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Saison 1955/1956
23. Spieltag - So., 04.03.1956, 15:00 Uhr
Stuttgarter Kickers - SpVgg Fürth
1:0 (1:0)
Die Stuttgarter Kickers dürften nach diesem Sieg aus ihren größten Abstiegssorgen heraus sein, denn es sollte den Degerlochern gelingen in drei Heimspielen (bei vier Auswärtskämpfen) die erforderlichen Pluspunkte herauszukämpfen um das Oberhaus zu sichern.
Der Sieg war verdient, wenn auch das Ausgleichstor der Fürther von der 60. bis zur 80. Minute in der Luft zu liegen schien. In dieser Periode war Fürth klar dominierend und erspielte sich mehrfach reelle Torchancen. Die unproduktive Spielweise, der übertriebene Kurzpass, mangelndes Schussvermögen und zu späte Ballabgaben waren jedoch erneut daran schuld, dass sich die abstiegsbedrohten „Kleeblättler" mit einer Niederlage abzufinden hatten. Wer es an Konsequenz und Zielstrebigkeit fehlen lässt, darf nicht mit dem Schicksal hadern, trotz besserer, reiferer Technik. Effekt allein tut es nicht und die Fürther kreiseln gar zu gern. Für Fußball-Feinschmecker wirkt ihr gekonnter Flachpass allerdings geradezu wie eine Delikatesse im Vergleich zu sturer Defensivarbeit.
Die Kickers sind innerlich so gefestigt und stabilisiert, dass sie ein Offensivspiel aus weitgezogenen Kombinationen aus der Deckung heraus jederzeit wagen können. Es kostet weniger Kräfte. Ein zahlenmäßig klarer Vorsprung bis zur Pause hätte uns nicht gewundert, doch blieb es beim einzigen Treffer, den Ritter in der 35. Minute trotz Bedrängnis noch im Fallen erzielen konnte. Es war ein durchaus regulärer Erfolg, wenn auch die Fürther Abwehr auf einen Abseitspriff zu warten schien und mit dem Eingreifen zögerte. Das aber bedeutete die Entscheidung gegen die Spielvereinigung!
Die Kickers kamen zunächst etwas schwer ins Spiel, sie fanden sich auch in der Deckung nicht so schnell mit den Kombinationszügen der Fürther ab. Die Rochaden von Hoffmann und Mai bzw. das kluge Spiel von Appis bereiteten Rühle, Fauser und Eberle erhebliche Schwierigkeiten. Nach einer Viertelstunde jedoch war der Kontakt zwischen Läuferreihe und Angriff wieder hergestellt. Rühle, der in der ersten Halbzeit immer wieder gegen Appis das Nachsehen hatte wurde zusehends besser, Zatopek leitete sehr wirkungsvolle Zerstörerarbeit, und vom Schlussdreieck sind Torwart Strauß und linker Verteidiger Scholz hervorzuheben.
Im Angriff erfreute der junge Geiger sowohl durch Einsatz wie auch durch Schnelligkeit und sein großes Spielverständnis. Er war die größte Bedrohung des Fürther Tors! Kronenbitter erwies sich nach dem Seitenwechsel als Einfädler aus zurückhängender Position. In der ersten Halbzeit allerdings war sein Spiel schwach, seine Pässe kamen ungenau.
Die Herberger-Kandidaten Mai und Erhard zeigten sich nicht nur als überragende, souveräne Akteure. Dass der vielseitige Mai ein Könner hohen Grades ist, braucht nicht besonders herausgestellt zu werden. Er war jedoch als Flügelstürmer (zuerst rechts, dann links) nicht auf dem rechten Posten: Wirkungsvoll, in erster Linie als Zerstörer, zeigte Erhard seine Fähigkeiten. Trotzdem: sein Spiel ist nicht immer ganz klar und astrein. Mitunter forcierte er allzu betont den Nahkampf. Doch schließlich befindet sich Fürth In einer prekären Lage, so dass man um Aufstellungs-Experimente kaum herumkommt. Es kann keine Stammposten geben, zumal sich das Fehlen von Schmidt und Landleiter empfindlich bemerkbar gemacht hat.
Ein Sonderlob müssen wir Torwart Drossel für seine Fangkunst und seinen Instinkt zollen und dem rechten Verteidiger Engelhardt. Erstklassig und souverän - leider ohne Unterstützung durch seine Nebenspieler - zeigte sich wieder einmal Appis. Noch ein Mann wie Appis und Fürth braucht um den Abstieg nicht zu bangen. Weder Baumgärtner noch Hoffmann erfüllten die Erwartungen, von Mittelstürmer Bauer ganz zu schweigen.
Eine sehr gute Leistung bot Schiedsrichter Alt, der zu Recht dem Geschrei auf den Rängen nach einem Elfmeter für die Kickers nicht stattgab, als Schumacher vor der Strafraumgrenze gefoult wurde.

Vorspiel der Reserven: Stuttgarter Kickers - SpVgg Fürth 0:X (kampflos)
Stuttgarter Kickers: Strauß - Eberle, Scholz - Zatopek, Fauser, Rühle - Geiger, S. Kronenbitter, Ritter, Flaig, Schumacher - Trainer: Karl-Heinz Grindler
SpVgg Fürth: Drossel - Engelhardt, Koch - Erhard, Schmolke, Gottinger - Mai, Appis, Bauer, Baumgärtner, Hoffmann - Trainer: Hans Schmidt
Tore: 1:0 Ritter (35.)
Schiedsrichter: Alt (Frankfurt)
Zuschauer: 7000
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