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Saison 1962/1963
15. Spieltag - So., 09.12.1962, 14:15 Uhr
SpVgg Fürth - Bayern München
0:1 (0:0)
Es lag schon eine gewisse Tragik in dieser Fürther Niederlage: ausgerechnet der Ronhofer „Ertl" Erhard, ohne den eine Kleeblatt-Mannschaft in den letzten Jahren nicht denkbar war, erzielte das Goldene Tor für die Bayern und gab seinen alten Kameraden den K.o. Trainer Vincze sprach wohl allen Fürther Anhängern aus dem Herzen, als er etwas zerknirscht konstatierte: „Soweit ich orientiert bin, hat der „Ertl" für die Bayern noch kein Tor geschossen. Ausgerechnet gegen uns muss ihm das glücken. Ich erinnere mich außerdem, dass er auch im Kleeblattdress nur selten ins Schwarze traf".
Der erfolgreiche Nationalstopper beendete zu gleicher Zeit noch die stolzer Serie der Fürther, in dieser Saison auf eigenem Platz ungeschlagen zu sein. In der ersten Viertelstunde dachte im Ronhof niemand daran, dass es soweit kommen könnte. Es schien eher so, als ob das 0:1 in Mannheim nur als kleiner Ausrutscher zu werten sei. Bis zur 15. Minute notierten wir nur Chancen der Kleeblättler, die das Heft klar in der Hand hatten. Der Angriff in der Wunschaufstellung vieler - mit Breitschuh in der halbrechten Verbindung und Popovics am neuralgischen linken Flügel - musste eigentlich für Tore gut sein. Doch gerade er spielte mit fortschreitender Spieldauer immer zusammenhangloser. Schon in den ersten 15 Minuten entglitt ihm der Sieg. Dreimal hatte Kosar Glück: als ihm ein Ehrlinger-Freistoß aus den Armen sprang, rettete Olk vor dem energisch nachsetzenden Schneider. Fürths Mittelstürmer half bei einem Treffer mit der Hand nach. Kandlbinder, nicht immer die Vorteilsregel beachtend, hatte aufgepasst - also wurde das Tor nicht gegeben. Einen Popovics-Schuss schnappte sich der Bayern-Hüter mit Mühe im Nachfassen (15.). Doch dann war es mit der Fürther Herrlichkeit so ziemlich zu Ende. Da "Ossi" Schmidt von dem drahtigen Olk an die Kette gelegt wurde (welchem Verteidiger gelang dies schon im Ronhof?), fehlte der führende Kopf im Sturm. Weder Schneider, der doch alle Anlagen dazu hätte, noch Breitschuh konnten sich zu dieser Rolle aufschwingen. Fürther behagte der gefrorene Boden (entlang der Tribünenseite zog sich eine tückische Eiskruste) wiederum nicht. Und Popovics? Er enttäuschte all die, die in ihm einen besseren Linksaußen als Brzuske oder Perras sahen. So verpuffte das energische Aufbauspiel von Müller-Ehrlinger. Und Bauer-Emmerling-Schmid wussten, dass eine Blöße gleichbedeutend mit der Niederlage war.
Erhard und Borutta erkannten als erste, dass dieser Fürther Angriff keine Bäume ausriss. Da sie es auch von ihrem eigenen Sturm wussten, schalteten sie sich bei jeder Offensive vorne im Wechsel mit ein. Kunstwadl, Ostner, Olk dagegen gingen auf Sicherheit. Der Bayern-Sturm, der ohne den verletzten Ohlhauser nur halb soviel wert war, arbeitete plötzlich Chance auf Chance heraus. Sieber schoss knapp vorbei. Grosser knallte aus sieben Metern über die Fäuste Toths und über die Latte, Brenninger scheiterte mit einem Rückzieher ebenfalls am Fürther Ersatztorhüter (Geißler fiel wegen Grippe aus). Wenn einer für einen Treffer gut schien, dann war es der junge Brenninger - oder ein aufgerückter Außenläufer. Trainer Schneider schlug die Hände über dem Kopf zusammen: „Für zwei Tore wäre Ohlhauser jetzt schon gut gewesen. Der schlaksige Torjäger saß neben ihm auf der Trainerbank. „Da möchte man doch glatt hineingehen und draufhauen", meinte er beinahe wütend ...
Nach der Pause sprang Erhard für ihn in die Bresche. Während die Fürther immer mehr abbauten, im Angriff überhaupt zu keiner Linie mehr fanden, wurden die Bayern immer selbstsicherer. Nach dem Goldenen Tor durch „Ertl" gingen sie kein Risiko mehr ein. Und so fiel dieser Treffer: 63. Minute: Grosser angelt sich am Mittelkreis den Ball, täuscht ein Abspiel nach links vor, schiebt den Ball zu Drescher, inzwischen ist Erhard klug in die Gasse gelaufen, Toth ahnt das Unheil, stürzt entgegen, doch mit einem langen Bein schiebt Erhard den Ball unter seinem Körper hindurch ins Netz. Ein Schwarm von Bayern hängt am Ex-Fürther. Mit einem Pfostenschuss hätte Brenninger Sekunden später fast das 2:0 erzielt.

Vorspiel der Reserven: SpVgg Fürth - Bayern München 2:1
SpVgg Fürth: Toth - Bauer, Schmid - Ehrlinger, Emmerling, Müller - Schmidt, Breitschuh, Fürther, Schneider, Popovics - Trainer: Jenö Vincze
Bayern München: Kosar - Kunstwadl, Olk - Borutta, Ostner, Erhard - Drescher, Sieber, Brenninger, Giesemann, Grosser - Trainer: Helmut Schneider
Tore: 0:1 Erhard (63.)
Schiedsrichter: Kandlbinder (Regensburg)
Zuschauer: 6000
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