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| Saison 1954/1955 | ||
| 26. Spieltag - So., 27.03.1955, 15:00 Uhr |
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Stuttgarter Kickers - SpVgg Fürth 1:1 (0:0) |
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Als die Spielvereinigung Fürth das Feld betrat, sagte ein Zuschauer auf der Haupttribüne zu mir: „Ich bin deshalb gekommen, um den vielgerühmten Mai zu sehen. Ist er denn wirklich so gut, die Presse immer schreibt?" Nun, der Mann war nicht erst nach Ablauf der 90 Minuten, sondern schon in den ersten zehn Minuten davon überzeugt, dass ein derartig vitaler Spieler tatsächlich Bestandteil der Nationalmannschaft sein muss. Mai war einfach nicht zu bremsen! Was er tat, strahlte nicht nur Sicherheit aus, verriet nicht nur Effekt (manchmal!), allerdings etwas übertrieben und nicht immer hundertprozentig zweckmäßig, sondern er war auch Mannschaftsdiener. Ihm ist es zu danken, dass die Fürther in der 71. Minute durch Gottinger in Führung gehen konnten, denn er hatte die entsprechende Vorarbeit geleistet. Mai ist es auch gewesen, der schon in den ersten vier Minuten die Kickers-Abwehr durch seine unglaublich raffinierten und schnellen Rochaden, durch seine enorme Kampfkraft und sein Laufvermögen durcheinander schüttelte. Wenn Erhard in der vierten Minute nicht abseits gelaufen wäre, als Mai von rechts her geflankt hatte, hätte es schon frühzeitig eine Führung für Fürth gegeben. Auch Gottinger muss gelobt werden, kraftvoll zerstörend und planvoll aufbauend, wenn auch nicht immer genau abspielend, war er ebenfalls eine der großen Persönlichkeiten in der Mannschaft Fürths. Gottingers Wert ging schon allein daraus hervor, dass er es verstand, den gewiß erstklassigen und erfahrenen Kickers-Spielmacher Siegfried Kronenbitter so entscheidend zu hemmen, dass die Degerlocher erst in der letzten Viertelstunde des manchmal dramatischen Spiels zu ihrem bekannten Stil zurückfanden und sich besser auf ihren Gegner einstellten. Erhard als Mittelstürmer hatte auch unsere Skepsis herausgefordert, da wir ihn in dieser Position noch nie gesehen hatten. Wir müssen uns berichtigen. Erhard hat tatsächlich außerordentliche Fähigkeiten. Er kann ein Spiel dirigieren. Es war sein persönliches Pech, dass er an diesem Tage auf einen in Hochform befindlichen Bewacher traf, auf Mittelstürmer Ritter nämlich, der als zurückgezogener Stürmer die Stoppertätigkeit ausübte, während Fauser den Ausputzer spielte. Leider wurde Appis in der 14. Minute beim Sprung nach dem Ball ohne Schuld des Gegner verletzt, pausierte zehn Minuten und war damt lediglich humpelnder Statist auf Rechtsaußen. Aber bezeichnenderweise hemmte dieses widrige Geschick den Fluss des Fürther Spiels nur rechts ein wenig und die Fürther haben auch bewiesen, dass sie in der Deckung gut sein können. Geißler, Koch, Vorläufer, Bauer und der agile Hoffmann sind zu loben, während die linke Seite weniger in Erscheinung trat. Man mag es rätselhaft finden, dass eine solche Mannschaft einmal in den Abstiegsstrudel geraten war. Die Stuttgarter Kickers lieferten alles in allem das kraftvollere Spiel, obwohl sie erst viel Missgeschick bei der Anlage ihres Spiels und der Durchführung ihrer taktischen Maßnahmen hatten. Siegfried Kronenbitter wurde durch Gottinger scharf bewacht, Rühle war trotz des Ausgleichstreffers schwach und auch in der Abwehr gab es einige Fehlzündungen. Aber in den letzten 20 Minuten glänzte die alte Kickers-Elf. Ritter als Bewacher Erhards war der beste Mann. Ferner sind Rechtsaußen Lampert (erste Halbzeit), linker Läufer Barth, Fauser und Strauß zu loben. (aus "Sport-Magazin Ausgabe A Nr. 13/55 vom 28.03.1955) Vorspiel der Reserven: Stuttgarter Kickers - SpVgg Fürth 2:3 Pitt |
| Stuttgarter Kickers: | Strauß - Eberle, Scholz - Welz, Fauser, Barth - Lampert, S. Kronenbitter, Ritter, Rühle, Pflum - Trainer: Georg Bayerer |
| SpVgg Fürth: | Geißler - Bauer, Koch - Mai, Vorläufer, Gottinger - Hoffmann, Appis, Erhard, Baumgärtner, Landleiter - Trainer: Willi Hahnemann |
| Tore: | 0:1 Gottinger (71.), 1:1 Rühle (75.). |
| Schiedsrichter: | Alt (Frankfurt) |
| Zuschauer: | 7000 |
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