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Saison 1973/1974
1. Spieltag - Sa., 11.08.1973, 15:30 Uhr
Karlsruher SC - SpVgg Fürth
0:2 (0:1)
Das war eine Riesenüberraschung für die Anhänger des Vizemeisters der Regionalliga Süd: nicht der KSC glänzte im Glutofen des Wildparkstadions, sondern die SpVgg Fürth bestach mit rationellem, klugem und einsatzfreudigem Spiel, das ihr nach Toren von Unger und Dennerlein einen verdienten 2:0-Sieg brachte.
Am Ende waren alle Spieler wie ausgelaugt. Sogar ein Freudenausbruch der Kleeblätter beim Schlusspfiff des Fürth keineswegs wohlgesonnenen Schiedsrichters Biwersi fiel aus. Dies vorweg. Damit sei auch festgestellt, dass bei solcher Hitze jenes Tempo, das beide Mannschaften gemeinhin zu gehen vermögen, unmöglich über die volle Distanz angeschlagen werden konnte.
Bei Fürth fiel das Standardverteidigerpaar Schülke-Klump ebenso aus wie die Nummer drei für diesen Posten, Schöpe. Aus der Not formte Trainer Elzner mit Plößl-Popp ein neues Verteidigergespann. Nach der Leistung der beiden vom Samstag wäre es beinahe beleidigend, von ihnen als Ersatz zu sprechen. Sie hielten nicht nur die KSC-Außen Michel und Bührer weitgehend in Schach, sondern stürmten immer mit nach vorne, wenn es die Situation erlaubte. Schon daraus ist zu ersehen, dass sich die SpVgg Fürth beim KSC keineswegs damit begnügte, in der Defensive zu verharren. Ein Sonderlob dem Senior Marchl, der die Karlsruher 135 000-DM-Erwerbung, Berger (VfB Stuttgart), zum unauffälligsten Spieler der Begegnung degradierte. Und dahinter herrschte der äußerst konzentriert spielende Libero Ammon, der sich sogar einige Male Sonderbeifall des objektiven Publikums holte.
Im Mittelfeld wirkte Kapitän Bergmann gegen Faltermeier und später Haunstein etwas defensiver als sonst. Dafür hatte Detsch, dem der schwerfällig gewordene Wild nie folgen konnte, um so mehr Spielraum, den er nach Herzenslust auskostete. Kein Zweifel: Detsch war die herausragende Erscheinung im Wildparkstadion. Unerhört sein Laufvermögen, immer anspielbar, ausgezeichnet Balltechnik, Übersicht und Zuspiel. Allerdings: mit einem solch schwachen Gegenspieler wie KSC-Starkicker Wild wird er es so bald nicht mehr zu tun bekommen.
Gleich nach Detsch muss Löwer genannt werden, der ein fehlerloses Torwartspiel demonstrierte; dies nicht nur auf der Linie, sondern auch - was nicht immer seine Stärke war - beim Herauslaufen, Bei Unger, der bisher nur recht zögernd in Schwung gekommen war, scheint der Knoten geplatzt zu sein. Sicherlich trug dazu das frühe Kopfballtor bei, das er bereits in der dritten Minute nach Vorabeit des erstaunlich selbstbewusst aufspielenden Ex-Schwandorfers Grabmeier erzielte. Nach manchen Enttäuschungen bot Jäger wieder ein gutes Spiel, verfolgte seinen Verteidiger, wenn dieser offensiv wurde und wartete mit einigen tollen Alleingängen auf. Lediglich im Abschluss hatte er kein Glück. Als Trainer Elzner eine Viertelstunde vor Schluss für Grabmeier Heinlein auf das Feld brachte, war dies eine taktische Maßnahme. KSC-Vorstopper Fuchs schaltete sich laufend in das Angriffsspiel ein, sodass hier eine Bremse nötig wurde.
Nur 25 Minuten dauerte die Begegnung für den schnellen Heubeck und seinen Gegenspieler Komorowski, wie Berger vom VfB Stuttgart erworben. Bei einem bösen Foul des Ex-Stuttgarters erlitt Heubeck eine schmerzhafte Prellung am Knie, während Komorowski mit einer Schienbeinprellung ausscheiden musste.
Überraschend gut fand sich Dennerlein als Außenstürmer zurecht. Nachdem er in der 44. Minute eine Hereingabe Ungers vor dem KSC-Tor verpasst hatte, kam in der 55. Minute sein Galaauftritt. Mit dem Ball am Fuß dribbelte er von der Außenlinie nach innen, ließ nacheinander vier (!) KSC-Angreifer stehen, geriet in die halblinke Position, schlug nochmals einen Haken und hatte Kraft genug, den Ball überlegt an Wimmer vorbei ins Netz zu lenken. Ein sehenwertes Tor!
Insgesamt wirkte die SpVgg Fürth schon besser aufeinander abgestimmt als die Mannschaft des KSC. Hier scheinen sich zunächst noch mehr Spieler als Stars zu fühlen, als einem geordneten Mannschaftsspiel zuträglich ist. Offenbar waren die Fürther auch in größerem Maße bereit, sich in der Gluthitze zu quälen.
Insgesamt ein verdienter Erfolg der SpVgg Fürth, die klüger, rationeller und zielstrebiger spielte. Allerdings sollte man sich davor hüten ihn überzubewerten. Ein Sieg über einen KSC, dem es an mannschaftlicher Geschlossenheit mangelt, ist noch lange kein Freibrief für weitere zwei Punkte im Heimspiel am kommenden Mittwochabend gegen den FC Schweinfurt 05.
Karlsruher SC: Wimmer - Radau, Fuchs, Schäffner, Komorowski (25. Ulrich) - Trenkel, Wild, Faltermeier (60. Haunstein) - Michel, Berger, Bührer - Trainer: Carl-Heinz Rühl
SpVgg Fürth: Löwer - Plößl, Marchl, Ammon, Popp - Detsch, Bergmann, Unger - Heubeck (25. Dennerlein), Grabmeier (75. Heinlein), Jäger - Trainer: Heinz Elzner
Tore: 0:1 Unger (3.), 0:2 Dennerlein (55.)
Schiedsrichter: Biwersi (Bliesransbach)
Zuschauer: 6000
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