Mit einem Sieg gegen den TSV Theuern konnten die Bayernliga-Frauen der SpVgg Greuther Fürth einen weiteren Schritt nach vorne machen. Das 2:1 (1:0) im Nachholspiel am Donnerstagabend sollte der Mannschaft von Tobias C. Auer weiteres Selbstbewusstsein geben, um auch die kommenden Aufgaben erfolgreich zu lösen.

Äußerst zufrieden gab sich der Fürther Trainer nach dem Spiel. Seine Mannschaft hatte in einer sehr disziplinierten und taktisch gut umgesetzten Partie den zweiten Saisonsieg gefeiert. Und das zeichnete sich beinahe vom Anstoß an ab. Das Kleeblatt arbeitete als Mannschaft aggressiv und konzentriert gegen den Ball und setzte den TSV Theuern damit unter Druck.

Bald schon sprangen erste Chancen heraus, die aber nicht zu Toren führten. Immerhin, die Abwehrarbeit der Fürtherinnen war so gut, dass sie die Gäste weit vom eigenen Tor weghalten konnten. Außer ein paar ungefährlichen Schüssen aus der Distanz kam wenig in Richtung Fürther Tor. Keeperin Lisa Bayer musste nur einmal ernsthaft eingreifen, als nach einer Ecke ein Kopfball auf ihr Tor kam.

Sonst aber spielte das Kleeblatt munter nach vorne. Ein Freistoß von Francesca Hau fand diesmal nicht den Weg ins Tor und auch eine sehr große Chance für Daniela Balda brachte keinen Erfolg ein. Die schnelle Mittelfeldspielerin setzte den Ball nämlich nur an den Pfosten (43.). Der nächste Versuch aber sollte dann endlich sitzen: Larissa Düning hatte den Ball gesichert und leitete einen Spielzug ein, der durch das Mittelfeld schön auf die Seite hinaus zu Paula Schott kombiniert wurde. Schott sah die diagonal einlaufende Balda und servierte ihr den Ball in den Lauf. Ein Bisschen genauer hätte es sein können, doch Balda kam gerade noch mit der Zehenspitze an den Ball, konnte ihn so kontrollieren, sich ihn vorlegen und mit dem dritten Kontakt an Keeperin Franziska Spieß vorbei ins Tor einzuschieben (45.).

„Es wäre fast unfair gewesen, wäre das Spiel mit einem 0:0 in die Pause gegangen“, hielt Trainer Auer fest, zu diesem Zeitpunkt völlig einverstanden mit dem Spiel seiner Mannschaft. Das teilte er den Spielerinnen auch in der Kabine mit: „Wir haben uns vorgenommen genau so konzentriert und diszipliniert weiter zu machen“, so der Trainer und dürfte sich gefreut haben, dass die Mannschaft diese Vorgabe auf dem Platz auch im zweiten Durchgang umsetzte.

Weiter arbeitete das Team gegen den Ball und startete durch schnelles Umschaltspiel immer wieder eigene Offensivaktionen. Die Gäste hatten es so oft schwer, sich zu befreien und als eine Innenverteidigerin den Ball am Fuß hatte, machte das Kleeblatt Druck, blockierte buchstäblich viele Anspielstationen. Daniela Balda ahnte die nun folgende Aktion der Abwehrspielerin voraus, lief in deren Passweg, konnte den Ball aufnehmen und alleine auf das TSV-Tor zusteuern. Wieder blieb sie eiskalt und überwand Spies zum zweiten Mal an diesem Tag (59.).

„Das ist kein Zufall gewesen“, unterstrich der Trainer, „denn genau solche Situationen wollten wir mit unserer Taktik erzeugen. Und diese Situation war von uns gezielt so hervorgerufen.“

Nach diesem 2:0 setzte Theuern dann alles auf eine Karte. Die Gäste drängten nun nach vorne, „da war dann nicht mehr viel mit Taktik“, schmunzelte Auer später. Aber weiter behielten die Fürtherinnen ihre Defensive im Griff und hielten den sprichwörtlichen Laden zu. Torchancen der Gäste ließen sie weiter kaum zu, nur ein paar Eckbälle ergaben sich. Einen davon nutzten die Gäste durch Spielführerin Anne Wagner zwar noch zum Anschlusstreffer, die letzten Minuten aber tickten herunter, ohne dass sich die Fürtherinnen die Butter noch vom Brot nehmen lassen mussten.

„Man kann das ja so sagen, das Spiel war sehr taktisch geprägt. Wir hatten den klaren Plan die ehemalige Fürtherin Sabrina Walter, die eine gute Fußballspielerin ist, als wichtige Aufbauspielerin und die schnellen Flügel der Gäste aus dem Spiel zu nehmen – und das ist uns auch sehr gut gelungen, dafür ein großes Kompliment an meine Mannschaft“, so der Trainer. „Unsere Taktik ging auf und die große Disziplin der Mädels war der Schlüssel zu diesem Spiel. Das hat echt Spaß gemacht, auch wenn es am Ende noch unnötig spannend geworden ist.“

Andreas Goldmann