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Saison 1972/1973
8. Spieltag - So., 08.10.1972, 15:00 Uhr
SpVgg Fürth - 1860 München
1:0 (1:0)
Fußball-Fürth blickt wieder hoffnungsvoller in die Zukunft. Nach dem Sieg in Darmstadt schlug die Spielvereinigung gestern im Ronhof in einem spannungsgeladenen Spiel, das teilweise voller Hektik war, den TSV 1860 München mit 1:0. Das Tor des Tages schoss der lange Egon Pieper.
„Löwen"-Libero Franz Hiller mußte in der 58. Minute vom Platz. Der mitunter ziemlich unsichere Schiedsrichter Meuser aus Ingelheim hatte ihm bereits vor der Pause die Gelbe Karte gezeigt.
Der zweite Kirchweihsonntag mit dem großen Festzug, das wunderschöne Herbstwetter und nicht zuletzt der namhafte Gegner hatten mehr Zuschauer als üblich zum Ronhof gelockt, die ihr Kommen nicht zu bereuen hatten. Sie sahen eine spielerisch verbesserte „Kleeblatt-Mannschaft, die enormen Kampfgeist entwickelte, das hohe Tempo erstaunlich gut mitging, allerdings in den letzten 20 Minuten, als die dezimierten „Löwen" bedingslos stürmten, bei Konterstößen nicht genug Cleverness entwickelte, die Partie mit einem klaren Torevorsprung nach Hause zu bringen. So bangten die Fürther Anhänger bis zum Schlusspfiff um den Sieg.
Träger des Fürther Spiels war auch diesmal die Mittelreihe mit einem glänzend aufgelegten Bergmann, der wohl als herausragende Figur dieses Nachmittags bezeichnet werden darf. Daneben sorgten Detsch und Unger für den Spielfluss. Pech für beide, dass sie selbst glasklare Torgelegenheiten nicht zu verwerten vermochten. Der schnelle „Löwen"-Linksaußen Weixler gestattete „Dauertraber" Schülke zunächst nur wenige Ausflüge; als jedoch Brozulat nach einer guten Stunde für ihn eintrat, konnte sich Schülke erlauben, offensiver zu werden.
Am stärksten wirkten die Platzherren, wenn sie aus gesicherter Abwehr heraus zu Konterstößen ansetzen konnten. Hier profitierten sie sehr viel von der Schnelligkeit der Außen Jäger und Heubeck. Marchl deckte Torjäger Keller „hautnah". Beide lieferten sich Duelle mit Haken und Ösen, gingen aber zum Schluss Arm in Arm vom Platz. Überaus zuverlässig wirkte Ammon als letzter Mann. Mehrmals rettete er in höchster Not gegen Keller und auch Weller, dem zweiten „Löwen"-Import aus Hannover. Weller war wohl die auffallendste Erscheinung im Münchner Dress, baute die Angriffe geschickt auf und wartete mit tollen Schüssen aus der zweiten Reihe auf. Der schnelle Metzger bereitete Klump anfangs erhebliche Mühe, mit der Länge der Distanz bekam ihn jedoch der aufopfernd spielende linke Kleeblatt-Back immer besser unter Kontrolle.
Fürths Aushängeschild Peter Löwer scheint sich wieder gefangen zu haben. Seine Glanztaten: er „tötete" in der 26. Minute einen tollen Keller-Schuss aus kurzer Entfernung und reagierte kurz darauf bei einem Solo von Weller ausgezeichnet. Vor dem Ausgleich bewahrte er seine Elf in der 81. Minute, als der neu auf das Feld gekommene Bopp scharf und flach in die entfernte Ecke zielte. Als Löwer kurz vor der Pause einmal bei einem Eckball daneben griff rettete für ihn Marchl auf der Linie.
Die stärkste Zeit hatten die Einheimischen in den ersten 45 Minuten. Nachdem beide Mannschaften überaus vorsichtig begonnen hatten erspielten sich die Fürther im Feld ein deutliches Übergewicht. Ein Bergmann-Solo über das halbe Feld endete mit einem Schuss knapp neben Löwen-Tor. Jäger feuerte mit Vehemenz auf das Münchner Gehäuse, doch Helmschrot parierte prächtig. In der 25. Minute dribbelte sich Heubeck nach innen durch, doch sein Schuss prallte vom Innenpfosten zurück. Hätte man im Ronhof bereits runde Torpfosten wäre dieser wahrscheinlich ins Netz gerutscht.
Die 29. Minute sollte die Entscheidung bringen. Eine Kombination Bergmann - Detsch brachte Unger in Schussposition, der Ball prallte ab, Pieper grätschte heran und bugsierte Leder ins Tor.
Der zweite Durchgang begann für Fürth einer Schrecksekunde. Nach einem überflüssig Marchl-Foul an Keller donnerte Hohenwarter den Ball gegen die Latte. Nun drehten die 60er gewaltig auf. Nach prächtiger Vorarbeit von Weller vergab Keller eine gute Einschussmöglichkeit. Doch die Einheimischen fanden sich allmählich wieder und blieben mit schnellen Gegenstößen gefährlich. In der 58. Minute kam es bei einem Fürther Eckball (insgesamt 7:9) zu dem Platzverweis für Hiller der gegen Schiedsrichter „gemeckert" hatte. Nun wurde es hektisch auf dem Rasen. Hüben und drüben häuften sich die Regelwidrigkeiten. Unger traf aus kurzer Entfernung knapp daneben und ein Pieper-Tor (aus Abseitsstellung) fand keine Anerkennung. Bergmann versuchte sich abermals im Toreschießen, doch der Ball wurde gerade noch zur Ecke abgelenkt. Als 1860 mit aller Gewalt auf das Unentschieden drängte, während sich die Fürther Mannschaft etwas überängstlich auf das Halten des knappen Vorsprungs bedacht massiert vor dem eigenen Strafraum versammelte, ergaben sich für Jäger und Pieper gegen die gelockerte Löwen-Deckung noch reelle Einschussmöglichkeiten, die aber ungenutzt blieben.
Insgesamt gesehen muß der Fürther Sieg als verdient angesehen werden. Unverkennbar ist der spielerische Fortschritt, den die Mannschaft genommen hat. Dazu zeigte jeder Spieler die Bereitschaft, sich einzusetzen und zu kämpfen, was noch vor wenigen Wochen schmerzlich vermisst wurde. Zwar waren die Münchner die technisch, reifere Mannschaft, die zunächst glaubte, allein mit spielerischen Mitteln auskommen zu können, doch scheint es bei 1860 nach wie vor an der mannschaftlichen Geschlossenheit zu mangeln, ohne die ein solch hohes Ziel wie man es sich anfangs der Saison an der Grünwalder Straße gesstzt hatte nicht zu erreichen ist.
SpVgg Fürth: Löwer - Schülke, Marchl, Ammon, Klump - Detsch, Bergmann, Unger - Heubeck, Pieper, Jäger - Trainer: Heinz Elzner
1860 München: Helmschrot - Kroth, Seelmann, Hiller, Lex - Hohenwarter (72. Bopp), Weller, Zahnleiter - Metzger, Keller, Weixler (65. Brozulat) - Trainer: Elek Schwartz
Tore: 1:0 Pieper (29.)
Schiedsrichter: Meuser (Ingelheim)
Zuschauer: 10000
Rote Karten (Gast): Hiller (58.)
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