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Saison 1975/1976
2. Spieltag - Sa., 16.08.1975, 15:30 Uhr
SpVgg Fürth - FC Homburg
0:3 (0:2)
Die Ernüchterung der erwartungsfrohen Anhängerschaft der SpVgg Fürth konnte kaum krasser ausfallen: im ersten Punktspiel auf eigenem Platz enttäuschten die Kleeblättler ungemein und gingen gegen einen nicht mehr als Zweit-Bundesliga-Mittelmaß darstellenden FC Homburg mit 0:3 (0:2) Toren ein.



Praktisch war die Begegnung bereits nach drei Minuten entschieden, als der noch am Mittwoch im DFB-Pokalspiel gegen den FSV Frankfurt mit Beifall überschüttete Grabmeier sich einen Schnitzer leistete und den Homburgern das 0:1 förmlich schenkte. Weder Grabmeier selbst, der mit dem vielen Lob der vorangegangenen Tage offenbar nicht fertig werden konnte, noch die Mannschaft insgesamt, verdaute diesen Schock. Sie wirkte wie ein Boxer, der „kalt" erwischt wurde und sich von diesem Schlag nicht mehr erholen konnte.



Die Kleeblättler fanden in der Folgezeit nicht zu ihrem Spiel. Alles blieb Stückwerk, nichts wollte zusammengehen. Dazu kam die Taktik der Homburger, die lediglich mit Pankotsch und Diener als Angriffsspitzen — also praktisch ohne „echte" Flügelstürmer — operierten. Obwohl Pankotsch nach seiner langwierigen Verletzung längst noch nicht in Bestform war, hatte der kraftlos wirkende Lausen seine Not mit ihm. Und Grabmeier wirkte gegen den gerissenen Diener hilflos. Plumpe Fouls unterstrichen „Grabis" Unsicherheit.



Mit von spielentscheidender Bedeutung war das Mittelfeldduell Grimm — Lenz. Grimm konnte den aus Alsenborn stammenden, bei Hertha BSC Berlin bereits mit Bundesligaluft vertraut gewordenen Lenz in keiner Phase an der Entfaltung hindern. Er war nicht nur zweifacher Torschütze und Einfädler des. dritten Treffers, sondern als Homburgs Spielgestalter die überragende Erscheinung im Ronhof. Wenn sich daneben noch der erhebliches Übergewicht mit sich herumschleppende, im 32. Lebensjahr befindliche Heinz Koch nachdrücklich in Szene setzen konnte, so spricht dies eindeutig gegen das Fürther Mittelfeld.



Mit einem riskanten „Alles oder Nichts" wollte Fürths Trainer Hans Cieslarczyk hier nach einer halben Stunde eine Wende herbeiführen, als er für die wirkungslos gebliebenen Heinlein und Unger mit Efferenn und Heinz Popp seine Wechselmöglichkeiten voll ausschöpfte. Doch konnte von einem Umschwung nicht die Rede sein.



Nach wie vor mangelte es an. Impulsen aus dem Mittelfeld. Auch Schäfer wusste im Gegensatz zum Frankfurter Spiel mit dem vielen Raum, der ihm zur Verfügung stand, nur wenig anzufangen. Und der routinierte Grimm, der in den bisherigen Spielen die Angriffsspitzen noch am wirkungsvollsten unterstützt hatte, rieb sich im aussichtslosen Kampf gegen Lenz auf und fiel als spielgestaltende Figur praktisch aus. Auch der mit einer Erkältung ins Spiel gegangene Bergmann blieb unter seinen Möglichkeiten.



So waren denn die Angriffsspitzen weitgehend isoliert. Bisher hatten sich die schnellen Fürther Außenstürmer immer wieder durchsetzen können. Am Samstag schafften dies Heubeck und Hofmann gegen die aus unterklassigen Amateurmannschaften in Homburgs Umgebung gekommenen Ehrmannstraut und Spuhler nur ganz selten. Und Gerhard Bopp, von Leunissen und Libero Figlus gnadenlos attackiert, kam nur zweimal zum Schuss: kurz vor der Pause zielte er über die Latte (es hätte das 1:2 sein können) und dann noch einmal in der Schlussphase. Dazu ein im dritten Stockwerk landender Direktschuss Efferenns, womit die drei Torchancen der SpVgg Fürth während der 90 Minuten aufgezeichnet sind. Bezeichnend, dass der zu Galeriespiel neigende bisherige Kleff-Vertreter Quasten nicht ein einziges Mal ernsthaft geprüft wurde.



Auf der Tribüne machte sich der vom SV Darmstadt 98 abgesandte Ex-Cluberer Dietmar Schabacker fleißig Notizen, gastiert diese Mannschaft doch am Samstag in Fürth. Schabacker trägt das rechte Knie in Gips: „Den Außenbandriss habe ich mir im Freundschaftsspiel gegen einen Amateurverein zugezogen. Das bedeutet ein paar Monate Pause." Zum Spiel, das er im Auftrag seines Trainers beobachtete: „Davon lasse ich mich nicht täuschen. Der Schock des 0:1 verfälscht das Leistungsbild. Die Fürther wirken heute zwar schwächer als im Vorjahr, doch dürfte das im nächsten Spiel schon wieder ganz anders aussehen. Vielleicht sind dann auch Jensen und Klump wieder dabei."



Ob die Darmstädter in denselben Fehler verfallen wie die Fürther, die vor dem Völklingen Spiel einen ausgesprochen schwach agierenden; FC Homburg sahen und diesen am Samstag! allen Warnungen zum Trotz unterschätzten? Oder war es letztlich doch die Dauerbelastung| zum Saisonbeginn, die zu diesem rapiden Leistungsabfall führte? Tatsache bleibt: Bereits nach zwei Spieltagen mit 0:4 Punkten und dem deprimierenden Torverhältnis von 1:5 im Keller. Dabei war alles darauf abgestellt, einen guten Start zu erwischen…
SpVgg Fürth: Löwer - Schäfer, Lausen, Bergmann, Grabmeier - Grimm, Heinlein (30. Efferenn), Unger (35. Popp) - Heubeck, Bopp, Hofmann - Trainer: Hans Cieslarczyk
FC Homburg: Quasten - Spuhler, Leunissen, Figlus, Ehrmantraut - Nicastro, Koch, Lenz, Detterer - Diener, Pankotsch (84. Gehlen) - Trainer: Uwe Klimaschefski
Tore: 0:1 Lenz (3), 0:2 Lenz (27.), 0:3 Pankotsch (71.)
Schiedsrichter: Blum (Mannheim)
Zuschauer: 5000
Gelbe Karten: Grabmeier
Gelbe Karten (Gast): Quasten, Figlus, Diener, Pankotsch
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