suche   |   kontakt  
  spieldetails   startseite » saison 1954/55 » lizenzmannschaft » oberliga sã¼d
Saison 1954/1955
17. Spieltag - Sa., 15.01.1955, 15:00 Uhr
Karlsruher SC - SpVgg Fürth
7:2 (3:2)
Nach Kohns 4:2 steckte Fürth das Rennen auf.

Dem Erlebnis nach scheint dieser Kampf für die Karlsruher ein Spaziergang gewesen sein. In Wirklichkeit stand das rassige Spiel bis zur 61. Minute auf des Messers Schneide, und die Fürther schienen dem 3:3 näher zu sein, als der KSC dem entscheidenden vierten Treffer.
Bis dahin konnte sich jeder an dieser Begegnung begeistern. Es wurde alles geboten: Prächtige Kombinationen, sehr gute Einzelleistungen, schöne Tore und harter, aber fairer Kampf. Der KSC verzeichnete mehr Chancen durch sein explosiveres und etwas zweckmäßigeres Spiel, aber dafür spielte Fürth oft genauer. Mit dem 4:2 ließen die Gäste plötzlich nach und resignierten völlig, als Schiedsrichter Reichert trotz heftiger Proteste der Fürther Spieler beim Torentscheid blieb, der das 5:2 bedeutete. Von der Tribüne aus konnte man den Eindruck haben, dass der in der zweiten Hälfte Verteidiger spielende Hoffmann den Ball noch auf der Torlinie erreicht hatte. Die Position des Schiedsrichters war nicht sehr günstig und er konnte genau so wenig wie die Presse mit Bestimmtheit feststellen, ob es Tor war oder nicht. Wie nun Fürth resignierte, das spricht von keinem guten Mannschaftsgeist, was auch das Publikum den Gästen übel vermerkte.
Der KSC war nicht nur in guter Spiellaune, sondern führte auch das wirkungsvollere Spiel vor. Nach Schnee, Tauwetter und wieder Frost präsentierte sich der Platz in einer überraschend guten Verfassung. Lediglich die körperlich starkes Spieler hatten Schwierigkeiten, vor allem Geesmann, der sich deshalb nicht ganz so auszuzeichnen verstand wie sonst. Alles in allem lieferte aber der KSC ein famoses Spiel. Roth und die beiden Verteidiger bildeten einen schwer zu überwindenden Abwehrblock, während es Dannenmeier und Sommerlatt geschickt verstanden, die Verbindung mit dem Sturm herzustellen. Im Angriff überragte der vor Einfällen sprühende Kunkel, dem Kohn nicht viel nachstand.
Bis zur 60. Minute spielte Fürth so stark wie nie zuvor in Karlsruhe. Am meisten imponierte Erhard, der auf allen Posten Großartiges zu leisten vermag. Ob es allerdings richtig ist, ständig die Positionen zu wechseln, das ist eine andere Frage. In der ersten Hälfte begann Erhard als Verteidiger, wechselte dann in den Sturm, ging wieder zurück, um in der zweiten Hälfte endlich ganz in den Angriff zu rücken, während Hoffmann in die Verteidigung zurückging und Gawell als Rechtsaußen auftauchte. Mit dem Nationalspieler als Verteidiger hätte es wohl kaum sieben Treffer gegeben.
Geißler zeichnete sich sogar noch verschiedentlich aus, allerdings verschuldete er den zweiten Treffer, als er den Ball Hoffmann zuwerfen wollte und Kunkel die Situation blitzschnell ausnützte. Besonders hervorzuheben wäre Appis, der hervorragende Aufbauarbeit leistete und auch am meisten schoss, stark verbessert zeigte sich Landleiter als Linksaußen. Die fünfte Minute brachte gleich zwei Treffer. Gawell köpfte zunächst an den Pfosten und sorgte im Nachschuss für die 1:0-Führung, im Gegenzug flankte Traub zum freistehenden Kunkel, der Geißler umspielte und einschob. Kunkel erhöhte in der 14. Minute auf 2:1. Für den Ausgleich sorgte ein prächtiger Kopfball von Landleiter.
Ein sicheres Tor verhinderte Bauer in der 30. Minute, als er Kunkel beim Einschuss foulte. An dem Elfmeter, den Strittmatter verwandelte, gab es keinen Zweifel.
Zu Beginn der zweiten Hälfte drängte Fürth bedrohlich, und erst langsam brachte sich der KSC wieder zur Geltung, besonders dann, als der spurtschnelle Kohn einen von Sommerlatt raffiniert getretenen Freistoß in der 61. Minute ins Tor gespitzelt hatte. Der Fürther Widerstand ließ nun stark nach, was Strittmatter mit drei weiteren Toren ausnützte.

(aus "Sport-Magazin Ausgabe A Nr. 3/55 vom 17.01.1955)

Vorspiel der Reserven: Karlsruher SC - SpVgg Fürth 5:0

Pitt

Karlsruher SC: R. Fischer - M. Fischer, Baureis - Roth, Geesmann, Dannenmeier - Kohn, Sommerlatt, Traub, Kunkel, Strittmatter - Trainer: Adolf Patek
SpVgg Fürth: Geißler - Bauer, Erhard - Frosch, Koch, Gottinger - Hoffmann, Appis, Gawell, Baumgärtner, Landleiter - Trainer: Willi Hahnemann
Tore: 0:1 Gawell (5.), 1:1 Kunkel (5.), 2:1 Kunkel (14.), 2:2 Landleiter (24.), 3:2 Strittmatter (30., Foulelfmeter), 4:2 Kohn (61.), 5:2 Strittmatter (64.), 6:2 Strittmatter (66.), 7:2 Strittmatter (83.)
Schiedsrichter: Reichert (Frankfurt)
Zuschauer: 9000
Ist uns ein Fehler unterlaufen oder könnt Ihr weitere Informationen geben?
Dann schreibt uns bitte eine E-Mail!
« zurück
vorschau frauen
FC Stern München

FC Stern München
Sa., 01.06.2024
16:00 Uhr
vorschau frauen2
SGV 1883 Nürnberg/Fürth

SGV 1883 Nürnberg/Fürth
Sa., 25.05.2024
16:00 Uhr