Mit großen Erwartungen war die U15 der SpVgg Greuther Fürth zur Bayerischen Hallenmeisterschaft nach Schwarzenfeld gefahren. Nach den dominanten Auftritten in Futsal-Bezirksliga und bei Hallen-Kreis- und Bezirksmeisterschaften lag die Latte hoch. „Bayerischer Meister“, so hieß daher auch das Ziel, das Lena Bieber ihrer Mannschaft auf die Fahnen geschrieben hatte. Am Ende musste sich das Kleeblatt aber mit dem dritten Platz zufrieden geben.

„Ja, die Enttäuschung ist schon sehr groß“, gab Emma Kusch nach dem Turnier zu. Dabei hatte alles nach Plan begonnen. Gegen die (SG) TSV Theuern hatte Antonia Huß ihre Mannschaft nach drei Minuten in Führung geschossen. Nachdem Lilly Beyer Treffer Nummer zwei nachgelegt hatte, ging es wie von selbst. Noch einmal Huß, Janina Graf und erneut Lilly Beyer erzielten die Tore zum letztlich hochverdienten 5:0-Auftaktsieg.

Auch gegen den SC Kirchdorf zeigte sich das Kleeblatt gewohnt überlegen. Nach nur wenigen Momenten knallte der Ball, geschossen von Janina Graf, das erste Mal an den Pfosten des SC-Tores, dann machte es die Spielführerin besser. Es waren knapp drei Minuten gespielt, da besorgte Graf die Führung. Die Gäste wehrten sich nach Kräften, konnten die SpVgg aber kaum einmal unter Druck setzen. Trotzdem hätten sie sich beinahe mit dem Ausgleich belohnt, denn kurz nach der Führung glichen die Kirchdorferinnen zumindest nach Pfostentreffern aus. Acht Minuten vor Schluss legte stattdessen das Kleeblatt noch einen drauf und Huß traf zum 2:0 Endstand. Dabei hätte dieses Spiel auch noch höher ausgehen können, denn die Chancenverwertung hätte durchaus besser sein können.

Vor dem letzten Gruppenspiel gegen die (SG) SV Gundelsheim schienen die Fürtherinnen schon sicher im Halbfinale zu stehen. Für den SV Gundelsheim aber galt dies noch nicht. Für die zählte nur der Sieg über die bis dahin so bärenstarken Fürtherinnen, die allerdings gleich in der ersten Minute durch Emma Kusch vorlegten. Alles schien für das Kleeblatt zu laufen. Das passte den Gegnerinnen aber gar nicht, denn mit viel Energie und einer sehr aggressiven Spielweise kämpften sie sich zurück. Als eine Fürtherin den Ball dann zurück zur eigenen Torhüterin spielte, nahm das Unglück seinen Lauf. Lisa Bayer hätte den Ball nämlich den Regeln nach erst wieder berühren dürfen, nachdem zwischenzeitlich eine Gegenspielerin an selbigem gewesen war. Das war nicht der Fall und so gab es Freistoß für Gundelsheim. Der landete schließlich zum Ausgleich im Fürther Tor und das zeigte Wirkung.

Während nämlich Gundelsheim weiter Druck machte, wurden die Fürtherinnen zusehends unsicherer. In der siebten Spielminute rettete Emma Kusch für die schon geschlagene Bayer auf der Linie, 15 Sekunden später aber schlug es zum zweiten Mal ein. Die Gundelsheimer ließen sich dieses 2:1 auch nicht mehr nehmen und so musste eine Sondertabelle – gebildet aus Gundelsheim, der SpVgg und dem SC Kirchdorf – die Entscheidung über den Halbfinal-Einzug treffen. Das schlechtere Ende hatte Kirchdorf, Fürth und Gundelsheim zogen in das Halbfinale ein.

Dort wartete der FFC 08 Bastheim-Burgwallbach auf die Bieber-Truppe. Die hatten sich ebenfalls mit zwei Siegen für die Vorschlussrunde qualifiziert. Unter normalen Voraussetzungen hätte das junge Kleeblatt-Team mit dem Gegner wohl leichtes Spiel gehabt, doch die wenigen Chancen, die sich die Mannschaft um Janina Graf erspielte, blieben ungenutzt. Sinnbildlich der Versuch von Julia Heid, die den Ball nach fünf Minuten an der FFC-Keeperin vorbei legte. Allerdings klatschte die Kugel an den rechten Pfosten. Von dort sprang sie an den linken Pfosten und anschließend wieder ins Feld zurück. Mit zunehmendem Spielverlauf merkte auch der Gegner, dass das Kleeblatt die Verunsicherung noch in den Knochen hatte und nutzte dies aus: Rund drei Minuten vor dem Ende erzielte der FFC im Anschluss an einen Eckball das entscheidende Tor und kegelte die Fürtherinnen somit aus dem Turnier.

Das andere Halbfinale hatte Gundelsheim gegen den späteren Turniersieger (SG) Röhrmoos/Schwabhausen verloren und so sahen die 420 Zuschauer in der Halle eine Neuauflage des letzten Gruppenspiels. Diesmal gelang es den Gundelsheimerinnen nicht ganz so leicht, der SpVgg den Schneid abzukaufen. Diesmal wehrten sich die Fürtherinnen, doch zunächst traf dann doch der Gegner. Trotzdem zeigte die Spielvereinigung Moral und kam fünf Minuten vor dem Ende durch Caitlin Grassick zum Ausgleich. Ob gewollt oder ungewollt war es schließlich Kim Jung, die die Entscheidung zu Gunsten der SpVgg herbeiführte. Mit einer Bogenlampe hob sie die Kugel über die Gundelsheimer Torhüterin hinweg ins Tor.

So holten sich die Fürther Juniorinnen am Ende noch eine versöhnliche Bronzemedaille ab. „Es hat wahrscheinlich daran gelegen, dass wir mit dem Kopf schon weiter waren und dadurch zu hektisch geworden sind“, analysierte Spielführerin Janina Graf die Gründe für die Halbfinalniederlage später.

„Wir hätten das Zeug dazu gehabt, die Bayerische Meisterschaft zu gewinnen. Leider haben wir all das, was wir in den vorhergehenden Turnieren gezeigt haben, genau gestern nicht abrufen können und sind somit letztendlich zurecht im Halbfinale gescheitert“, lautete das Fazit von Lena Bieber. „Das war der erste richtige Dämpfer für die Mädels“, so die Trainerin weiter, „wichtig ist jetzt, dass die Mädels daraus lernen.“

Die Spiele im Überblick:

Gruppenphase:
SpVgg Greuther Fürth - (SG) TSV Theuern 5:0 - Tore: 1:0 Huß, 2:0 Beyer, 3:0 Huß, 4:0 Graf, 5:0 Beyer
SC Kirchdorf - SpVgg Greuther Fürth 0:2 - Tore: 0:1 Graf, 0:2 Huß
SpVgg Greuther Fürth - (SG) SV Gundelsheim 1:2 - Tore: 1:0 E. Kusch, 1:1, 1:2

Halbfinale:
FFC 08 Bastheim-Burgwallbach - SpVgg Greuther Fürth 1:0

Spiel um Platz 3:
SpVgg Greuther Fürth - (SG) SV Gundelsheim 2:1 - Tore: 0:1, 1:1 Grassick, 2:1 J. Kusch

Andreas Goldmann