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Saison 1977/1978
1. Spieltag - Sa., 06.08.1977, 16:00 Uhr
FC Bayern Hof - SpVgg Fürth
3:1 (2:0)
Eine herbe Enttäuschung bereitete die SpVgg Fürth ihrem in stattlicher Zahl zur „Grünen Au" gekommenen Anhang. Gegen einen ersatzgeschwächten, spielerische Mängel aufweisenden FC Bayern Hof ging sie sang- und klanglos mit 1:3 (0:2) ein.

Es hat sich bei den Zweitligavereinen im Süden offenbar herumgesprochen, wie man den verspielten Fürthern den Zahn zieht: man läßt sie im Mittelfeld den Ball klein-klein und quer-quer hin- und herschieben, attackiert sie dann um so energischer, wenn sie in der Nähe des Strafraums angelangt sind. Man kann sie sowieso leicht ausrechnen, wollen sie doch partout durch die Mitte zum Ziel kommen, verfallen nur ganz selten auf die Idee, ihre schnellen Flügelstürmer mit Steilpässen einzusetzen. Wenn dann noch die beiden Angriffsspitzen Erich Geyer und Erich Unger - wie in Hof - einen rabenschwarzen Tag haben, dann steht einem Sieg über Fürth nichts im Wege.

Doch wäre es verfehlt, den Mißerfolg von Hof einzig dem Angriff anzulasten. Den „Grundstein" dazu legte die Abwehr. Schon in der 6. Minute zeichnete sich die Fürther Niederlage ab. Einen Freistoß von Wolf nahe der Eckfahne konnte der torgefährliche, sperrige Feulner völlig ungehindert mit dem Kopf zum 1:0 einlenken. Klump hatte nicht aufgepaßt. „Es hat mir doch an Kraft gefehlt", bekannte Klump hinterher. Beim 2:0 (21. Minute) ließ Grabmeier - das Lob der letzten Wochen hatte ihn offenbar überheblich werden lassen - den Neuling Beller ungehindert mit dem Ball nach innen ziehen und machte keinen Versuch, ihn am Torschuß zu hindern. Das 3:0 schließlich (50.) hatte seinen Ursprung in einem ebenso überflüssigen wie häßlichen Foul von Grimm an Klein. Neben der gelben Karte des nicht unbedingt überzeugenden Schiedsrichters Michel, der sein erstes Zweitligaspiel leitete, brachte es den endgültigen K.o. Der Freistoß kam zum nach vorne sprintenden Fichtner (Heubeck folgte nicht), dessen Diagonalpaß der heranbrausende Michl (Rütten schaltete zu spät) einköpfte.

„Das erste Tor hat uns das Genick gebrochen. Zu allem Überfluß gab der Schiedsrichter einen Freistoß, der keiner war. Als später Bergmann im Strafraum gelegt wurde, blieb der Pfiff aus", konstatierte Fürths Trainer Hannes Baldauf. Er war allerdings selbstkritisch genug, nicht den Schiedsrichter für die Niederlage verantwortlich zu machen.

Unerwartete Schwächen wies auch das Fürther Mittelfeld auf, wo sich Heinlein und Grimm längst nicht wie erwartet in Szene zu setzen vermochten. Dabei fehlte bei Hof der ausgezeichnete Zapf. Aber selbst gegen Blumig sah Heinlein lange Zeit schlecht aus und Grimm verzettelte seine Kräfte im „Kleinkrieg" gegen Klein.

Erst als nach etwa 70 Minuten die Hofer zunehmend ihrem eigenen Tempo zum Opfer fielen, wurde die Fürther Feldüberlegenheit drückend. Heinlein und Grimm steigerten sich beträchtlich. Zwar traf Grimm in der 73. Minute nur den Pfosten, doch noch in derselben Minute gelang Heinlein mit einem Linksschuß der Gegentreffer.

Gegen die nachlassenden Hofer boten sich den Kleeblättlern sogar in den letzten zehn Minuten noch Möglichkeiten für ein Remis, die weder der eingewechselte Schäfer noch Unger zu nutzen verstanden.

Immerhin imponierend beim FC Bayern Hof, wie er nicht nur den Weggang der bisherigen Spielerpersönlichkeiten Achatz, Sieber und Lippert verkraftet hat, sondern darüber hinaus das Fehlen des torgefährlichen Werner, des Spielgestalters Zapf und des vereinsintern gesperrten Liberos Dürrschmidt überbrückte. Schier unverständlich, wie sich der kraftstrotzende Geyer von dem aus Schweinfurt gekommenen Neuling Steinhäuser zudecken ließ. Ein weiteres Armutszeugnis für Fürth, wenn der bärtige, offensichtlich nicht austrainierte Amateur Knapp im Hofer Abwehrzentrum genügte, ihre Angriffsversuche zunichte zu machen.

Da nutzte auch Bergmanns unermüdliches Anrennen im Endeffekt nichts. Er hatte sich Baldaufs Lob („kämpferisch hervorragend") verdient. Aber: läuft bei der SpVgg nicht zuviel über Bergmann, versucht man nicht allzu oft, die Verantwortung auf den Kapitän abzuwälzen, wo Eigeninitiativen erforderlich wären?

Andererseits: von Bergmanns Einsatz sollte sich manch anderer Kleeblatt-Träger eine beträchtliche Scheibe abschneiden. Dann gingen nicht nur weniger Zweikämpfe verloren, auch die Erfolgsaussichten wären künftig größer.
FC Bayern Hof: Seifert - Thüroff, Steinhäuser (73. Deutscher), Knapp, Fichtner - Wolf, Klein (73. Diaz), Blümig - Michl, Feulner, Beller - Trainer: Istvan Sztani
SpVgg Fürth: Löwer - Grabmeier, Klump, B. Bergmann, Rütten - Grimm, Heinlein, Unger - Heubeck (60. Schwarz), Geyer (69. Schäfer), Lambie - Trainer: Hannes Baldauf
Tore: 1:0 Feulner (6.), 2:0 Beller (21.), 3:0 Michl (50.), 3:1 Heinlein (73.)
Schiedsrichter: Michel (Augsburg)
Zuschauer: 4000
Gelbe Karten (Gast): Grabmeier, Grimm, Rütten
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