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Saison 1954/1955
25. Spieltag - So., 20.03.1955, 15:00 Uhr
SpVgg Fürth - Jahn Regensburg
6:2 (1:1)
Alles drehte sich um Mai, Erhard, Appis! Zähes Regensburg hielt 45 Minuten ein 1:1.

Halbzeit 1:1, Endstand 6:2 nach einem Spiel, worin sich Fürths Temperament zu einer mächtigen Daueroffensive entfaltete und durch Mais klarem Blick, Erhards Einsatz und Appis kluger Regie Torchancen am laufenden Band herausarbeitete.
Nicht nur vorbereitete, sondern auch wirkungsvoll verwertete! Wie dankbar empfanden 6000 Zuschauer dieses Torgeschenk. Nicht nur schön spielen, im Mittelfeld und gar im gegnerischen Strafraum den Ball in verwirrendem Zuspiel durch die eigenen Reihen laufen lassen und dann doch kapitulieren müssen. Nein, diesmal legte Fürth mit anderen Mitteln los. Wir übertreiben nicht, wenn wir den Hauptverdienst an diesem klaren Spielkonzept, der zwingenden, klugen Einstellung der ganzen Elf vornehmlich Karl Mai zuschreiben. Das soll keine Zurücksetzung für seine Kameraden sein! Aber Mais unvorstellbare Kondition, sein blitzschnelles Spurten in die Gasse, sein präzises Direktspiel und sein Offensivdrang musste alle Fürther mitreißen.
Neben mir saßen Georg Gehring und Peter Niemann. Ihr Urteil sprach Bände. Hatten sie bis zu Halbzeit noch ihrer Elf die Daumen gedrückt, weil die von Schamriß klug geführte Deckung den Fürther Angriff noch stoppen konnte, ja durch eigene blitzschnelle Abwehr zu hoffnungsvollem Gegenangriff gefunden hatte (siehe den überraschenden Ausgleich), so zuckten auch sie nach Halbzeit mit der Schulter. „Mai wirkt wie ein Schwungrad ohne Stillstand", sagte Gehring anerkennend. Als wüsste er Herberger auf der Tribüne, so beispielhaft waren Einsatz, Spielfreude und Direktspiel, für die Kenner auf den Rängen wahre Leckerbissen . . .
Und dennoch nur 1:1 zur Halbzeit? Jahns Abwehr schuftete mit aller Kraft. Schamriß, Routinier Popp und der kaltschnäuzige, langsam wirkende, aber in der Balltechnik perfekte Lehrieder hielten lange ihr Tor rein. Obwohl laufend Gefahr war! Nur ein Elfmeter (von Wagner an Erhard verwirkt) ließ die Fürther in Führung gehen. Nicht lange! Denn Vorläufer foulte - warum?, der Ball war doch bereits abgewehrt! - unnütz den durchgebrochenen Beyerlein. Während die Fürther versuchten, eine Mauer zu bilden, lag der Ball bereits im Netz - 1:1!
In der zweiten Halbzeit jedoch offenbarte sich Fürths technische und taktische Überlegenheit auch in Toren! Das Schönste? Vielleicht Appis raffiniert angeschnittener Eckball, den Baumgärtner freistehend wuchtig einschoss! Oder Erhards 3:1, als er einer Hoffmann-Bombe, die Bahlke aus den Armen gesprungen war, nacheilte und placiert ins linke untere Eck verwertete? Oder Hoffmanns 4:1, endlich einmal ein Tor, wie er es früher so oft erzielt hat: mit dem Ball an drei, vier Gegnern vorbei, ein Schuss, dass sich das Netz aufbäumt! Antwort fällt schwer. Am wirkungsvollsten fiel Tor Nummer fünf, als Appis gefühlvoll flankte und Erhard (allerdings ungedeckt) einköpfte. Wie er aber den Ball aufnahm, mit einem kräftigen Ruck Fahrt und genaue Richtung gab, das war schon imponierend.

(aus "Sport-Magazin Ausgabe A Nr. 12/55 vom 21.03.1955)

Vorspiel der Reserven: SpVgg Fürth - Jahn Regensburg 4:1

Pitt

SpVgg Fürth: Geißler - Bauer, Koch - Mai, Vorläufer, Gottinger - Hoffmann, Appis, Erhard, Baumgärtner, Landleiter - Trainer: Willi Hahnemann
Jahn Regensburg: Bahlke - Effenhauser, Wagner - Lehrieder, Schamriß, Popp - Hofmaier, Pinkert, Beyerlein, Kruppa, Blaimer - Trainer: Josef Uridil
Tore: 1:0 Appis (10., Foulelfmeter), 1:1 Beyerlein (31.), 2:1 Baumgärtner (52.), 3:1 Erhard (61.), 4:1 Hoffmann (70.), 5:1 Erhard (80.), 5:2 Beyerlein (82.), 6:2 Erhard (88.)
Schiedsrichter: Scheuring (Schweinfurt)
Zuschauer: 6000
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