Der Schauspieler kennt es: „verpatzte Generalprobe bedeutet gute Premiere“ – bei den Kleeblatt-Damen galt der Spruch am Wochenende genau andersherum. Nach dem Pokalsieg bei der SpVgg Erlangen musste sich die Eisinger-Elf dem Aufsteiger TSV Theuern auswärts mit 2:1 (1:1) geschlagen geben.

Im Vergleich zum erfolgreichen Pokalspiel musste Simon Eisinger seine Mannschaft auf drei Positionen umstellen, dementsprechend tat sich die Fürther Mannschaft in einigen Abläufen noch etwas schwerer. Die erste Chance verzeichneten dann auch die Gastgeberinnen, als Miriam Geitner zum ersten Mal Fürths Keeperin Münderlein prüfte. Gejubelt wurde aber kurze Zeit später auf der anderen Seite, denn die Fürtherinnen bekamen einen Eckball zugesprochen, hereingetreten von Paula Schott. Der Ball wurde im Strafraum noch einmal per Kopf auf den zweiten Pfosten verlängert, wo Melisa Begovic in Position gelaufen war und das Leder kompromisslos und mit vollem Risiko in die Maschen donnerte (7.).

Gefährlich war der TSV aber weiterhin, besonders über die blitzschnellen Außenbahnspielerinnen, die die Fürther Hintermannschaft ein ums andere Mal in Bedrängnis bringen konnten. Nur mit Mühe konnte das Kleeblatt meistens klären und die Führung halten. Allerdings nur rund zehn Minuten, denn dann zog eine Außenbahnspielerin in den Strafraum, kam zu Fall und Schiedsrichter Röhrer entschied auf Elfmeter – etwas fragwürdig, wie viele der Zuschauer und Protagonisten der Meinung waren. Diese Gelegenheit nutzte Anne Wagner zum Ausgleich (17.). Der Ball schlug rechts unten ein und obwohl Valerie Münderlein noch dran war, konnte die Fürther Torhüterin den Einschlag nicht mehr verhindern.

Das Kleeblatt stand tief und ließ die Gegnerinnen kommen, hatte aber selbst nicht das Maß an Zugriff auf das Spiel, das man sich erhofft hatte, um entscheidend für Torgefahr zu sorgen. Theuern hingegen kam durch eine Ecke noch einmal gefährlich vor das Fürther, es blieb aber bis zur Pause beim 1:1.

Im zweiten Durchgang zeigte sich die Eisinger-Elf verbessert und mit der Einwechslung von Daniela Balda versprach man sich im Kleeblatt-Lager noch etwas mehr Offensivkraft. Die erste Gelegenheit aber sollte wieder der TSV haben, dessen Standard aber folgenlos blieb (57.). Knappe zehn Minuten später hatte Melisa Begovic einen Freistoß in Richtung TSV-Tor gefeuert, allerdings doch deutlich über den Querbalken gezielt (65.).

Die SpVgg drängte und kam nach einer Ecke von Kim Jung zu einer Gelegenheit, ohne aber den Ball ins Tor zu bekommen. Ein vermeintliches Foul an Lola Eyrisch im Spielaufbau brachte dann die Gäste in Ballbesitz. Zwar konnte der Konterversuch zunächst unterbunden werden, der Befreiungsschlag aber geriet zu kurz, so dass die Kugel postwendend zurückkam – und dann wurde es kurios: zunächst konnte die Abwehr noch einmal blocken, dann aber brachte Janina Wieczorek den Ball im Gehäuse unter und es stand 2:1 für Theuern.

Die Fürtherinnen mussten sich ein paar Minuten schütteln und hätten beinahe noch das 3:1 bekommen, hier rettete aber erneut der Pfosten gegen Wieczorek (74.). Die Gäste warfen nun mehr und mehr nach vorne, drängten auf den Ausgleich und kamen auch zu Möglichkeiten. Allein Lea Winter vergab drei Einschussmöglichkeiten und auch ein weiterer Freistoß von Begovic fand sein Ziel nicht. Und auch die Gastgeberinnen hatten noch eine große Chance, die Münderlein aber stark vereitelte.

Mit der zweiten Halbzeit war Simon Eisinger deutlich zufriedener als mit dem ersten Durchgang und so lautete sein Fazit nach dem Spiel: „Hätten wir beide Halbzeiten so engagiert gespielt, wie die zweite, und unsere Torchancen besser genutzt, dann könnten wir uns heute über drei Punkte freuen.“

Andreas Goldmann