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Saison 1975/1976
15. Spieltag - Sa., 15.11.1975, 14:30 Uhr
FC Augsburg - SpVgg Fürth
2:3 (1:0)
Kampfgeist und Mut zur Offensive brachten der schier hoffnungslos im Keller befindlichen SpVgg Fürth beim FC Augsburg einen kaum für möglich gehaltenen 3:2-(0:1)Sieg. Es war der erste Erfolg in dieser Spielzeit auf fremdem Platz; zum ersten Mal schossen die Fürther in einem Punktespiel drei Tore, nachdem bisher dem jeweiligen Gegner bereits ein Treffer genügt hatte, die Kleeblättler auf die Verliererstraße zu drängen.
Dabei hatte Trainer Hans Cieslarczyk für das Rosenaustadion eine Defensivtaktik ausgeheckt. Vorne hatten Heubeck und Hilkes für Unruhe zu sorgen, während aus dem verstärkten Mittelfeld abwechslungsweise Jensen und Gerhard Bopp auf der verwaisten linken Seite vorstoßen sollten. Aber, wie schon Fred Hoffmann und Heinz Elzner - Cieslarczyks Vorgänger - in Fürth mit dieser Taktik erfolglos geblieben waren, so scheiterte am Samstag auch Cieslarczyk damit. Bereits nach drei Minuten traf ein, was man unter allen Umständen vermeiden wollte: Jörg dribbelte sich auf der linken Seite durch, flankte zu Hoffmann, der mit Direktschuss das 1:0 erzielte. Löwers erste Tat war, den Ball aus dem Netz zu holen.
Dieser Treffer löste doch eine Art Schockwirkung unter den Gästen aus. Jedenfalls bestimmte der FCA klar das Geschehen, hatte weitere Einschussmöglichkeiten. Die meiste Gefahr ging von Haug aus, der — praktisch ohne Gegenspieler — fast nach Belieben schalten und walten konnte. Auch Walleitner wirkte ungemein stark. Gegen ihn verlor Detsch fast jeden Zweikampf und kam nicht dazu, das Fürther Spiel zu gestalten. So lief denn bei den Kleeblättlern kaum etwas zusammen, sieht man von einigen Einzelaktionen von Heubeck und Hilkes ab.
In der 27. Minute zog Cieslarczyk daraus die Konsequenz, nahm mit Detsch einen Mittelfeldspieler raus und den etatmäßigen Linksaußen Hofmann rein. Mit der normalen Formation lief es alsbald etwas besser. Vor allem konnte Haug, bis dahin auffälligster Augsburger, nicht mehr ungehindert über das Feld brausen. Überaus schwach blieb allerdings vorerst Gerhard Bopp, der in der 29. Minute eine ganz klare Einschussmöglichkeit jämmerlich vergab. Nach einem geglückten Dribbling Bopps holte ihm Torwart Modick den Ball vom Fuß. Dazwischen erhielt Peter Löwer reichlich Gelegenheit sich auszuzeichnen, hatte aber in der 38. Minute Glück, als ein Kopfball Vöhringers knapp am Pfosten vorbei im Aus landete.
Fünf Minuten nach Wiederbeginn schien alles gelaufen, als Schneider nach einem Foul Grabmeiers an Hoffmann den verhängten Strafstoß zum 2:0 eingeschossen hatte. Doch bereits in der 54. Minute glückte Gerhard Bopp nach einem Vorstoß Hofmanns der Anschlusstreffer. Dieser bewirkte zweierlei: Fürth spürte plötzlich, dass im Rosenaustadion sich eine Chance darbot, während die Einheimischen immer nervöser wurden, den Faden weitgehend verloren. Nun fighteten die Kleeblättler. Und Trainer Cieslarczyk setzte alles auf eine Karte: für den Abwehrspieler Heinz Popp brachte er mit Paul Broh einen weiteren Stürmer auf das Feld. Hatte der ebenso wie Grabmeier unaufhaltsam vorwärts stürmende Jensen zunächst mit einem tollen Schuss, der knapp über die Latte strich, noch Pech, so war bald darauf Fortuna mit ihm, als er einen Eckball so raffiniert anschnitt, dass sich das Leder in die vordere Torecke drehte und der überraschte Modick den Ball nur noch ins eigene Netz lenken konnte.
Dann ging Broh mit einer Bergmann-Vorlage auf und davon, schoss jedoch knapp darüber. In der 80. Minute passierte es: Jensen hob einen Freistoß über die Augsburger Abwehr und Hofmann köpfte zum spielentscheidenden Treffer ein. Das Schicksal meinte es endlich einmal gut mit den Fürthern: einen Freistoß in der letzten Minute setzte Vöhringer an die Oberkante der Latte, von wo der Ball ins Aus sprang.
Waren die Kleeblättler anfangs zumindest teilweise erschreckend schwach, so steigerten sie sich mit der Länge der Distanz. Es spricht für die Moral der Mannschaft, dass sie sich nach dem 2:0-Rückstand und angesichts des hoffnungslos schlechten Tabellenplatzes nicht aufgab und ihre Chance im bedingungslosen Angriff suchte.
Mag es vielleicht für den Erhalt der zweiten Bundesliga bereits zu spät sein, so zeigte die Mannschaft nach der Pause vorbildlichen Kampfgeist und riss ein Spiel, das bereits als verloren anzusehen war, noch aus dem Feuer. Sogar ein Teil des Augsburger Publikums honorierte dies und spendete den - wer hätte es ihnen verdenken können - freudestrahlenden Fürther Spieler beim Abgang freundlichen Beifall.
FC Augsburg: Modick - Haug, Schuhmann, Höbusch, Michallik - Walleitner, Schneider, Vöhringer - Hoffmann, Killmaier (74. Djuric), Jörg - Trainer: Volker Kottmann
SpVgg Fürth: Löwer - Grabmeier, Lausen, Bergmann, Popp (65. Broh) - Heinlein, Detsch (27. Hofmann), Bopp, Jensen - Hilkes, Heubeck - Trainer: Hans Cieslarczyk
Tore: 1:0 Hoffmann (3.), 2:0 Schneider (50., Foulelfmeter), 2:1 Bopp (54.), 2:2 Jensen (74., direkt verwandelter Eckball), 2:3 Hofmann (80.)
Schiedsrichter: Quindeau (Ludwigshafen)
Zuschauer: 5000
Gelbe Karten (Gast): Jensen, Bopp
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