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Saison 2021/2022
16. Spieltag - So., 24.04.2022, 12:45 Uhr
FC Stern München - SpVgg Greuther Fürth
1:3 (0:0)

„Ich bin einfach nur stolz“, unterstrich Trainer Tobias C. Auer nach dem Spiel seiner Mannschaft beim FC Stern München. Mit einer weiteren starken Leistung hatte sich die SpVgg Greuther Fürth bei den favorisierten Münchnerinnen am Ende verdient mit 3:1 (0:0) durchgesetzt und konnten damit den lange ersehnten ersten Saisonsieg feiern.

Dabei blieb die Partie zunächst lange ohne Tore. Das lag aber nicht an der mangelnden Qualität oder fehlender Einstellung der beiden Mannschaften, sondern genau am Gegenteil. Die Sterne erwiesen sich als der erwartet spielstarke Gegner und über einen ähnlichen Ansatz definiert sich auch die Auer-Elf. Es entwickelte sich also ein hochklassiges Spiel, das aber nur wenige Torraumszenen hergab.

Beide Teams begegneten sich – ungeachtet des Tabellenbildes – auf Augenhöhe und setzten einander unter Druck. Allerdings agierten die beiden Abwehrreihen ebenso auf Augenhöhe, so dass kein rechter Spielfluss, keine echte Tendenz für eine der beiden Mannschaften aufkommen sollte. „Das war spielerisch und taktisch echt hohes Niveau, weil Stern auch auf einem sehr guten Niveau spielt und tolle Fußballerinnen hat“, so Fürths Trainer nach dem Spiel. Allerdings attestierte er auch einen „heißen Kampf“, aber immer die Grenzen der Fairness einhaltend.

So bekamen Sophie Bayerschmidt und Lisa Bayer in den Toren der beiden Mannschaften in der ersten Hälfte kaum etwas zu tun, zu diszipliniert verteidigten ihre Vorderleute. Die logische Folge des ersten Durchgangs zwischen zwei sich egalisierenden Mannschaften war dann der Halbzeitstand von 0:0.

Mit Beginn des zweiten Durchgangs wechselten die Gastgeberinnen erstmals aus, das Kleeblatt setzte weiter auf die bis dahin gut funktionierende Elf. Langsam kippte dann auch die Partie zu Gunsten des Tabellenletzten. Immer besser gelang es den Fürtherinnen sich in Szene zu setzen und auch Druck auf das Tor der Münchnerinnen zu entwickeln. So konnte sich allein Luisa Wölfel zweimal in Szene setzen, scheiterte aber einmal an der Keeperin und einmal konnte Bayerschmidt den Schuss der Fürther Torjägerin gerade noch über die Latte lenken.

Besser machte es da Merve Kantar in der 58. Minute. Nach einem Foulspiel von Melisa Begovic im Mittelfeld legte sich Kantar den Ball zurecht. Mit Wucht und Gefühl zog sie die Kugel über die Fürther Mauer, Bayer streckte sich vergeblich, berührte den Ball zwar noch, hatte aber keine Chance das Tor zu verhindern. „Das war unglaublich“, so Auer, „da bist du die bessere Mannschaft, hast den Gegner eigentlich im Griff und bekommst wieder ein Freistoßgegentor. Da denkst du dir auch, was soll man denn noch machen? Das kann doch nicht schon wieder so laufen.“

Auch Francesca Hau ließ kurz die Schultern hängen: „Das Gefühl war ehrlich gesagt mies, als wir wieder in Rückstand geraten sind, aber ich persönlich dachte mir: Nicht schon wieder, Heute läuft es mal anders als sonst!“ Und wie ihr ging es offenbar der ganzen Mannschaft.

Der Gegentreffer beeindruckte die Fürtherinnen jedenfalls nicht sichtlich und das sollte sich auszahlen: Wieder war Begovic beteiligt und wieder sorgte sie für einen Freistoß, diesmal für ihre eigene Mannschaft etwa 35 Meter halblinks vor dem Münchner Tor. Eigentlich nicht gerade die Bilderbuch-Position für einen Linksfuß, nahm trotzdem Hau Maß – und versenkte den Ball zum Ausgleich im Netz (64.). „Für einen Chipball in die Mitte war die Distanz zu kurz, ebenso für etwas Gefühlvolles über die Mauer. Dann eben mit ein bisschen Wucht durch die Mauer ins lange Torwarteck.“, beschrieb die Schützin den Treffer im Nachgang. Und genau so sollte es kommen, diesmal hatte Bayerschmidt das Nachsehen und das Kleeblatt freute sich über den Anschlusstreffer.

Damit sahen sich die Fürtherinnen bestätigt und machten sofort weiter Druck. Larissa Düning spielte einen langen Ball durch die Abwehrkette auf Paula Schott, die schnappte sich die Kugel und schlenzte sie schön rechts, um die sich ihr entgegen werfenden Keeperin herum, ins lange Eck (66.).

Der Treffer gab den Fürtherinnen noch mehr Rückenwind und es spielte beinahe nur noch das Kleeblatt. Stern München mühte sich zwar weiter mitzuhalten, doch die Fürther ließen die Sterne nicht mehr wirklich ins Spiel finden. Stürmerin Luisa Wölfel suchte in der 74. Minute den Weg zum Tor und kreuzte auf der Strafraumlinie mit dem Ball am Fuß. Als sie erkannte, dass die Schussbahn verstellt war, legte sie auf die nachstoßende Schott ab. Schott nahm noch einen Kontakt mit und schloss dann mit dem Spann ab – unwiderstehlich erneut ins lange Eck.

Mit der 3:1-Führung ließ das Kleeblatt nun nichts mehr anbrennen und brachte diese Führung am Ende relativ ungefährdet über die Zeit. „Nach dem 2:1 haben die Mädels zum ersten Mal wirklich daran geglaubt, dass sie das gewinnen können“, freute sich der Trainer nach der Partie für seine Mannschaft. „Ich bin unglaublich Stolz, einfach nur Stolz auf das, was die Mädels da geleistet haben. Und man hat es auch in den Augen gesehen, dass da eine Menge Druck abgefallen ist.“

„Wir sind natürlich sehr glücklich über den ersten Sieg und auch erleichtert, dass es jetzt endlich geklappt hat“, freute sich auch Doppeltorschützin Paula Schott nach dem Spiel riesig.

Und noch eines hatte die Mannschaft auf dem Herzen: In diesem Moment des lang ersehnten Triumphes wanderten die Gedanken nach Hause zu Lisa Hirschberg, die sich verletzt hatte. Sie war auf dem Siegerfoto – zumindest im Herzen – mit dabei. Mit umgedrehten Trikots und der so gebildeten Rückennummer ihrer Kollegin widmeten die Siegerinnen diesen Dreier auch ihrer Kollegin.

Andreas Goldmann

FC Stern München: Bayerschmidt – Weigl (46. Glöckner), I. Kux, Wehrens, Kristöfl (79. Okoroji), Maß, Schiller, Youssef, Rubner, Kantar, Grundl (66. E. Kux) - Trainer: Angelo Carillo
SpVgg Greuther Fürth: Bayer – Schott, Adler, Schirling (54. Treuheit), Mauch, Wölfel, Balda (84. Graf), Hau, Düning, Begovic, Sulewski (83. Carosella) - Trainer: Tobias Auer
Tore: 1:0 Kantar (58.), 1:1 Hau (64.), 1:2 Schott (66.), 1:3 Schott (74.)
Schiedsrichter: Karin Weber
Zuschauer: 20
Gelbe Karten: Youssef
Gelb-Rote Karten (Gast): Begovic (90.+2)
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