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Saison 1955/1956
22. Spieltag - So., 26.02.1956, 14:30 Uhr
SpVgg Fürth - 1860 München
3:2 (1:1)
Wir können den Münchner „Löwen" nachfühlen, wie sehr sie mit dem Schicksal hadern. Nicht nur nach dieser Niederlage, die ihren Abstieg beinahe schon besiegelt! Die ganze Saison über - so meinte "Alisi" Pledl in der Kabine zu uns - sei die Mannschaft von einem unvorstellbaren Pech verfolgt.
Dieses Pech zeigten die Münchner im Ronhof vor allem in den ersten zwanzig Minuten. Hier ein Blick auf unseren Stenogrammblock:
9.: Einen Eckhall Zausingers dreht Hartl kaltschnäuzig mit dem Absatz Richtung Tor - aber Engelhardt rettet mit einem verzweifelten Spreizschritt auf der Linie!
13.: Als Sommer sich geschickt durcharbeitet, setzt er mit einem feinen Pass Zausinger ein - Abseits!
15.: Mai verfehlt auf dem eisigen Platz den Ball, Müller eilt allein in den Strafraum und zieht den Ball am Tor vorbei!
18.: Hartl strebt von rechts in den Strafraum, könnte schießen. Schmolkes langes Bein rettet, der Ball kullert an den rechten Pfosten, Müller eilt herbei, holt aus zum Schuss - da wirft sich Drossel im letzten Augenblick herum und hält den Ball sicher!
Wie ein Hohn wirkte dann das 1:0 für Fürth, das in der Abwehr unsicher begonnen, im Sturm außer Bauers ständigen Rochaden und Erhards weitem, zielstrebigem Aufbau nichts gezeigt hatte. Einen indirekten Freistoß tupfte Gottinger kurz an, Bauer schoss (keine Münchner Mauer!) aus 17 Metern ins kurze linke Eck - 1:0!
Es würde zu weit führen, erwähnten wir alle dramatischen Einzelheiten dieses bis zum Schlusspfiff spannungsgeladenen Spiels. Aber diese Einführung musste sein, um darzulegen, wie unbeholfen, unentschlossen die Münchner ihre Gelegenheiten versiebten. Vielleicht gibt ein kritischer Blick auf ihre Spielanlage die Erklärung dafür: Zausinger wirkte wohl durch seine Schnelligkeit gefährlich, aber ihm fehlte der Kontakt zu Mondschein. Hartl, äußerst fleißig und technisch, beschlagen, verlor sich in vielen Zweikämpfen, hielt den Ball zu lange. Link enttäuschte uns, er tauchte im Mittelfeld unter. Und jener Stürmer, der mit seiner Schusskraft für Fürths Abwehr am gefährlichsten, Müller, stand auf Linksaußen auf dem verkehrten Platz.
Fürth gewann glücklich! Aber es nützte seine Chancen, legte mehr Einsatz in den Angriff, es kämpfte. Der Platztausch Gottinger-Erhard war nicht nach unserem Geschmack, weil Erhards Stärke der Aufbau aus der Tiefe ist. Diese Rolle konnte Gottinger nicht mit gleichem Geschick wie zuvor Erhard übernehmen.
Ein Glück, dass Engelhardt-Koch der Mannschaft einen Halt in jenen Minuten gaben, da 1860 aufs Ganze ging. Aber auch sie machten ab und zu bedenkliche Fehler: nicht angreifen, nicht genau markieren. Eine seltsame Unruhe steckte in der Elf, die gegenüber dem Derby nicht wiederzuerkennen war. Appis verschoss einen Elfmeter. Seinen Fehler machte Landleiter durch entschlossenen Volley-Schuss zum 3:2 wieder gut. Das waren die zwei entscheidenden Punkte!
Glückliches Fürth! Wie wäre wohl das Spiel gelaufen, hätte Hornauer beim Stand von 1:1, allein vor Drossel, nicht versagt. Anstatt einen herzhaften Schuss zu wagen, suchte er nach einer noch besseren Schussposition und verspielte sich dabei so lange, bis drei, vier Fürther das Tor abdichteten - vorbei! So gab 1860 im Ronhof allen Vorteil aus der Hand. Pech?

Vorspiel der Reserven: SpVgg Fürth - 1860 München 1:3
SpVgg Fürth: Drossel - Engelhardt, Koch - Mai, Schmolke, Erhard - Appis, Schmidt, Bauer, Gottinger, Landleiter - Trainer: Hans Schmidt
1860 München: Pilz - Köbler, Hornauer - Sommer, Stemmer, Gerum - Zausinger, Mondschein, Hartl, Link, Müller - Trainer: Dr. Max Schäfer
Tore: 1:0 Bauer (20.), 1:1 Müller (36.), 2:1 Appis (64.), 2:2 Zausinger (71.), 3:2 Landleiter (76.)
Schiedsrichter: Scheuring (Schweinfurt)
Zuschauer: 7000
Besondere Vorkommnisse: Pilz hält Foulelfmeter von Appis (58.)
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