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Saison 1957/1958
18. Spieltag - So., 15.12.1957, 14:15 Uhr
VfB Stuttgart - SpVgg Fürth
1:4 (0:2)
Die Spielvereinigung ist in Stuttgart so oft Punktlieferant gewesen. Man hat es bei allem Lokalpatriotismus der Anhänger, sowohl des VfB wie der Kickers, manchmal geradezu bedauert; denn Fürths Spiel war technisch immer ein Genuss, die Kombinationen bedeuteten einen Leckerbissen für den Ästhetiker. Aber es fehlte immer an Zweckmäßigkeit, an Entschlossenheit, die zahlreich herausgespielten Torchancen zu verwerten. Auch diesmal glaubten sehr viele an einen Erfolg des stilverwandten VfB trotz der Reinfälle in den letzten Wochen.
Aber Fürth triumphierte auf der ganzen Linie. Sowohl in technischer wie taktischer und kämpferischer Beziehung feierte die Kleeblattelf einen verdienten 4:1-Sieg über den VfB, dessen nervös gewordene Mannschaft auch durch den Einbau des Routiniers Schlienz in den Angriff keine Wendung mehr herbeizuführen vermochte.
Entschuldigungsgründe? Gewiss, der gesperrte Erwin Waldner fehlte. Aber man muss sich eben damit abfinden. Die Kampfmoral beim VfB ist das große Fragezeichen geworden. Man ließ sich schockieren von dem schnellen Fürther Führungstreffer durch Schneider; war aufgeregt, als der Schiedsrichter trotz Abseitswinkens des Linienrichters (der nach unserer Auffassung durchaus Recht hatte) auf Tor erkannte.
Und nun spielten die Fürther alle ihre reifen technischen Fähigkeiten aus. Kuhnert, Schneider und der listige Spielmacher Appis rollten immer wieder die Deckung des VfB auf, wo es lediglich Torhüter Sawitzki und dem rechten Verteidiger Retter zu verdanken gewesen ist, dass es nicht schon nach einer halben Stunde eine klare Entscheidung für Fürth vor dem Pausenpfiff gegeben hat. Als Mittelläufer Blessing in der 32. Minute in einen Flankenball von Schneider gesprungen war und der Ball ins eigene Tor prallte, waren die Stuttgarter geradezu von den Socken.
Alles in allem betrachtet, blieb Fürth die in jeder Beziehung überlegene Elf. Großer Beifall für das herrlich heransgespielte dritte Tor durch Kuhnert auf Vorarbeit von Schmidt, Appis und Schneider. Fürth ließ nun etwas die Zügel schleifen. Man konnte es sich erlauben, ohne körperlichen Einsatz den VfB auszutricksen. Mit dem vierten Treffer durch Bauer, der einen Foulelfmeter verwandelte, als Sawitzki einen gegnerischen Stürmer im Strafraum am Bein festgehalten hatte, war die Partie entschieden.
So still war es in der VfB-Kabine schon lange nicht mehr. Erich Retter sinnierte: „Jetzt können wir getrost Stille Nacht, hellige Nacht singen" und Günther Sawitzki ergänzte: „Jetzt braucht für uns kein Weihnachtsmann mehr zu kommen, wir haben jetzt schon alle Bärte um."
Fürths Trainer Csaknady kommentierte: „Dieser Sieg war für uns das schönste Weihnachtsgeschenk. Unsere Stürmerreihe hat sich endlich gefunden und schießt auch auswärts Tore. Es ist übrigens der erste Fürther Sieg in Stuttgart. Im Vorspiel haben wir mit einem Eigentor verloren, jetzt wurde durch Blessings Eigentor die Basis zu unserem großen Sieg gelegt. Wir sind also mit dem VfB quitt."

Vorspiel der Reserven: VfB Stuttgart - SpVgg Fürth 1:0

Pitt

VfB Stuttgart: Sawitzki - Retter, Liebschwager - Ahrendt, Blessing, Simon - Hinterstocker, Schlienz, Tagliaferri, Strohmeier, Praxl - Trainer: Georg Wurzer
SpVgg Fürth: Geißler - Bauer, Koch - Gottinger, Erhard, Ehrlinger - Schmidt, Appis, Kuhnert, Schneider, Landleiter - Trainer: Jenö Csaknady
Tore: 0:1 Schneider (7.), 0:2 Blessing (32., Eigentor), 1:2 Schlienz (55.), 1:3 Kuhnert (61.), 1:4 Bauer (70., Foulelfmeter)
Schiedsrichter: Eisemann (Spechbach)
Zuschauer: 8000
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