Das Kleeblatt ist in dieser Spielzeit der bislang einzige Verein, der dem Schwabthaler SV eine Niederlage hatte beibringen können. Beinahe hätte es auch im Rückspiel zu etwas zählbarem gereicht, am Ende aber gewann der Tabellenführer mit 4:3 (2:3) gegen das Kleeblatt.

Kleeblatt-Trainer Tobias C. Auer ist dafür bekannt, dass er sich gegen besondere Gegner auch besondere Mittel einfallen lässt. So hatte seine Mannschaft im Hinspiel den Schwabthaler SV regelrecht überrollt und auch diesmal schien es zur Pause so, als wenn die gewählte Taktik aufgehen könnte, auch wenn die Gastgeberinnen zunächst in Führung gegangen waren. „Das war definitiv abseits“, kommentierte Francesca Hau das 1:0 durch Svenja Meißner nach genau einer Viertelstunde, kreidete sich aber auch an, „wir hätten den Ball aber auch vorher rausbekommen müssen. Das war ein rechtes Durcheinander im Fünfmeterraum“.

Direkt im Gegenzug nutzte dann Janine Stelzner, die tags zuvor ihren 23. Geburtstag gefeiert hatte, zum Ausgleich. Nach einem Abwehrfehler setzte die schnelle Fürtherin gekonnt nach, überwand zwei Gegenspielerinnen und die Torhüterin, ehe sie zum 1:1 einschieben konnte (16.).

Diese Euphorie versuchten die Fürtherinnen zu nutzen, ein Treffer aber sollte gegen den Tabellenführer zunächst nicht mehr fallen. Dafür dann auf der anderen Seite: Auf der rechten Abwehrseite war eine Schwabthalerin durchgebrochen, der Ball kam in die Mitte und Lisa Kestler brachte ihr Team wieder in Führung (30.).

Aufgeben aber ist nicht die Sache der Fürtherinnen. Nach einem Handspiel direkt vor dem SV-Strafraum gab es Freistoß von der rechten Seite. Francesca Hau trat an und schlenzte die Kugel über die Mauer ins lange Eck. Unmittelbar neben dem Pfosten schlug das Leder ein und der Ausgleich konnte bejubelt werden (41.) und damit noch nicht genug: Beinahe ein Spiegelbild – buchstäblich, die Position war nämlich annähernd gleich, nur auf der anderen Seite des Strafraums – führte Melissa Begovic einen Freistoß aus und auch sie zirkelte auf die lange Ecke – und wie zuvor bei Haus Versuch schlug auch diesmal der Ball direkt neben dem Pfosten ein (44.).

Mit der Führung im Rücken versuchte Trainer Auer auf das von seiner Mannschaft eigentlich praktizierte System umzustellen und damit die Sicherheit im Team zu verbessern. Dieser Plan allerdings sollte nicht aufgehen. Auch wenn die Fürtherinnen – ebenso wie auf der anderen Seite Schwabthal – nicht viele Chancen zuließen, zeigten sich die Gastgeberinnen doch etwas effektiver. So gelang es Kestler nach einem langen Ball die Abwehr zu durchbrechen und die Kugel „durch die Hosenträger“ der Fürther Keeperin Linda Schulze ins Tor zu befördern (53.).

Auch der letzte Treffer des Spiels fiel nach einem langen Ball, diesmal traf Kohmann zur erneuten Führung für den Tabellenführer (71.). Das Kleeblatt versuchte in der Schlussphase noch einmal alles und packte die berüchtigte Brechstange aus. Mit langen Bällen versuchten die Fürtherinnen ihre schnellen Angreiferinnen in Szene zu setzen, was aber nicht zum Erfolg führte. Am Ende hätten Carolin Adlung per Freistoß und Melisa Begovic per Fernschuss sogar noch das Unentschieden besorgen können, in beiden Fällen allerdings fehlte das nötige Quäntchen Glück.

Für Tobias C. Auer gab es in dieser Partie Freud und Leid. Auf der einen Seite freute er sich, dass er gerade seinen jungen Spielerinnen – Lucia Köhler und Melina Wollschläger – auf diesem Niveau wichtige Spielzeit hatte gönnen können, zum anderen nervte ihn der Systemwechsel zur Pause: „Eigentlich hätte der zur Sicherheit führen sollen, das hat dann aber so gar nicht funktioniert.“

„Ich finde wir waren in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft, haben gekämpft und den Gegner unter Kontrolle gehabt. Dass wir das dann so aus der Hand lassen und dann noch verlieren ist schade.“, war Melisa Begovic nach der Partie enttäuscht. „Wir waren die einzige Mannschaft die gegen Schwabthal gewonnen hat und das hätte ich gerne in diesem Spiel nochmal bestätigt.“

Andreas Goldmann