Alemannia Aachen steht zurzeit praktisch ohne eine Führungsriege da. Das hinderte die Mannschaft von Trainer Jörg Berger allerdings nicht, gegen die SpVgg Greuther Fürth die 0:5-Schmach von Duisburg wettzumachen. 2:1 setzten sich die Westdeutschen am Tivoli durch, allerdings mit kräftiger Unterstützung der Gäste und des Schiedsrichters. Ein Eigentor von Unsöld und ein umstrittener Strafstoß verhalf den Platzherren zur 2:0-Führung.
Im immer dichter werdenden Nebel haben die Ronhofer offensichtlich den Durchblick verloren. Wie schon beim Heim-0:0 gegen Union Berlin versagten vor allem die Stürmer. Francis Kioyo hätte nach seiner Einwechslung ebenso zwei Mal zuschlagen müssen wie Ralph Hasenhüttl, der ebenfalls nach der Pause aufs Spielfeld kam. Dem Österreicher gelang kurz vor Schluss wenigstens noch der einzige Treffer Vizepräsident Wolfgang Graf wollte wegen der „Suppe" eigentlich nur die erste Halbzeit kommentieren: „Danach habe ich nämlich nichts gesehen. Die Niederlage war unnötig."
„Siehst Du, Eugen, so wird es gemacht", skandierten die Alemannia-Fans nach dem Doppelschlag in der ersten Halbzeit. Tatsache ist, dass Eugen Hach nach zwei Punktspielen mit lediglich einem Punkt dasteht. Der Anschluss an die Spitze ist verspielt. Nun muss am kommenden Freitag (19 Uhr) ein Heimsieg gegen Unterhaching her. Der Coach selbst stellte sich vor die Elf: „Obwohl wir gut gespielt haben, lagen wir zur Pause im Rückstand. Außerdem hatten wir danach vier bis fünf hochkarätige Chancen." Zu seinem Empfang an seiner früheren Wirkungsstätte meinte er: „Dieser war nicht sonderlich schlimm. Es ist normal, dass sich der Gegner besonders anstrengt, wenn der alte Trainer kommt."
Auf den Punkt brachte es Torwart Günther Reichold, der nach der Pause wegen einer Oberschenkelverletzung ausgewechselt wurde. „Es war eine absolut unnötige Niederlage. Aachen hatte ganz wenig Chancen, hat aber zwei Tore gemacht. Bei uns dagegen gab es das alte Lied: Wir lassen unsere Chancen aus." Durch sein Missgeschick kam Sven Neuhaus zu seinem ersten Einsatz im Profilager. „Für mich war es gut, dass die Alemannia nach dem 2:0 nicht mehr so viel Druck gemacht hat. Mit meiner Leistung bin ich zufrieden, mit dem Ergebnis nicht."
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