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Saison 1975/1976
14. Spieltag - Sa., 08.11.1975, 14:30 Uhr
SpVgg Fürth - 1860 München
0:2 (0:0)
War es bereits das vorweggenommene Ende der SpVgg Fürth in der zweiten Bundesliga? Nach der neuerlichen Niederlage, diesmal mit 0:2 im Ronhof gegen einen schwachen TSV München 1860, setzt wohl niemand mehr auch nur eine Mark auf einen Klassenverbleib der "Kleeblättler".
Durfte man bisher ungeachtet aller Misserfolge der SpVgg Fürth überwiegend bescheinigen, wenigstens einen gefälligen Fußhall zu bieten, so war davon am Samstag keine Rede. Vielmehr präsentierte sich die Mannschaft im Stil eines Abstiegskandidaten. Zweifellos kann das Bewusstsein, die letzte Chance mit aller Macht wahrnehmen zu müssen, den Nerven zerren, lähmend wirken. Dennoch: was sich die Fürther an Fehlpässen und Missverständnissen leisteten, ist selbst unter Berücksichtigung extremer Bedingungen nicht entschuldbar. Dabei wären die am Samstag bemerkenswert zahmen „Löwen" ohne weiteres zu packen gewesen. Merkte man den Fürthern den Tabellenplatz an, so wirkten die Münchner keineswegs wie ein Meisterschaftsanwärter.
Bei Fürth ist also die Luft raus. Symbolhaft mochte dafür die ominöse 13. Spielminute gewesen sein, als der Spielball, den Münchens Hüter Hartmann in Händen hielt, den Geist aufgab. Die ersten 45 Minuten dieser insgesamt enttäuschenden Begegnung waren überwiegend langweilig. Die 60er operierten übervorsichtig, betonten die Torsicherung, obwohl dies gegen die harmlosen Kleeblättler nicht nötig gewesen wäre. Die paar Torgelegenheiten, die sich den Heimischen dennoch boten, wurden - wie in den vorangegangenen 13 Spielen - vertan, teilweise sogar kläglich. Als Lausen - er lieferte insgesamt eine gute Partie - in der 16. Minute ein Fehler unterlief, zog Keller ab, traf jedoch nur den Pfosten, den Nachschuss Tochtermanns parierte Löwer prächtig. Nur noch einmal bis zum Pausenpfiff wurde Löwer zu einer Glanztat gefordert, als Nielsen in der 42. Minute mit einem tollen Direktschuss aufwartete. Ein Zeichen, wie wenig letztlich auch die „Löwen" zeigten.
Als nach Seitenwechsel Bernhard Bopp für den ebenso wie Grimm zu bedächtigen Detsch auf das Feld kam, wurde die Partie zwar nicht besser, aber doch entschieden lebhafter. Bei der SpVgg Fürth merkte man endlich so etwas wie in Aufbäumen gegen das Schicksal. Auf den immerhin noch von 6000 Zuschauern besetzten Rängen keimte neue Hoffnung, doch machte diese der unsichere Schiedsrichter Röder aus Offenbach zunichte. In der 54. Minute entschied er bei einem Foul von Keller an Grimm, ehe diesem der Ball gegen die Hand sprang, für 1860. Die Verwirrung der Fürther nutzten die Münchner aus. Hartwig konnte ungehindert auf das Tor knallen, Löwer ließ den scharf geschossenen Ball fallen, Metzger lenkte mühelos ein.
Die Kleeblättler versuchten es nun „mit der Brechstange". Sie bestürmten das Münchner Tor, doch die hoch in den Strafraum geschlagenen Bälle wurden entweder eine Beute des überraschend unsicher wirkenden Hartmann oder von den Abwehrrecken abgefangen. Wirkliche Gefahr ging aber auch in dieser Phase nur von dem einsatzfreudigen Hilkes aus, dessen Sprungkraft imponierte. Zweimal scheiterte er an Hartmann, der ihn jeweils zu Boden trat. Aber Torhütern wird im Strafraum fast alles gestattet.
Der in der 70. Minute für Hofmann eingewechselte Liberianer Paul Broh wartete zwar mit einigen gelungenen Pässen auf, für den Umschwung konnte aber auch er nicht mehr sorgen. Sicherlich hatte sich Broh den Einstand in Fürth etwas anders vorgestellt. Als Schiedsrichter Röder bereits drei Minuten über die normale Zeit spielen ließ glückte Keller nach Pass von Metzger gegen die aufgerückte Fürther Deckung das 0:2.
„Nun kann nur noch ein Wunder helfen", bekannte Präsident Dr. Helmut Röllinger. Nun, Wunder lassen auf sich warten. Was aber auf den Verein zukommt, wenn bis zum Saisonende die Zuschauer angesichts des so gut wie feststehenden Abstiegs immer weniger werden, ist in voller Tragweite noch nicht abzusehen. Die Spieler hingegen können künftig ohne Nervenbelastung den Platz betreten. Denn noch mehr zu verlieren, als bisher bereits verloren wurde, ist praktisch nicht möglich.
SpVgg Fürth: Löwer - Popp, Lausen, Bergmann, Jensen - Grimm, Heinlein, Detsch (46. Bopp) - Heubeck, Hilkes, Hofmann (70. Broh) - Trainer: Hans Cieslarczyk
1860 München: Hartmann - Hartwig, Seelmann, Reich, Bierofka - Nielsen, Kohlhäufl, Haunstein - Metzger, Keller, Tochtermann (63. Schuberth) - Trainer: Heinz Lucas
Tore: 0:1 Metzger (54. 0:2 Keller (90.)
Schiedsrichter: Röder (Offenbach)
Zuschauer: 6000
Gelbe Karten (Gast): Metzger
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