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Saison 1973/1974
21. Spieltag - Sa., 26.01.1974, 14:30 Uhr
FSV Frankfurt - SpVgg Fürth
2:0 (2:0)
Der berühmt-berüchtigte „Bornheimer Doppelschlag" scheint sich zu einem Schreckgespenst für die beiden mittelfränkischen Regionalligisten zu entwickeln. War es vor wenigen Monaten der Nürnberger Club, der innerhalb von fünf Minuten beim FSV Frankfurt den K.o. versetzt bekam, so dauerte es diesmal vor nur 1500 Zuschauern am Bornheimer Hang gar nur vier Minuten, in denen der Neuling gegen die SpVgg Fürth alles klar machte und ein 2:0 herausgeschossen hatte. Zwischen der 28. und 32. Minute sorgten zwei haarsträubende Fürther Deckungsfehler dafür, daß sich die Hessen wegen ihrer ersten Rückrundenpunkte nicht mehr länger graue Haare wachsen lassen müssen. Aber nicht nur diese besagten Schnitzer waren es, die den Fürther Trainer Heinz Elzner an diesem Nachmittag gar nicht schmeckten. Die Gesamtleistung seiner Schützlinge fiel so erbärmlich aus, daß sich auch die Frankfurter Zuschauer verwundert fragten, wie diese Elf zuletzt so renommierte Clubs wie den Karlsruher SC und Darmstadt 98 hatte bezwingen können.
Die Antwort darauf ist eigentlich gar nicht sonderlich schwer: Auf eigenem Gelände spielen die Ronhöfer wohl kaum derartig zaghaft und zaudernd. Und zu Hause fällt es auch nicht so sehr ins Gewicht, wenn der eigene Libero sich hin und wieder ins Sturmspiel einschaltet. Auf fremdem Platz  dagegen rächt sich übergroßer Offensivdrang der Abwehrspieler natürlich, noch dazu, wenn der Gegner nach seinem schwachen Rückrundenstart alles auf eine Karte setzt und ungestüm angreift. Deshalb war Heinz Elzner gerade auf seinen Ausputzer Ammon gar nicht gut zu sprechen: „Ich muß mit ihm ein ernstes Wort reden. Er hat gegen meine Anweisung viel zu offensiv gespielt. Ich habe nichts dagegen, wenn ein Libero ab und zu mal nach vorne geht, aber seine Aufgabe ist es doch in erster Linie, daß er die Deckung organisiert — und das hat Ammon heute : nicht getan!" Allerdings wäre es unge-recht, Ammon als „Hauptsünder" hinzustellen, denn in der Fürther Mannschaft standen am Samstag noch mehr krasse Versager. Als allererster verdient hier Marchl besonders erwähnt, zu werden. Der ehrgeizige, nach monatelanger Verletzungspause zum ersten Male wieder eingesetzte FSV-Mittelstürmer Koch zeigte so deutlich wie noch keiner auf, daß die Glanzzeiten des Fürther Vorstoppers längst der Vergangenheit angehören. Sein Fehler war es auch, der zum entscheidenden 2:0 führte, gerade, als sich Bergmann und Co. von dem Schock des 0:1 wieder etwas zu erholen schienen.
Dieses Frankfurter Führungstor in der 28. Minute ging — wie konnte es auch anders sein — ebenfalls auf eine Tändelei Bergmanns zurück. Er verlor das Leder in einem unnötigen Zweikampf mit Walter, der setzte sofort Engel ein, und der beste FSV-Spieler umspielte alles, was ihm noch in die Quere kam und ließ Löwer keine Chance. Ebenso machtlos war der Fürther Torsteher dann auch, als Koch dem träumenden Marchl das Leder vom Fuß spitzelte, ehe der Fürther „Oldtimer" überhaupt begriff, was gespielt wurde.
Die Fürther hatten an diesem Tage bei weitem nicht die Moral, diesen Doppelhieb zu verdauen. Im Gegenteil, von dieser 32. Minute an häuften sich die Mißverständnisse in den Reihen der Kleeblättler, und es ging so gut wie alles daneben. Selbst ein Bergmann erreichte nicht das Format, um das Ruder noch einmal herumzuwerfen. Auch er fiel in das absolute Mittelmaß ab, über das die Mittelfranken einfach nicht mehr hinauskamen. Die einzige rühmliche Ausnahme bildete neben dem ansonsten wenig geprüften und an den Toren schuldlosen Löwer Auswechselspieler Schülke, der nach dem Wechsel wenigstens ab und zu einmal den fehlenden Schwung hinter die Fürther Aktionen setzen konnte. Schülke war es auch, der in der 78. Minute mustergültige Vorarbeit zu einem Treffer Ungers leistete, den der sicher leitende Unparteiische allerdings wegen einer Abseitsstellung des Schützen nicht anerkannte.
Doch bei der schon sprichwörtlichen Schußschwäche des Fürther Stürmchens brauchte den Mannen um Libero Rübenach eigentlich nie bange zu sein. Selbst in der ersten Viertelstunde nicht, als der FSV angesichts seiner jüngsten Mißerfolge noch von Nervosität geschüttelt wurde und Schwächen in der Deckung offenbarte. Unger, Ammon und Jäger arbeiteten sich in dieser Zeit zwar in gekonnter Manier drei gute Einschußmöglichkeiten heraus, versagten dann aber beim Abschluß kläglich. Abgesehen von den beiden Toren zeigten sich allerdings auch die Frankfurter Angreifer vor dem Kasten von Löwer nicht allzu entschlossen.
An der Berechtigung des Frankfurter Sieges gab es denn auch für Heinz Elzner nichts zu deuteln: „Alle FSV-Spieler haben aufopferungsvoll gekämpft, dagegen habe ich bei meiner Mannschaft den nötigen Einsatz vermißt. Wir müssen wieder mehr kämpfen, mehr rennen, wenn wir Auswärtspunkte holen wollen. Mit Schönspielerei können vielleicht die Münchner Bayern was erben, aber wir doch nicht!" Wie recht der Fürther Trainer mit seiner Meinung hat, wird schon durch die Tatsache unterstrichen, daß den Ronhöfern in den letzten drei Auswärtsspielen nicht ein einziger Erfolg vergönnt war. Wenn sich das ändern soll, muß die Mannschaft wieder ihre kämpferischen Qualitäten entdecken, die sie im Vorjahr und auch in einigen Vorrundenspielen ausgezeichnet hatte. Mit einer Feststellung traf Trimhold den Nagel auf den Kopf: „Es war ein ungewöhnlich anständiges und faires Spiel!" Kein Wunder, denn selbst für gesunde Härte waren diese Fürther Kleeblättler vom Samstag noch viel zu zahm!
FSV Frankfurt: Volz - Wenzel, Rübenach, Oehlenschläger, Lippert - Engel, Walter, Trimhold - März, Koch, Racky (81. Schäfer) - Trainer: Horst Trimhold
SpVgg Fürth: Löwer - Popp, Marchl, Ammon, Klump - Heinlein, Bergmann, Unger - Adjulovic (46. Grabmeier), Dennerlein (55. Schülke), Jäger - Trainer: Heinz Elzner
Tore: 1:0 Engel (28.), 2:0 Koch (32.)
Schiedsrichter: Kirschbauer (Karlsruhe)
Zuschauer: 1500
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