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Saison 1954/1955
16. Spieltag - So., 09.01.1955, 14:30 Uhr
SpVgg Fürth - FSV Frankfurt
3:1 (0:1)
Die zweite Halbzeit - das war echtes Fürth
Als Erhard in den Angriff ging lief das Spiel - Herrmann enttäuschte

Was das nackte Ergebnis andeutet, offenbarte ein stürmischer, zuweilen begeisternder Spielfilm in der zweiten Halbzeit: Die „Kleeblättler" haben ihr Kämpferherz wiedergefunden. Drei Tore gegen den abwehrstarken FSV! Und wieviele herausgespielte Chancen, die nur aus mangelndem Glück nicht verwertet werden konnten! Wir hörten förmlich das Aufatmen der 4000. Endlich, endlich ist die Kette, die aus Erfolglosigkeit und schwachem, vertändeltem Sturmspiel gefügt war, abgerissen.
Dennoch raten wir den Fürthern, auch aus diesem Spiel, das schließlich mit herzerfrischender Tatkraft doch noch gewonnen wurde, die Lehren zu ziehen. Habt ihr gesehen, dass 45 Minuten, ausgefüllt mit einem Offensivdrang, der den Gegner schier hoffnungslos einschnürt, ihn in die eigene Abwehr drückt, so als müsste er jeden Augenblick seine Waffen strecken? Habt ihr gesehen, dass diese Vorteile allein nicht ausreichen?
Erinnert ihr euch, wie dieser defensive FSV plötzlich zurückschlug? Aus dem möglichen 0:1, ja 0:2 plötzlich durch Kunkel sogar in Führung ging? Natürlich übersahen wir nicht euer Pech, das den Spielausgang frühzeitiger entschieden hätte. Aber die Entschlusskraft, der brennende Ehrgeiz und der ungestüme Einsatzwillen, mit dem jeder von euch nach Halbzeit auf das Spielfeld kam, hätte bereits vorher zum Punktgewinn ausgereicht!
Es war typisch FSV, Fürth stürmen zu lassen. Niebel (anfangs so überlegt, besonnen!) und Henkel gaben das Mittelfeld frei. Und nur der junge Buchenau, Kunkel und der arg enttäuschende Herrmann bildeten einen Stoßkeil, der allerdings bei solch aufmerksamer Bewachung, wie sie ihm Koch, Bauer und Erhard angedeihen ließen, kaum gefährlich werden konnte. Nicht verwunderlich deshalb, dass Fürths Sturm frei von allen Hemmungen aufspielte. Etwas vertändelt vielleicht und nicht mit genügender Durchschlagskraft. Aber dieses Bild änderte sich schlagartig, als Kunkel kurz vor Halbzeit (in der Nachspielzeit) das 0:1 erzielt hatte, indem er Geißler durch Nachschuss überwand.
Erhards Wechsel in den Angriff, das schnellere Abspiel Appis, Hoffmanns großer Einsatz und auch Landleiters energischer Zug zum Tor entfachten nach Wechsel einen Spielwirbel, wie ihn der Ronhof schon lange nicht mehr erlebt hatte. Als Erhard, auf Gottinger-Vorlage, den Ausgleich einschoss, wussten wir, dass das nicht das letzte Tor gewesen war - so stürmisch stürmte Fürth auch weiterhin gegen Klemms Tor an! Der FSV geriet schwer ins Wanken. Gawell, der als Rechtsaußen seine verbesserte Kondition bewies, Hoffmann, der mit geschickten Vorlagen Landleiter immer besser einzusetzen vermochte, und Appis, mit kluger Regie aus dem Hinterhalt, versetzten den Gästen den K.o.-Schlag, der (mit 4:1, ja 5:1) mühelos hätte schmerzhafter ausfallen können.
Überflüssig zu sagen, daß der FSV enttäuschte. Weder im Angriff, wo Herrmann mit einem äußerst bescheidenen Laufpensum auszukommen suchte, noch aus der Läuferreihe heraus sah man eine Spielanlage, die diesen Tabellenplatz rechtfertigen würde. Ob Fürths Angriffsgeist ihm den Nerv dazu genommen hatte?

(aus "Sport-Magazin Ausgabe A Nr. 2/55 vom 10.01.1955)

Vorspiel der Reserven: SpVgg Fürth - FSV Frankfurt 1:1

Pitt

SpVgg Fürth: Geißler - Bauer, Erhard - Frosch, Koch, Gottinger - Hoffmann, Appis, Gawell, Baumgärtner, Landleiter - Trainer: Willi Hahnemann
FSV Frankfurt: Klemm - Schwarz, Lurz - Henkel, Krone, Niebel - Kunkel, A. Meyer, Buchenau, Lehmann, Herrmann - Trainer: Willibald Kreß
Tore: 0:1 Kunkel (45.), 1:1 Erhard (65.), 2:1 Landleiter (70.), 3:1 Appis (82.)
Schiedsrichter: Kreitlein (Stuttgart)
Zuschauer: 4000
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