pause. Nach einer Ecke hatte Lena Eichfelder den Ball verpasst und so konnte Sophie Fournier zur überraschenden Halbzeitführung einköpfen (37.).

Auch der Ausgleich fiel in Folge einer Standardsituation. Nach einem Eckball wollte sich Emma Kusch, die ihr erstes Bundesligaspiel für das Kleeblatt machte, den Ball im Strafraum zurecht legen und wurde dabei gefoult. Schiedsrichterin Bachmann zeigte auf den Punkt und Laura Bauer übernahm die Verantwortung. Nach kurzem Anlauf hämmerte sie die Kugel an Sarah Körber vorbei ins Tor. Zwar hatte die Keeperin die richtige Ecke erahnt, Bauers Schuss aber konnte sie nicht entschärfen (55.).

Eine der wenigen durchdachten Spielzüge reichte den Nürnbergerinnen, um wieder in Führung zu gehen. Die Gäste erkannten, dass das Kleeblatt aufgerückt war und spielten den Ball durch die Fürther Abwehr. Von der Seite musste die Nürnbergerin nur noch querlegen, so dass Celine Fournier keine Mühe hatte, den Ball über die Linie zu lenken (60.).

Wieder kam das Kleeblatt zurück und anstatt umständliche Lösungen zu suchen die Nürnberger Abwehr zu durchbrechen, griff Laura Bauer zum eindeutig einfachsten Mittel. Schon aus rund 20 Metern zog die Stürmerin ab und wieder gab es für Körber nichts zu halten, der Ball flog über sie hinweg zum erneuten Ausgleich ins Tor (66.).

Damit schien das Mindestziel – nicht zu verlieren – in greifbarer Nähe zu liegen. Die Nürnbergerinnen mussten mehr riskieren und brachten mit Michelle Philipp noch einmal frisches Personal. Das sollte sich nur zwei Minuten nach dem Wechsel auszahlen. Zwar schien die Gefahr bereits gebannt – Alina Fuchs und Lena Eichfelder hatten einen von den Gästen nach vorne geschlagenen Ball an sich unter Kontrolle –, die Abstimmung zwischen den beiden stimmte aber wohl nicht. Eichfelder wollte den Ball jedenfalls aus der Gefahrenzone schlagen, traf allerdings Fuchs, von der der Ball in Richtung eigenes Tor prallte. Die frisch eingewechselte Philipp schnappte sich die Kugel und musste sie nur noch in das leere Tor einschieben (70.).

Den Fürtherinnen gelang es in den letzten zehn Minuten nicht noch einmal zum Ausgleich zu kommen und so gingen die Punkte dieses „Sechs-Punkte-Spiels“ an den 1. FC Nürnberg. Statt den Klassenerhalt einigermaßen sicher zu machen, sind die Abstiegssorgen beim Kleeblatt zurück. Bei noch zwei ausstehenden Spielen in Alberweiler und gegen den FC Bayern München sind die Fürtherinnen nun auf Schützenhilfe angewiesen, um Crailsheim und Nürnberg noch einmal hinter sich lassen zu können.

Andreas Goldmann